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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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mir klar, dass sie sich im Vergleich zu meinen Collegeprofessoren-Freunden etwas weiter rechts befand. Mittlerweile schien mir das auch gar nicht mehr so verkehrt zu sein.
    Ich hörte ein Pfeifen, dem eine Art Schlag folgte, und dann stieß Jack einen Schmerzensschrei aus – in seiner linken Schulter steckte ein Pfeil. Es folgte ein erneuter Schlag, und er taumelte, mit einem weiteren Pfeil in seinem linken Bein, zurück.
    Ich erhob meine Pistole, konnte in den Schatten der Bäume aber nichts erkennen, und dann spürte ich einen brennenden Schmerz in meiner rechten Brusthälfte, als mich ebenfalls ein Pfeil traf.
    »Lasst eure verdammten Waffen fallen«, drang eine Stimme aus den Schatten zu uns.
    »Jack?«, fragte ich, da ich nicht derjenige sein wollte, der sich ergab; ich suchte die Schatten weiter nach einem Ziel ab.
    »Ihr müsst es tun«, krächzte Jack. »Wir können sie nicht sehen und wir können nicht auf sie schießen. Ihr müsst es tun.«
    Jack ließ seine Pistole fallen und erhob als Zeichen der Kapitulation seinen rechten und linken Arm, Letzteren zumindest so hoch, wie er konnte. Auch ich ließ meine Waffe fallen und erhob die Arme, und die anderen taten es uns nach.
    Zwischen den Bäumen traten neun Männer hervor, die alle Nahkampfwaffen wie Knüppel und Messer oder selbst gemachte Bogen trugen. Ihre Oberkörper waren nackt, und die meisten waren mit Tätowierungen bedeckt. Ein Typ, der ihr Anführer zu sein schien, ein großer schwarzer Kerl, hob unsere Schusswaffen auf. Die anderen blieben zurück und zielten mit ihren Bogen auf uns.
    »Wer seid ihr?«, fragte der Schwarze.
    »Wir haben nur nach Vorräten gesucht, und als wir den Rauch gesehen haben, sind wir ihm hierher gefolgt«, keuchte Jack.
    »Wo kommt ihr her?«
    »Ein paar von uns haben sich in einem Haus im Westen eingerichtet«, log Jack über unseren Standort.
    »Nun, dahin werdet ihr heute nicht mehr zurückgehen können«, sagte der Anführer. »Los geht’s, ihr vier! Da lang.« Er deutete nach rechts in Richtung Gefängnis.
    »Was ist mit dem?«, fragte einer der anderen Männer und zeigte auf Jack.
    »Der ist nicht schnell genug. Lass ihn hier.« Der Schwarze beugte sich hinunter und drehte den Pfeil herum, der noch immer in Jacks Oberschenkel steckte. Jack zuckte zusammen und presste vor Schmerz die Zähne aufeinander. »Wenn du deinen jämmerlichen Hintern wieder nach Hause schleppst, kannst du ihnen sagen, dass sie sich besser nicht mit uns anlegen sollten.« Er stand wieder auf und wandte sich an die anderen Männer. »Holt die Rehe und das restliche Zeug«, sagte er, und vier von ihnen drehten sich um und verschwanden zwischen den Bäumen. Als sie wieder auftauchten, trugen sie zwei Rehe bei sich, die mit den Füßen an zwei langen Holzstäben aufgehängt waren. Zwei weitere Männer verschwanden und kehrten mit großen Bündeln Feuerholz zurück.
    Wir mussten vor ihnen gehen. Es gelang mir, den Pfeil aus meiner Brust zu ziehen, und beim Gehen konnte ich meine Hand auf die Wunde drücken, sodass ich nicht zu viel Blut verlor. Der Pfeil war ziemlich rudimentär – er hatte keine richtige Pfeilspitze und war eigentlich nur ein angespitzter Zweig, sodass er keine Widerhaken hatte, die das Einschussloch beim Herausziehen hätten vergrößern können.
    Wir gingen etwa zwanzig Minuten in einem Bogen nach rechts, und schließlich befahlen sie uns, an einem großen Abwasserrohr anzuhalten, das unter dem Gefängnis aus dem Hügel ragte. Es bestand aus Beton, hatte einen Durchmesser von etwa vier Metern und war mit einem Metallgitter verschlossen. Dreckiges Wasser strömte aus dem Rohr und den Hügel hinunter. Der Anführer trat an das Gitter heran und schloss es auf. Er klappte es nach oben und hielt es geöffnet. »Rein da«, befahl er.
    Ich ging als Erster hinein und kroch hindurch. Es roch verfault, und nach einer Minute war es vollkommen dunkel. Ich hatte keine Ahnung, wie sie es schafften, die Rehe hinter sich herzuziehen, aber ich nahm an, dass sie das schon öfter getan hatten und ziemlich gut darin waren.
    Nach einer Weile sah ich einen schwachen Lichtschein vor mir. Als ich ihn erreichte, erkannte ich, dass jemand das Rohr von oben ausgegraben und ein Loch hineingehauen hatte. Ich erhob mich und streckte den Kopf hindurch, sodass sich meine Augen etwa auf gleicher Höhe mit dem Boden und dem Rand des Lochs befanden. Ich war von Männern umgeben, die genauso aussahen wie die, die uns gefangen hatten, und ich hörte sofort ein

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