Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)
bewachen, solange die anderen draußen sind, und es wieder öffnen, wenn sie zurückkommen. Und wir müssten gegen diese ganzen toten Arschlöcher kämpfen und nach Benzin suchen! Aus demselben Grund haben wir nur die paar Waffen hier, die wir den Wärtern abgenommen haben – man kann nicht einfach so rausgehen und sich neue holen!«
Er verkündete das in triumphalem Tonfall, so als habe er den fatalen Fehler in einem Plan gefunden, der in Wahrheit nur ein ganz kleines bisschen Voraussicht und Mühe verlangte, um zu funktionieren. Er – und ich nahm an, die anderen auch, schließlich machten sie ja mit – trank offensichtlich lieber etwas, das nach Müllcontainer stank, als sich die Mühe zu machen, nach etwas anderem zu suchen. Es wäre urkomisch gewesen, hätte ich nicht gewusst, dass dieser Typ und seine Kollegen planten, uns alle zu vergewaltigen und zu töten. Ich ließ die Sache auf sich beruhen. Kein Grund, den Prozess unnötig zu beschleunigen.
Der große schwarze Kerl, der uns gefangen hatte, erklärte, wie sie uns gefunden hatten. Copperhead stand auf, um uns zu inspizieren, und nickte anerkennend. »Also, das ist doch nett, richtig nett, dass wir Gesellschaft haben. Wir haben die ganzen alten Wärter schon beinahe aufgebraucht, stimmt’s? Jetzt haben wir eine ganz frische Ladung für die Grube! Ja, da werdet ihr wohnen, solange ihr bei uns seid – so nennen wir das Erdgeschoss unseres bescheidenen Heims.«
Seine Aufmerksamkeit und sein anerkennendes Nicken galten vor allem Tanya. »Nun, haben wir hier nicht ein ganz besonders hübsches Mädchen?« Er legte seine Hand auf ihre Hüfte und drehte sie herum, sodass er ihren Hintern streifte. »Ja, dich sollte ich vielleicht höchstpersönlich rannehmen – du bist wirklich eine Schönheit. Vielleicht sollte ich bei dir die alten Kleiderbügel lieber hängen lassen, mit denen wir uns diese Wärterschlampen vorgeknöpft haben.«
»Und drei von ihnen sind jetzt tot«, murmelte der große Schwarze.
»Ja«, erwiderte Copperhead reumütig. »Wir hätten wohl vorsichtiger sein sollen, aber wir wollten nicht, dass hier irgendwelche Blagen rumrennen und alles durcheinander bringen.« Er fummelte wieder an Tanya herum, dieses Mal an ihren Brüsten. »Weißt du, meinem Daddy hätte das gar nicht gefallen, wo du doch ein Nigger bist und alles.« Er beugte sich ganz dicht an sie heran, leckte ihr Ohr ab und flüsterte: »Aber das ist natürlich nicht der Grund, weshalb ich ihn mit dem Hammer getötet habe. Trotzdem, ich hab diesen rassistischen Scheißdreck nie geglaubt. Du etwa?«
Tanya hatte genügend Erfahrung, um in jenem Moment nicht irgendetwas Provozierendes zu erwidern, und sei es auch nur, weil sie nicht wollte, dass Popcorn mit ansah, wie sie vergewaltigt und getötet wurde. Aber sie konnte sich auch nicht dazu durchringen, etwas auch nur annähernd Freundliches zu entgegnen.
Copperhead glitt langsam an ihrem Körper hinab und hauchte ihren Brüsten und ihrem Schritt Küsse zu, während seine Lakaien ihn anfeuerten. Langsam legte er seine rechte Hand auf seine linke Hüfte, wirbelte dann blitzschnell herum und verpasste ihr einen Rückhandschlag ins Gesicht. Popcorn, Frank und ich machten automatisch einen Schritt nach vorne, aber wir waren sofort von unzähligen Händen umgeben, die uns Messer unter die Nase hielten, bevor wir uns richtig bewegen konnten. Copperhead zeigte, dass er ganz und gar nicht faul war, wenn es darum ging, Schmerzen oder Erniedrigungen auszuteilen.
Als Tanya durch den Schlag zurücktaumelte, packte er sie mit seiner rechten Hand an der Kehle und schleuderte sie gegen die Wand, während er ihr mit der linken in den Schritt fasste. »Du wirst noch lernen müssen, was eine brave Niggerschlampe ist, kleines Fräulein«, zischte er. »Für mich und für jeden anderen hässlichen Wichser hier, der eine Schachtel Zigaretten hat, mit der er die Grubenmannschaft bezahlen kann. Die einzige Wahl, die du hast, ist, ob du es auf die sanfte oder auf die harte Tour lernen willst.«
Er drehte sich zu seinen Helfern um. »Sag den Jungs, dass sie sich von der hier eine Weile lang fernhalten sollen. Ich kümmere mich später um sie. Ich glaube, sie hat schon eine ganze Weile keinen richtigen Mann mehr gehabt.« Er grinste Frank und mich spöttisch an.
Copperhead ließ Tanya los und schlüpfte wieder in seine Paraderolle als gemütlich-jovialer Kerl. »Aber nicht heute Nacht«, sagte er genüsslich. »Ist heute nicht der 4. Juli? Der muss doch
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