Dying for You - Gefangen Im Albtraum
Schwestern nichts herausgekriegt.“
„Man hat uns gesagt, sie brauche Ruhe und dürfe nicht gestört werden“, sagte Suelita Delgado, während sie ihren Blick durch die Lobby schweifen ließ und Tomas Castillo mit Patrice entdeckte. „Sie haben sich mit einem schlechten Menschen zusammengetan, Senor Perkins.“
„Suelita!“, wies ihr Mann sie vorwurfsvoll zurecht.
„Senor Castillo ist auf Einladung von Mrs. Bedell hier, nicht auf meine“, verteidigte Gray sich.
„Wir müssen gehen.“ Felipe nahm seine Frau am Ellbogen. „Morgen kommen wir wieder, vielleicht können wir Cara dann sehen.“
Die Delgados ließen Gray stehen wie einen Dienstboten. Sollten sie ihn ruhig verachten. Ihre Meinung zählte für ihn nicht. In diesem Moment interessierte ihn nur eins: Wie schwer Cara verwundet war – und ob sie überleben würde oder nicht.
„Fünf Minuten, länger nicht“, sagte die Krankenschwester zu Sawyer, als er das Zimmer auf der Intensivstation betrat. „Sie steht noch unter Beruhigungsmitteln. Sie sollte sich also nicht aufregen.“
Sawyer nickte, dann ging er hinüber zum Bett und sah Lucie an. Ihr rotes Haar loderte wie Flammen auf dem weißen Kissen. Sie lag so still und bewegungslos da, man hätte sie für tot halten können. Doch zum Glück bewegte sich ihr Brustkorb mit jedem Atemzug.
„Du wirst wieder gesund“, flüsterte er.
Sie sah so blass und klein und zerbrechlich aus.
Er grinste. „Du hast noch nie klein und zerbrechlich ausgesehen, Lucie. Du nicht. Du bist eine Kämpferin, ein Pitbull, eine sture, eigensinnige ...“
Er fuhr mit seinen Fingerspitzen über ihren Arm, vorsichtig, damit er die Schläuche und Drähte nicht berührte, die sie mit der Transfusionsflasche und verschiedenen Überwachungsmonitoren verbanden.
„Wenn es dir besser geht, sprechen wir uns aus. Das wolltest du doch all diese Jahre, dass wir beide über Brenden reden. Das wird nicht leicht, für keinen von uns. Aber du sollst wissen, dass ich dir keine Schuld gebe. Schon lange nicht mehr.“
Er beugte sich herunter und küsste sie auf die Stirn. „Ruh dich aus, Lucie Locket. Ich werde draußen warten, bis du aufwachst.“
23. KAPITEL
„Meinst du, ich kann Lucie heute besuchen?“, fragte Cara.
„Wenn der Arzt dir grünes Licht gibt“, erwiderte Bain und reichte ihr einen Spiegel, damit sie überprüfen konnte, ob er ihr Haar zu ihrer Zufriedenheit gekämmt hatte. „Visite ist um halb neun. Die Zeit bis dahin hat sich Sawyer schon reserviert.“
„Deke hat aber gesagt, es geht ihr gut, oder? Sie hat die Operation gut überstanden und wird wieder völlig gesund.“
Bain hatte Cara noch nicht gesagt, dass Lucie in einer zweiten Operation ein neues Hüftgelenk eingesetzt werden musste. Damit wollte er sie jetzt nicht belasten. Das konnte er ihr immer noch erzählen, wenn sie entlassen und wieder zu Hause war.
„Ja, es geht ihr den Umständen entsprechend gut“, sagte er daher nur. „Und dass man sie noch auf der Intensivstation behält, ist nach einem solchen Eingriff Routine.“
„Und wie geht es Whit?“
„Wie gesagt: Er hat überlebt und wurde operiert.“
„Und was hast du mir noch nicht gesagt?“
Bain rieb sanft ihre Schultern. „Im Moment liegt Whit noch im künstlichen Koma, aber es gibt allen Grund dafür, optimistisch zu sein. Sawyer hat mir gesagt, dass Whit schon Schlimmeres überstanden hat.“
„Ich bin für all das verantwortlich“, sagte Cara. „Whit und Lucie wurden schwer verletzt, weil sie mich beschützt haben.“
„Das ist ihr Job.“
„Ich weiß, aber ...“ Sie holte tief Luft. „Okay. Ich höre jetzt auf, mir Vorwürfe zu machen.“
„Gut so.“
Sie schenkte ihm ein halbherziges Lächeln. „Weißt du was? Obwohl mir gestern Abend so furchtbar schlecht war, habe ich gerade das Gefühl, ich verhungere. Meinst du, ich bekomme bald Frühstück?“
Bain grinste. „Ich kann ja mal nachfragen. Und wenn nicht, lasse ich dir von draußen etwas besorgen.“
„Ich hätte gern ein großes Glas Orangensaft.“
Bain blieb an der Tür noch mal kurz stehen und zwinkerte ihr zu, bevor er sie alleine ließ.
Cara drückte auf den Knopf, der das Kopfende ihres Bettes anhob. Dann betrachtete sie sich in dem kleinen Handspiegel. Sie hatte sich bereits geduscht und sich die Haare gewaschen; Bain hatte sie am frühen Morgen ins Bad begleitet. Sie fühlte sich sauber und war ungeschminkt. Jetzt war sie fast dreißig und hatte immer noch das süße Kindergesicht, das so
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