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Dynamit im Kofferraum

Dynamit im Kofferraum

Titel: Dynamit im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Alte hob
die Brauen.
    „Bis jetzt kann sich das
niemand erklären. Wie konnte es dazu kommen? Dr. Emrod, der zum Glück nur
leicht verletzt ist, weiß es nicht. Die Polizeibeamten, die bald eintrafen,
haben noch weniger Ahnung. Aber Experten werden die Trümmer untersuchen. Hoffen
wir auf eine Lösung.“
    „Was? Welche Trümmer?“
Finkweiler hätte sich beinahe aus dem Sessel erhoben. „Wovon redest du?“
    „Als wir eintrafen“, berichtete
Tim mit Grabesstimme, „war der Zagato ein Wrack, ein ausgebranntes, verkohltes,
teils noch rotglühendes Wrack. Explodiert. Peng! Dr. Emrod hatte den Wagen
nachmittags aus der Garage gefahren — und in der prallen Sonne abgestellt. Die
Experten vermuten nun: Irgendwelches Terroristen-Gesindel hat sich heimlich
herangeschlichen und den Wagen mit einer Sprengladung zerfetzt. Sicherlich als
Drohung für Dr. Emrod, einer Drohung, der Erpressung folgen wird. Eine andere
Möglichkeit ist die, daß der Wagen die Sonnen-Einstrahlung nicht vertrug.
Emrod, der ja ein großer Erfinder ist, hat ein spezielles Rennsport-Benzin
entwickelt. Den Treibstoff Galaxi-Tol 2000: Sonst eher was für Raketen.
Jedenfalls hat er den Zagato damit betankt. Von Hand. Und leichtsinnigerweise!
Denn das Galaxi-Tol ist bezüglich seiner Hitze-Verträglichkeit noch nicht
durchgetestet. Einige Tropfen auf der Zagato-Außenhaut könnten sich entzündet
haben — und dann Peng! „
    „Peng!“ sagte Finkweiler.
    „Ja, Peng! Explosion.“
    „Emrod ist verletzt?“
    „Ein Metallstück flog durchs
Fenster in seinen Bungalow.“
    „Erheblich verletzt?“
    „Nur leicht. An der linken
Schulter.“
    Finkweiler beugte sich vor.
Sein Gesicht schien einen geierhaften Ausdruck anzunehmen.
    „Wann war das alles?“
    „Am späten Nachmittag.“
    „Wann genau?“
    „Acht Minuten bevor wir kamen.
Die genaue Zeit weiß ich nicht. Niemand hat auf die Uhr gesehen.“
    Langsam verzog sich Finkweilers
Gesicht zu einer Mischung aus Ärger und Hohn.
    „Du Lügenbold! Wollt ihr mich
auf den Arm nehmen? Weshalb erzählt ihr mir diesen Unsinn? Der Zagato wurde
gestohlen. Nichts Peng. Nichts Explosion. Dr. Emrod ist wohlauf. Eben habe ich
telefonisch gesprochen mit ihm. Der Dieb, der den Wagen entwendet hat, rief
mich an: ein Russe aus Japan mit deutscher Mutter. Beschimpft hat er mich,
dieser Verbrecher. Hat er euch geschickt? Oder was ist los?“
    Schande! dachte Tim. Jetzt
haben wir uns blamiert. Und nichts erreicht — nicht die Bohne. Der Alte ist
cool wie ein tiefgefrorenes Putensteak.
    Tim schaltete schnell.
    „Herzlichen Glückwunsch, Herr
Baron!“ rief er und legte in seine Stimme, was er nur aufbieten konnte an
Begeisterung. „Sie sind der erste aus 17.“
    „Was ist?“
    „Um Sie müssen wir uns nicht
sorgen.“
    „Bengel, wovon redest du?“
    Tim lächelte wie die
Morgensonne. Rasch sah er seine Freunde an und kniff ein Auge zu. Lächelt
gefälligst, hieß das.
    Karl grinste gequält.
    Auf Gabys Gesicht erschien ein
mattes Leuchten.
    Klößchen sah gefrustet aus.
Wahrscheinlich dachte er an seine Batterien.
    „Wir müssen Ihnen das erklären,
Herr Baron“, sagte Tim. „Es geht um einen Umfrage-Test. Leider ist es doch ein
Übel unserer Zeit: Gewissenlose Gauner betrügen, bestehlen, berauben alte
Menschen. Schmutzige Tricks werden angewandt, um Senioren hereinzulegen. Wir
von der Schutzengel-Truppe wissen das. Wir Schutzengel sind eine Vereinigung
von 43 Jugendlichen und haben uns den Schutz der älteren Mitbürger zur Aufgabe
gemacht. Dazu gehört dieser Test.“
    „Test?“
    Finkweilers stechender Blick
war fest auf Tim gerichtet.
    „Ja, Test. Wir haben
willkürlich ältere Herrschaften ausgewählt. Alle älter als 80. Wir — also
verschiedene Schutzengel-Teams — sprechen bei ihnen vor und erzählen
haarsträubende Lügenmärchen, die aber durchaus wahr sein könnten, denn immer
haben sie einen direkten Bezug zu der Person, die wir testen. Auf diese Weise
wollen wir feststellen, in welchem Maß die Leichtgläubigkeit mit
fortgeschrittenem Alter zunimmt. Denn — wie man ja weiß — die Trickbetrüger
haben immer solche Stories drauf von angeblichen gemeinsamen Bekannten, von
Verwandten, von einem zurückliegenden Ereignis, das die Oldies betrifft. Und so
weiter.“
    „Ach ja?“
    „Unbedingt. Selbstverständlich
geben sich die Schutzengel nach der Aktion zu erkennen. Und weisen darauf hin,
daß Mißtrauen vor Fremden zur eigenen Sicherheit gehört. Sie, Herr Baron, sind
von 17 bisher

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