Dying for You - Gefangen Im Albtraum
alles Nötige veranlasst. Jetzt gab es nicht viel mehr zu tun, als zu warten.
Er nickte zwei Wachleuten zu, als er im ersten Stock aus dem Aufzug trat und zu seinem Büro ging. An seinem Schreibtisch angekommen, rief er sofort Lieutenant Bain Desmond an, der nach dem vierten Klingeln abhob.
„Hey, Bronson! Brauchst du die Polizei oder rufst du gerade deinen Kumpel an?“, fragte Desmond.
„Ich würde gern den Mann sprechen, der Cara Bedell liebt.“
Es bringt nichts, um den heißen Brei herumzureden. Man muss die Dinge heim Namen nennen.
„Ist was nicht in Ordnung?“
„Das Wichtigste für dich sollte sein, dass es Cara gut geht – soweit ich weiß.“
„Was meinst du damit, ,soweit ich weiß’?“
„Ich musste Grayson Perkins gerade darüber informieren, dass Cara Bedell entführt wurde.“
„Cara wurde ...?“
„Jetzt hör erst mal zu. In Wirklichkeit wurde Lucie Evans gekidnappt“, erklärte Deke. „Es war eine Verwechslung. Und Lucie hat die Entführer in dem Glauben gelassen, sie wäre Cara – um ihre Auftraggeberin zu schützen.“
„Lieber Himmel! Und Miss Evans?“
„Wir wissen es nicht. Bisher haben sich die Entführer noch nicht gemeldet, und wir wissen nicht, was sie wollen oder warum Cara Bedell entführt werden sollte.“ Deke informierte Bain über alle weiteren Einzelheiten.
„Ich werde noch heute mit dem Chief sprechen und mich freistellen lassen“, sagte Desmond sofort. „Ich werde höchstpersönlich Caras Personenschutz übernehmen, hast du mich verstanden? Keine Sicherheitsleute von Bedell und keine Dundee-Agenten.“
„Ich dachte mir schon, dass du das gerne übernehmen würdest.“
„Da hast du verdammt richtig gelegen.“
„Wenn alles nach Plan verläuft, wird Ty Garrett irgendwann morgen mit ihr in die Vereinigten Staaten zurückkehren. Du solltest also heute Abend schon alles vorbereiten und dich dann wieder bei mir melden. Du musst einen sicheren Ort finden, an dem sie bleiben kann, bis wir Lucie befreit haben.“
„Am besten rufe ich meine Schwester an“, sagte Desmond. „Ihre Schwiegereltern besitzen eine Hütte in den Bergen in Tennessee. Es führt nur eine einzige Straße dorthin, und ein Hubschrauber kann dort auch nicht landen. Ich könnte die Schlüssel in ein paar Stunden bekommen. Wenn alles klappt, sollen Ty und Cara in Knoxville landen, dort werde ich sie dann abholen.“
„Ich werde es Sawyer ausrichten.“
„Und wie geht es Cara wirklich?“
„Als ich mit ihr gesprochen habe, ging es ihr den Umständen entsprechend gut. Sie geht ziemlich professionell mit der Situation um.“
„Braves Mädchen.“
„Melde dich bitte bei mir, sobald du etwas weißt. Ich bin in meinem Büro bei Bedell, Inc. zu erreichen.“
„Und wartest darauf, dass die Entführer sich melden.“
„Hoffentlich.“
Lucie spürte die milde Nachtluft auf ihrem Gesicht und ihren Armen, als sie grob aus dem Kofferraum gezerrt wurde. Der Mann legte sie auf den Boden, dann löste er ihre Fesseln.
Er packte ihre Haare und zog sie hoch. „Los, aufstehen!“
Sie brauchte ein paar Versuche, bis sie schließlich auf wackligen Beinen stand. Sie sah sich um, doch bis auf ein einsam flackerndes Licht hinter einem Fenster konnte sie nichts erkennen. War das eine Kerze? Gab es hier keinen Strom?
Der Mann drückte ihr einen Gewehrlauf in den Rücken. „Los!“
Sie ging auf die offene Tür eines einstöckigen Hauses zu. Sie schaute nach oben, der Mond war halb von Wolken bedeckt. Kein Stern war zu sehen. Sie versuchte, ein bekanntes Geräusch auszumachen, hörte aber nur den Herzschlag des sie umgebenden Dschungels, das nächtliche Summen und Brummen der Insekten und andere Tiere. Offensichtlich hatte man sie also von San Luis Richtung Westen gebracht, in die Dschungelregion, die ein Achtel des Landes ausmachte.
Wie sollte sie diesen Ort einem potenziellen Retter beschreiben? Man hält mich in einem tropischen Regenwald fest, etwa ein bis zwei Autostunden von San Luis entfernt. Wie groß war das Gebiet, auf das diese Beschreibung zutraf?
Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Selbstmitleid oder Hoffnungslosigkeit! Es ist noch früh. Warte ab, bewahr einen kühlen Kopf und tu weiter so, als wärst du Cara Bedell. Wenn Cara ihre Rolle richtig gespielt hat, wird niemand erfahren, dass die entführte Frau in Wahrheit ihre Leibwächterin ist und sie selbst sich bereits in Sicherheit befindet.
Als Lucie das Haus betrat, wartete schon einer der bärtigen Entführer auf
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