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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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lieben langen Tag alleine rum und kann an nichts anderes denken. Das ist nicht so einfach wie du es dir vorstellst. Du hast doch nicht einmal eine Ahnung, worüber wir reden. Für dich ist das alles natürlich kein Problem.“ Sie wurde heute besonders aggressiv, weil sie sich bedroht fühlte, wie eine in die Enge getriebene Ratte schnappte sie nach ihm.
    Er bemerkte dass sie den Siedepunkt zu erreichen drohte und lenkte schnell ein. „Also gut, Nadine, ich habe eine Idee, wie ich dir helfen kann. Ich werde mir für die Zeit, die du für die erste und schlimmste Phase brauchst, Urlaub nehmen. Dann kann ich bei dir sein und auf dich aufpassen; ich werde dich ablenken und mit schönen Dingen des Lebens beschäftigen, bis du das Schlimmste überstanden hast. Wir werden rund um die Uhr zusammen sein; ich werde nicht von deiner Seite weichen; dir jeden Wunsch erfüllen, bis auf den einen natürlich.“
    Seine Bereitschaft, ihr
    „Wenn du das für mich tun würdest, dann hätte ich wirklich eine echte Chance. Mit deiner Unterstützung würde ich es schaffen,“ versprach sie spontan und war in dem Moment tatsächlich fest davon überzeugt Erfolg zu haben.
           „Glaub aber bloß nicht, dass wir die ganze Zeit miteinander im Bett verbringen und nur Sex haben und rumschmusen. Mach dich  lieber darauf gefasst, mich von der schlimmsten Seite zu erleben. Stell es dir bloß nicht zu einfach vor. Gerade in den ersten Tagen wirst du besonders auf mich aufpassen müssen. Dann kannst du mir beweisen, ob du mich wirklich so sehr liebst, wie du immer sagst.“ Sie betrachtete ihn nachdenklich und fügte ernsthaft hinzu: „Nicht nur ich, auch du wirst sehr stark sein müssen. Ich werde dich mitnehmen, mit dir gemeinsam durch meine Hölle gehen, und wenn du bei mir bleibst, werden wir sie auch gemeinsam hinter uns lassen“.
    Sie erklärte ihm bis ins Kleinste wie er sich zu verhalten hat, wenn sie während des Entzugs ihre miesen und heimtückischen Anfälle bekommt, um an ihr Kokain zu kommen. Doch im Moment schien es, als würde sie die Tatsache, dass sie bis zu Roberts Urlaub Aufschub bekommen hatte, besonders zuversichtlich machen.
          „Egal was ich mache, du darfst mir in keiner Situation nachgeben, denn ich werde alles versuchen, um an den Stoff zu kommen. Deshalb darfst du mich keine Minute allein lassen; auch wenn ich dich noch so sehr schikaniere und bedränge, du darfst auf keinen Fall nachgeben.“
    Robert hatte aufmerksam zu gehört, und das war gut so, denn er hatte sich die Realität nicht so schlimm vorgestellt.
    Die erste Woche ihres Entzugs war dann tatsächlich die bitterste in seinem bisherigen Leben.
    Er musste sich vollkommen auf sie konzentrieren, durfte sie nicht einen Moment aus den Augen lassen, selbst die Toilettentür blieb immer einen Spalt geöffnet. Auf ihren Rat hin, hatte er schon vorher alles Notwendige eingekauft, um mindestens die erste Woche nicht aus dem Haus gehen zu müssen. Robert blieb wach, wenn Nadine wach war. In manchen Situationen wurde sie hysterisch und schrie ihn an. Dann warf sie ihm vor, er wolle sie kaltblütig sterben lassen. Dann verlangte sie, er müsste unbedingt einen Arzt rufen, denn insgeheim glaubte sie, der würde ihr Medikamente mit Kodein verschreiben. Damit käme sie eine Zeitlang über die Runden.  
    Immer wieder musste Robert sie davon überzeugen, dass ihr kein Arzt so helfen würde, wie sie es sich vorstellte, deshalb liefe es in jedem Fall auf Entzug hinaus.
    Auch mit Bitten und Betteln versuchte sie es, drohte ihm mit Liebesentzug oder ihn sogar zu verlassen Als sie ihn selbst damit nicht erweichen konnte, beschimpfte sie ihn hemmungslos und warf ihm vor, unbarmherzig und brutal zu sein.
    „Du erzählst mir, dass du mich liebst?  Dabei siehst du kaltblütig zu, wie ich vor deinen Augen krepiere?“
    „Ich werde keinen Arzt rufen. Basta. Denn du wirst nicht sterben. Ganz im Gegenteil. Du wirst mit den Drogen krepieren. Und nicht dadurch, dass du sie nicht mehr nimmst. Stattdessen wirst du dich wie neu geboren fühlen, endlich wieder zu einem richtigen Leben finden. Anstelle des Betrugs mit vorgegaukeltem Wohlbefinden, für das du jedesmal schlimmer und teurer bezahlen musst, wird es dir endlich wieder gut gehen. Du wirst wieder frei sein, statt immer nur daran denken zu müssen, wie du den Tag ohne Kokain überstehst. Du machst doch jetzt nichts anderes mehr, als von morgens bis abends auf Kokain zu warten. Du glaubst, du kannst dein Leben

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