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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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vier Tage frei, bevor die Arbeit hier beginnen sollte. Also haben die meisten die Erde verlassen, um ihre Familie zu besuchen. Eigentlich sollten wir uns nach hiesiger Zeitrechnung alle zwischen gestern Abend um sieben und heute Morgen um zehn hier an unserem neuen Grabungsort einfinden. Fian und ich waren die Einzigen, die gestern schon ankamen, und heute sind bisher nur Lolia und Lolmack aufgetaucht. Irgendwie seltsam. Als Fian und ich zum Frühstück in den Saal kamen, hatten wir erwartet, alle zu treffen, aber es war genau wie auf der Marie Celeste .»
    «Auf der was?», wollte Issette wissen.
    «Ein berühmter ungelöster Fall aus der Vorgeschichtszeit. Vor etwa neunhundert Jahren hat man mitten im Ozean ein Schiff gefunden, die Marie Celeste . Es war perfekt in Schuss, aber die Besatzung fehlte und …» Ich brach ab, da Issette sich die Ohren zuhielt.
    «Böse, böse Jarra», sagte sie. «Keine Geschichtsvorlesung!»
    Ich seufzte. «Ich hab doch gar keinen Vortrag gehalten, sondern nur etwas erklärt. Aber egal. Playdon sagt, er kann mit dem Unterricht frühestens in zwei Stunden beginnen. Fian ist in den Lagerraum gegangen, um sich den besten Schutzanzug in seiner Größe rauszusuchen, bevor die anderen antanzen. Ich habe ja meinen eigenen Anzug, deshalb dachte ich, ich ruf dich ausnahmsweise mal richtig an, weil wir uns doch sonst immer nur Nachrichten schicken. Und ich konnte es nicht auf später verschieben, weil du dann sicher mit irgendwelchen schrecklichen Medizindingen beschäftigt bist.»
    Issette nickte. «Bei uns hat die dreiwöchige praktische Einführung in die Regenerations- und Verjüngungsmethoden angefangen. Gestern haben sie uns jemanden in einem Regenerationstank gezeigt, und ich bin ohnmächtig geworden. Man hat seine Nieren nachwachsen lassen, deshalb war sein Bauch geöffnet und …»
    Ich schüttelte mich und wandte Issettes Beschwerderitual gegen sie selbst an: «Schluss! Keine blutrünstigen medizinischen Vorträge. Böse, böse Issette.»
    Sie kicherte. «Der halbe Kurs ist ohnmächtig geworden. Unser Dozent meinte, wir würden uns schon noch daran gewöhnen.» Dann wandte sie sich an Keon. «Du solltest besser in dein Zimmer gehen und deine Laserlichtskulpturen aufbauen. Du darfst dich damit nicht verspäten.»
    Keon seufzte. «Arbeit, Arbeit, Arbeit. Ich weiß echt nicht, weshalb ich einen Paaringsvertrag mit dir unterschrieben habe.»
    Mit einem anzüglichen Grinsen erwiderte sie: «Geh und sei nett zu diesem Mann. Denk daran, was ich dir als Belohnung versprochen habe, wenn du das jetzt durchziehst.»
    Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, worum es sich dabei handeln könnte, aber es musste wohl etwas Gutes sein, denn Keon tat tatsächlich wie geheißen. Sobald er das Zimmer verlassen hatte, wandte Issette ihre Aufmerksamkeit wieder mir zu.
    «Und was hast du dann während deiner vier freien Tage gemacht?», erkundigte sie sich schmollend. «Nachdem du uns offensichtlich nicht besucht hast.»
    Ich stöhnte. «Ich konnte nicht. Du erinnerst dich doch, dass Fians Eltern wegen der Ordensverleihung letzte Woche auf die Erde gekommen sind?»
    «Ja. Ich habe gesehen, wie sie sich anschließend mit dir und Fian unterhalten haben.»
    «Tut mir leid, dass ich gar keine Gelegenheit hatte, auch mit dir zu quatschen.»
    «Na, du musstest ja auch noch für die Vid-Bienen posieren, damit die Earth Rolling News ihre Aufnahmen machen konnten», erwiderte sie grinsend. «Ich war echt total von den Socken! Du hast mir gesagt, dass alle Archäologen, die an der Rettung des Militärs aus dem verunglückten Raumschiff beteiligt waren, eine neue Medaille – den Earth Star – bekommen würden. Deshalb wusste ich, dass man auch Fian und dich auszeichnen würde, aber du hast kein Wort vom Artemis-Orden gesagt! Warst du zur Geheimhaltung verpflichtet?»
    «Zur Geheimhaltung verpflichtet? Ich hatte keinen Schimmer! Als Fian und ich auf die Bühne gingen, um unseren Earth Star in Empfang zu nehmen, dachte ich, das war’s. Als das Militär dann die verletzten Tagger wieder aufs Podest rief, um uns mit dem Artemis-Orden auszuzeichnen … Also, wenn du schon von den Socken warst, dann stell dir mal vor, wie es mir ging.»
    «Das war echt total klasse!» Issette strahlte vor Freude.
    «Stimmt.» Einen Moment lang erlaubte ich mir, in der Erinnerung zu schwelgen. Der Artemis-Orden, die höchste militärische Ehre, war zum ersten Mal an Zivilisten verliehen worden. Ich gehörte zu den verachteten

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