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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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und biss die Zähne zusammen, die Adern an ihrem Hals traten hervor, der Schweiß stand ihr auf der Stirn, und die blutverschmierte Machete hing in ihrer linken Hand. Wie Milton schon gesagt hatte: So viel unbändige Wut konnte einem Angst machen. Ich hatte noch nie zuvor eine Freundin gehabt, die jemanden geköpft hatte, der uns hatte umbringen wollen; es war genauso verstörend, wie man es sich vorstellen würde, aber gleichzeitig auf eine wilde, ursprüngliche Art seltsam erregend. Ich denke, das lag daran, dass ich sicher sein konnte, mich immer auf sie verlassen zu können, und wenn es irgendjemanden gab, der in dieser wahnsinnigen Welt, diesem Leichenhaus, Kinder großziehen konnte, dann war das ganz bestimmt sie. Aber man sollte sie wirklich – unter keinen Umständen – wütend machen.
    Ich packte sie am Arm, und zu dritt rannten wir zu der Rasenfläche auf der anderen Straßenseite hinüber, um der irrsinnigen Gewalt der Lebenden und der Toten wenigstens für einen kurzen Moment zu entkommen.
    Der große grüne Hügel in der Mitte des Platzes nahm sechs Häuserblocks ein: drei von Nord nach Süd und zwei von Ost nach West. In der Nähe der Ecke, an der wir den Platz betreten hatten, sahen wir einen Spielplatz mit Bäumen, Springbrunnen und Statuen, und im ganzen Park standen Bänke. Die Toten schienen den Ort mit der Hitze der aufgehenden Morgensonne verlassen zu haben. Wir rannten einen der Wege hinunter, und das Geheul aus dem Krankenhaus wurde allmählich leiser, obwohl ich hätte schwören können, dass ich von irgendwo aus der Nähe ein höheres, leicht kreischendes Geräusch hörte. Aber wir rannten weiter, und es verklang ebenfalls.
    Wir hielten unter einem Baum an, um Luft zu schnappen, und da wir sahen, dass uns keiner der Untoten vom Krankenhaus verfolgt hatte, beruhigten wir uns etwas. Am Westrand des Platzes stand, auf dem Gipfel des Hügels, ein großes, sehr modernes Gebäude aus Glas und Beton, drei Stockwerke hoch. Popcorn zeigte darauf: »Gehen wir zur Bibliothek?«
    Tanya sah mich an. »Was meinst du? Ich kann keinen von ihnen sehen. Es sieht ganz gut aus, und wir haben die ganze Gegend im Blick, falls ein paar von ihnen aus den Gebäuden am Rand des Platzes kommen.«
    »Ja, ich denke, das ist eine gute Idee. Du weißt ja, wie sehr Milton Bücher liebt.« Ich sah Popcorn grinsend an, obwohl ich wusste, dass Albernheiten und Scherze an ihn vollkommen verschenkt waren. »Davon mal abgesehen, brauchst du sicher noch ein paar Bücher, um den Kindern beim Lernen zu helfen, oder?«
    Popcorn blitzte mich an. »Du musst dich nicht über mich lustig machen, alter Mann, nur weil du mit der da schläfst.« Ich wusste, dass ich mich darauf verlassen konnte, dass er mich stets daran erinnern würde, weshalb ich die Kinder anderer Leute nicht mochte, ungeachtet aller Tragödien.
    Tanya hatte mir erklärt, dass alle es nach Möglichkeit vermieden, Popcorn wütend zu machen, aber, wie schon gesagt, sollte man sie genauso wenig wütend machen. Sie packte ihn am Ohr und riss ihn herum. »Der da? Und wer ist, bitteschön, ›die da‹?«, fauchte sie. »Ich muss mich wohl verhört haben. Ich bin mir sicher, dass du mich nicht gerade ›die da‹ genannt hast. Und ich bin mir auch sicher, dass du nichts Respektloses über mich gesagt hast.«
    Der Junge wurde rot und wand sich. Ich war froh, dass es selbst in unserer verrückten Welt noch Menschen wie Tanya gab, nicht nur, weil sie den Zombies die Köpfe abschlugen, sondern weil sie – und das war viel wichtiger – dafür sorgten, dass die Menschen weiterhin zivilisiert miteinander umgingen. »Nein, Miss Wright.«
    Sie zog ihn wieder am Ohr, sodass er mich ansehen musste. »Und jetzt entschuldige dich auch bei Mr. Caine.«
    Er funkelte mich genauso wütend an wie zuvor, und – da er Tanya ja den Rücken zugekehrt hatte – mit zusammengekniffenen Augen und gefletschten Zähnen. »Es tut mir leid, Mr. Caine.«
    »Danke, Popcorn, aber ich bin nicht sicher, ob das der richtige Zeitpunkt ist. Wir sollten weiter.«
    Wir kletterten auf den Hügel und erreichten die Bibliothek; noch immer waren weit und breit keine Toten. Die Fenster im Erdgeschoss waren alle zerschmettert, aber in den oberen Stockwerken waren sie fast alle noch ganz. Es gab keine Anzeichen für ein Feuer oder andere Schäden. Aufgrund all der Fenster und der Tatsache, dass es hier nichts von direktem praktischen Nutzen gab, bezweifelte ich, dass sich dort oben irgendjemand verbarrikadiert hatte

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