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Dying for You - Gefangen Im Albtraum

Dying for You - Gefangen Im Albtraum

Titel: Dying for You - Gefangen Im Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie. Der andere folgte ihr. Sie blieb stehen und sah sich in dem kleinen, spärlich möblierten Raum um. Was sie für eine Kerze gehalten hatte, war tatsächlich eine Kerosinlampe, die auf einem rechteckigen Tisch hinter einem alten, fleckigen Sofa und einem ramponierten Sessel stand. Zwei Stühle mit gerader Lehne standen an der gegenüberliegenden Wand.
    „Bring sie ins Schlafzimmer und schließ ab“, erklang eine männliche Stimme aus der Dunkelheit. Erst da bemerkte Lucie die schemenhafte Gestalt, die in der Ecke stand. Der Mann selbst war nicht genau zu erkennen, sie sah nur seine abgewetzten Stiefel und die Umrisse seines stämmigen Körpers. „Manuel soll bei mir bleiben. Wir übernehmen die erste Wache.“
    Der Mann, der sie aus dem Auto gezerrt hatte, packte wieder ihren Arm und zerrte sie mit sich in den hinteren Bereich des kleinen, heruntergekommenen Hauses. Er öffnete eine Tür, die rechts von dem schmalen Flur abging, schob sie in das Zimmer und schloss die Tür. Kurz darauf hörte sie ein Klicken im Schloss. In ihrem Zimmer war es stockdunkel mit Ausnahme von ein paar minimalen Lichtschimmern, die vermutlich durch Ritzen bei den wahrscheinlich von außen verdunkelten Fenstern entstanden. Sie streckte die Hände vor und tastete sich vorsichtig zurück zur Tür. Dann legte sie ihr Ohr an die Tür und versuchte zu lauschen.
    Doch ihr Zimmer war zu weit von dem Raum entfernt, in dem sich die Entführer aufhielten, und ihr Gespräch drang nur als unverständliches Gemurmel an ihr Ohr. Sie konnte nichts von dem verstehen, was gesagt wurde.
    Sie musste sich unbedingt mit ihrer Umgebung vertraut machen. Also tastete sie sich mit weit ausgebreiteten Armen an der Wand entlang. Mit dem Bein stieß sie gegen etwas, das vom Boden in die Höhe ragte, bis etwa auf die Höhe ihres Oberschenkels. Sie befühlte den Gegenstand und stellte fest, dass es sich offensichtlich um ein Bett handelte. Sie umrundete das Bett und setzte dann ihren Erkundungsgang entlang der Wand fort. Bald hatte sie herausgefunden, dass das Bett und ein Tisch die einzigen Möbelstücke waren, die sich in dem Zimmer befanden. Die Tür, durch die sie hereingekommen war, war der einzige Zugang, und die beiden Fenster waren offensichtlich von außen mit Brettern vernagelt worden.
    Ob sie es schaffen könnte, die Bretter wegzutreten und ihren Entführern zu entkommen, ohne dass sie es mitbekamen?
    Die Chancen dafür waren wohl eher gering.
    Denn selbst wenn sie sich befreien könnte, würde sie nur mitten im Urwald stehen – das half ihr auch nicht weiter. Also nahm sie von ihren Ausbruchsplänen Abstand. Fürs Erste jedenfalls.
    Lucie setzte sich auf den Rand des Bettes, worauf die Matratze sofort nachgab und sie einsank. Sie fasste in ihre Bluse und angelte mit Daumen und Zeigefinger nach dem in ihrem BH versteckten Gegenstand – ihr kleines, zusammenklappbares Springmesser. Diese Waffe konnte ihr letzter Ausweg sein. Sie würde sich ihren Entführern jedenfalls nicht kampflos ergeben, falls sie ihr nach dem Leben trachteten. Sie würde sich mit den Typen den Kampf ihres Lebens liefern.
    Rita Herrera und Cara Bedell warteten im Hotel Rosita, einer alten, aber sauberen Unterkunft in den Außenbezirken von San Luis. Rita hatte aus einem Automaten zwei Dosen Cola und eine Packung Cracker gezogen und sie Cara angeboten. Cara hatte ein Cola getrunken, aber nach Essen war ihr im Augenblick wirklich nicht. Sie bekam keinen Bissen herunter, so groß war der Knoten in ihrem Magen. Sie musste die ganze Zeit an Lucie denken. Ob sie noch lebte? Wie gingen die Männer mit ihr um? Wurde sie geschlagen? Vergewaltigt? Gefoltert? Welchen Preis zahlte sie dafür, dass sie Cara beschützt hatte?
    Da das Hotel nur knapp einen Kilometer vom Flughafen entfernt war, hörte man die startenden und landenden Maschinen. In der Ferne schimmerten die Lichter von Tower und Landebahn. Cara stand am Fenster und starrte hinaus in die Nacht.
    Oder sie lief nervös durchs Zimmer. Sie konnte in dieser angespannten Situation einfach nicht ruhig sitzen bleiben. Rita dagegen hatte sich in einem der unbequem aussehenden Sessel niedergelassen und sah fern. Allerdings hatte sie den Ton ganz leise gestellt, sodass Cara die spanischen Worte nur schwach hörte.
    Ritas Telefon klingelte. Beide Frauen erschraken, obwohl sie ja mit dem Anruf gerechnet hatten.
    Rita hielt sich das Handy ans Ohr. „Ja?“
    Cara drehte sich zu ihr um.
    „Hotel Rosita, Zimmer zwölf.“ Sie hörte einen Moment

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