Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)
auf sich geladen hatte, wuchs mit jedem Schein des gestohlenen Geldes.
Er traute sich nicht mehr, alles zu zählen, denn in seinem Hirn formierte sich ein Widerstand, aus dem er nicht klug wurde.
Ihm schwanden fast die Sinne. Es übermannte ihn so, dass er sich setzen musste.
Er wusste nicht, was er davon halten sollte.
Was war passiert?
„So viel Geld hätte niemals über Nacht in der Kassette bleiben dürfen. Aus irgendeinem Grund wird Barbara nicht mehr zur Bank gekommen sein. Normalerweise nahm sie das Geld in so einer Situation mit zu sich nach Hause.“
Es konnte natürlich sein, dass sie nicht direkt in ihre Wohnung gefahren war. Auch sie hat sicherlich mal etwas vor.
Anders konnte er sich das einfach nicht erklären.
Eine innere Stimme sagte ihm, wenn er erst wüsste, wie viel es wirklich ist, würden seine Probleme eher größer statt kleiner werden. Denn er fragte sich jetzt doch schon, was aus Barbara werden würde, wenn sie erst bemerken, dass das Geld weg ist?
Zurückbringen konnte er es jedenfalls nicht, weil die Kassette und das Fenster schon beschädigt waren. Das konnte er unmöglich in so kurzer Zeit reparieren. Und in den Büros hatte er eine Verwüstung angerichtet, die er bis zum Arbeitsbeginn nicht wieder so in Ordnung bringen konnte, dass niemand etwas bemerken würde.
Nein! Er konnte den Diebstahl auf keinen Fall ungeschehen machen oder auch nur vertuschen.
Erst jetzt fiel ihm ein, dass er noch nicht nach Nadine gesehen hatte.
„Ich nehme mir nur so viel Geld, wie ich brauche, um Hassan endlich zu bezahlen. Dann werde ich den Rest gut verstecken und muss unbedingt sehen, wie ich die Kassette loswerde.“
Als Versteck für das Geld, welches er erst später brauchte, nahm er eine defekte Bohrmaschine, baute den Motor aus und stopfte die Scheine hinein.
Die Kassette und den Motor legte er in seine Sporttasche, die er sich über die Schulter hängte. Dann verließ er den Keller, um nach Nadine zu sehen.
Nachdem er den Kellerraum wieder sorgfältig verschlossen hatte, beschlich ihn erneut die Angst, dass sie nicht mehr zu ihm zurückkommen würde. „Überall findet sie etwas Besseres als ausgerechnet mich“, dachte er. „Es gibt reichlich gut aussehende Kerle, die nicht nur über viel Geld und teure Autos verfügen, sondern obendrein auch noch selbstbewusst auftreten. Nicht so wie ich“.
Nadine hatte ihm allerdings schon nach wenigen Tagen ihres Zusammenseins, zum wiederholten Male erzählt, dass sie die Spinner nicht mag, die von sich glauben, sie wären die Größten.
„Die protzen mit ihren Autos und teuren Klamotten, und wenn du fragst, womit sie ihr Geld verdienen, fangen sie an zu stottern und können nicht mehr bis drei zählen.“
Robert vermutete, dass sie sich an ein bestimmtes Erlebnis erinnerte, schwieg aber einfach. Er wollte von solchen Dingen nichts hören.
„Für diese Machos ist eine Frau wie eine Blume, die sie nicht pflegen müssen, sondern nur bewundern so lange sie noch frisch ist“, sagte sie, „wenn sie verwelkt? Na und, holen sie sich eben eine Neue.“
Sie wollte sich auf jeden Fall nicht mit solchen Typen einlassen. Und wie ein Objekt, das je nach Belieben ausgetauscht wird, wollte sie schon gar nicht behandelt werden.
Als er vor seiner Wohnungstür stand, holte ihn die brutale Gegenwart ins Leben zurück. Denn wenn er diese Tür öffnete, drohte ihm die Kollision mit der Gewissheit, dass Nadine wirklich verschwunden ist.
Andererseits hoffte er inständig, dass sie, wie schon so oft, mit verzweifelter Gier über ihn herfallen würde und ihm die Hölle heiß macht, weil er zu spät, oder mit leeren Händen kommt.
Mittlerweile war ihm selbst der Streit lieber, als sie zu verlieren.
Robert verhielt sich bewusst geräuschvoll, um sich anzukündigen. Er wollte sie nicht zu allem Überfluss auch noch erschrecken.
Dass er die Tür dann trotzdem zögernd und behutsam öffnete, geschah eher aus Angst vor der Gewissheit, von der er nicht wusste, ob er sie ertragen würde.
Die Wohnung sah auf den ersten Blick genauso aus, wie er sie verlassen hatte.
Die Sachen lagen verstreut wie immer, nirgends brannte Licht und weder Radio noch Fernseher waren zu hören. Gerade, als sich sein seelischer Zusammenbruch ankündigen wollte, bemerkte er, dass die Tür zum Schlafzimmer jetzt geschlossen war. Er wusste ganz sicher, dass er sie offen gelassen hatte.
Sein Herz vollführte einige Schläge von übermütigem Glück getrieben, bis ihn erneut
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