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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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Zeit so erstaunlich gefangen, dass er fest davon überzeugt war, sie nicht wieder an die Droge und das dazugehörige Leben zu verlieren.
    Für ihn war wohl der schönste Augenblick, als sie ihn das erste Mal seit ihrem Entzug, mit einer liebevollen Umarmung empfing, obwohl er mit leeren Händen vor ihr stand. Sie hatte einfach nur Freude daran, ihm zu zeigen, wie glücklich es sie machte, wieder mit ihm zusammen zu sein. Sie wand sich ihm langsam und katzengleich entgegen, schmiegte sich eng an ihn, um ihn dann mit sich über den Flur, bis zum Schlafzimmer zu ziehen, wo sie sich dann, im vom ausgedehnten Mittagsschlaf noch warmem Bett, lustvoll herumwälzten.
    Noch in den frühen Morgenstunden waren sie vom gegenseitigen, kaum zu stillenden Verlangen erfüllt. Neben ihrem Durst auf einander, hatten weder Himmel noch Hölle, noch Gut oder Böse eine Existenzberechtigung. Alles was sie beschäftigte, war die erfüllende, untrennbare Nähe zueinander.
    Im Laufe der Zeit versuchte er immer öfter, sie davon zu überzeugen, dass sie auch mal allein aus dem Haus gehen müsste.
    „Du kannst doch nicht nur in der Wohnung rumsitzen, während ich in der Firma bin.“
    „Mach dir keine Sorgen Robert, ich werde mir bald wieder eine Arbeit suchen.“
    „Darum geht es doch nicht, du musst einfach wieder unter die Leute kommen. Je länger du damit wartest, umso schwieriger wird es.“
    Er hielt die Zeit für gekommen, dass sie sich draußen bewährte. Weil er nie in irgendeiner Form süchtig war, hatte er auch keine konkrete Vorstellung von dem, was sie da draußen erwartete. Robert war davon überzeugt, dass sie sich nicht länger einschließen durfte, um sich vor dem Leben zu verstecken.
     „Du kannst doch nicht nur in der Wohnung rumsitzen und auf mich warten. Es gibt hier so viele schöne Ecken. Denk doch nur mal an den Park, der so wunderbar bepflanzt ist. An dem Teich stehen doch überall Bänke. Selbst wenn du dort, wie ein altes Mütterchen, die Enten fütterst, dann kommst du doch wenigstens an die frische Luft.“
    Nadine hatte jedoch tief in ihrem Inneren Angst, dass sie noch nicht genügend gefestigt war, um den Versuchungen zu widerstehen, die sicher auf sie warten würden. Genauso sicher war aber auch, dass ihr erster Schritt nach draußen, umso schwieriger werden würde, je länger sie sich in der Wohnung verschanzte. Auf keinen Fall wollte sie jedoch mit Robert darüber streiten und bat ihn deshalb immer wieder um ein wenig Geduld.
    „Er würde meine Argumente sowieso nicht akzeptieren – oder genau genommen“, überlegte sie, „er wird sie nicht verstehen. Robert will doch nichts anderes mehr sehen, als dass es schnell mit mir aufwärtsgeht. Einen Rückfall scheint er nicht mehr für möglich zu halten. Woher sollte er, der sich nicht einmal etwas aus Zigaretten und Alkohol gemacht hat, wissen, wie schwer es ist, sich von einer derart beherrschenden Sucht zu befreien.“
     
     
Kapitel 7
    Eines Morgens, nachdem sich Robert von ihr verabschiedet hatte, ging sie, wie an all den anderen Tagen seit sie kein Kokain mehr nimmt, kuschelte sie sich wieder ins warme Bett, um die Nacht gemütlich ausklingen zu lassen.
    Nadine hätte nicht genau sagen können, ob sie der vielstimmige Gesang der Vögel geweckt hatte oder ob es nicht doch die Sonne war, die ihr durch die einen Spalt geöffneten Vorhänge ins Gesicht schien. Jedenfalls wälzte sie sich langsam zur Bettkante, stand auf und reckte ihre Glieder ebenso genüsslich wie ausgiebig. Sie ging zum Fenster und öffnete es. Sanft liebkoste angenehme, warme Luft ihren nackten Körper. Gierig atmete sie die warme Luft tief ein, während sich all ihre Sinne dem Klang und Duft der Natur hin gaben.
     „Jetzt muss ich raus“, sagte sie mit Inbrunst, „jetzt ist es an der Zeit in den Park zu gehen, um die Enten zu füttern.“
         Überwältigt und animiert vom köstlichen Duft der Pflanzen und dem atemberaubenden Gesang der im Sonnenschein frohlockenden Vögel, fasste Nadine unversehens den Entschluss es zu riskieren. Irgendwann hätte sie ihren behüteten Platz sowieso einmal verlassen müssen. Glücklich, das Versteckspiel endlich zu beenden, schlüpfte sie in launiger Stimmung in einen Hauch von Sommerkleid, der sie unerhört verführerisch aussehen ließ und machte sich auf den Weg
    Schon der erste Abhängige der ihr über den Weg lief, brachte ihre guten Vorsätze ins Wanken. Sie erkannte ihn sofort am Gang, an der Kleidung und dem unruhigen, suchenden

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