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Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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gefressen hatte.
    Während ich Mr. Caine all dies erklärte, hörte ich, wie mein Dad weiter mit dem Mann verhandelte. »Sie ist meine Tochter. Und der andere ist nur einer unserer Lehrer. Ich habe mehr oder weniger das Sagen. Du kannst sie einfach gehen lassen, ganz egal, was hier wirklich passiert ist.«
    Mr. Caine sah angesichts meines Berichtes sehr überrascht und besorgt aus. Ich wusste, dass Will bestenfalls schon immer ein Freigeist, im schlechtesten Falle ein wenig außer Kontrolle gewesen war, und ich war mir sicher, dass Mr. Caine sich teilweise verantwortlich fühlen würde, wenn aufgrund des Verhaltens seines Adoptivsohnes irgendetwas Schlimmes passiert war.
    »Jack«, rief er, als ich fertig war, »ich glaube, wir sollten rauskommen und das besprechen. Ich denke nicht, dass diese Leute schuld an dem sind, was passiert ist, oder dass wir ihnen ihre Reaktion darauf vorwerfen können.«
    Es folgte eine weitere Pause, ehe mein Dad zustimmte. Dann traten Mr. Caine und ich hinter dem Lieferwagen hervor. Der Mann, der mit meinem Dad gesprochen hatte, trug ähnliche Kleidung wie Will normalerweise, wenn er sich draußen in der Wildnis herumtrieb – schwere Stoffe mit eingenähten Metallteilen, die ihn vor Bissen schützen sollten. Er musste ungefähr im Alter meines Dads sein, war aber nicht so groß – eigentlich eher klein – und ihn umgab dieselbe Aura der Sachlichkeit und Effizienz.
    Anders als unsere Kleidung schien er an seiner eine Art Abzeichen zu tragen, wie bei einem militärischen Rang, und außerdem wirkte sie professioneller gefertigt als die meisten unserer Klamotten.
    Ich umfasste die M16 fester und suchte die Autos ringsum mit den Augen ab, konnte jedoch nicht sehen, wo die anderen sich versteckten.
    Mein Dad legte mir seine Hand auf die Schulter. »Ganz ruhig«, sagte er leise. »Das ist nicht der Augenblick für Heldentaten. Sag mir einfach, was los ist.«
    Ich wiederholte meine Geschichte von Will und den intelligenten Zombies. Als ich fertig war, drehte sich mein Dad wieder zu dem militärisch aussehenden Mann um. »Wir haben davon nichts gewusst. Wenn das wahr ist und Will das wirklich getan hat, dann werden wir uns darum kümmern. Aber das ist nicht unsere Schuld. Ihr solltet uns wieder zurück in unsere Stadt fahren lassen.«
    »Ich glaube euch«, versicherte der Mann. »Ich denke nicht, dass ihr davon wusstet. Aber wir können euch nicht einfach mit der vagen Zusicherung wegfahren lassen, dass ihr euch um diesen Wahnsinnigen und seine Zombies ›kümmern‹ werdet. Wenn ihr jetzt hier verschwindet, werdet ihr ihn vielleicht nur beschützen wollen. Und dann müssten wir euch den Krieg erklären. Wir haben das schon früher getan, bei kleineren Gruppen, die dachten, sie könnten uns angreifen oder unsere Vorratslager plündern.«
    Dad verstärkte den Griff um meine Schulter. »Wer hat hier irgendwas von einer ›kleineren Gruppe‹ gesagt, Kumpel? Und wie kommt’s, dass diese Stadt hier plötzlich ›euer Vorratslager‹ ist, wenn ihr nur hier seid, weil wir die ganzen Zombies vertrieben haben? Ich habe ein ganzes Gebäude voller Waffen, die wir noch nie zuvor benutzt haben und die nur auf den nächsten Typen warten, der dumm genug ist, uns zu drohen.«
    Schließlich mischte Mr. Caine sich ein. »Das reicht jetzt mit dem Imponiergehabe und den Drohungen, ihr beiden. Wir verstehen, dass die River Nation Gerechtigkeit verlangt, und es tut uns leid, dass bei diesen Angriffen Menschen verletzt und getötet wurden. Ich nehme an, Sie haben eine gewisse Verantwortungsposition inne?« Er war entschieden unterwürfiger, als ich ihn je zuvor erlebt hatte, aber ich denke, er schätzte die Situation richtig ein.
    »Ja«, sagte der Mann in weniger drohendem Tonfall. »Ich bin Befehlshaber unserer militärischen Streitkräfte. Colonel Reiniger.«
    Mr. Caine erkannte, dass er an der richtigen Stelle angesetzt hatte. »Und wenn Sie einfach mit uns kommen und die Untersuchung gegen Will verfolgen würden? Das würden Sie doch gewiss als fair empfinden, und Sie könnten Ihren Leuten darüber Bericht erstatten, ob wir alles getan haben, um einen Krieg abzuwenden oder nicht, richtig?«
    Der Colonel dachte über Mr. Caines Vorschlag nach und ging schließlich darauf ein. Für den Moment war die Katastrophe abgewendet, auch wenn ich fürchtete, dass wir keine Strafe für Will finden würden, die diesen Mann zufriedenstellen konnte, sodass ich mir nicht sicher war, ob wir das Problem nicht lediglich

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