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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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computergestützte Übersetzungsprogramme zur Verfügung.»
    Ich machte eine Pause. «Da das Übersetzen viel zu lange dauern würde, haben wir uns entschieden, unser Augenmerk im Besonderen auf historische Abbildungen, auf Kunst in all ihren Erscheinungsformen, ja sogar auf Höhlenmalereien zu richten. Wir sammeln so viele relevante Bilder wie möglich, und das Bedrohungsanalyseteam unterstützt uns bei der Auswertung der Ergebnisse im Hinblick auf entscheidende Orte und Zeiten.»
    Nachdem ich mich wieder gesetzt hatte, sah ich Fian gequält an. Er grinste und formte mit den Lippen die Worte ‹gut gemacht›, oder zumindest schien es mir so. Es folgte ein für mich unverständliches wissenschaftliches Referat, also erlaubte ich meinen Gedanken, ein paar Minuten abzuschweifen, bis ich merkte, dass der Bericht sich irgendwie in ein Streitgespräch zwischen einem zivilen Berater aus dem Physikerteam und dem stets entspannten Leiter des Bedrohungsanalyseteams, Commander Leveque, entwickelt hatte. Der bedauernswerte Offizier, der theoretisch den Oberbefehl über alle Wissenschaftsteams innehatte, unternahm einen letzten Versuch, seinen zivilen Berater im Zaum zu halten.
    «Professor Devon», sagte Leveque, «vielleicht sollte ich Sie daran erinnern, dass Colonel Torrek hier letztendlich die Entscheidungen trifft, nicht Sie.»
    Ich wechselte einen erstaunten Blick mit Fian. Das war also dieser Gaius Devon, der die neuen Portaltheorien entwickelt hatte.
    «Aber ein Präventivschlag gegen die Kugel ist die einzig vernünftige Vorgehensweise», beharrte Devon. «Das Ding lauert da oben in der Erdumlaufbahn, um unsere Verteidigungsfähigkeit zu testen. Sie müssen die Kugel jetzt in die Luft jagen, um zu beweisen, dass wir kein leichtes Ziel darstellen.»
    «Prämisse Eins des Alien-Kontakt-Programms lautet, dass Angriffe ohne Anlass zu vermeiden sind», gab Leveque zu bedenken.
    «Prämisse Eins wurde vor Jahrhunderten von Leuten verfasst, die nicht davon bedroht wurden, dass Außerirdische direkt vor ihrer Tür standen.»
    Leveques Lächeln wurde breiter. «Wodurch sie in der Lage waren, besonnen und logisch zu denken, statt sich in kopflosen Aktionismus zu stürzen, der sich im Nachhinein als extrem bedauernswert entpuppen könnte.»
    Es bestand kein Zweifel, wer diese Auseinandersetzung gewann. Devons Gesicht nahm ein noch tieferes Rot an, während Leveque weiterhin zufrieden lächelte und seine Sätze immer verschnörkelter wurden.
    «Sie müssen jetzt angreifen!», wandte sich Devon an Colonel Torrek. «Sie dürfen nicht länger auf diesen Feigling hören.»
    Erschrocken sah ich zu Leveque hinüber. Wie ging er damit um, vor allen führenden Offizieren des Stützpunkts als Feigling bezeichnet zu werden. Er schien sich nur mühsam das Lachen zu verkneifen.
    «Ich habe vollstes Vertrauen, was Commander Leveques Mut betrifft», erwiderte Colonel Torrek. «Vielleicht haben Sie bemerkt, dass er den Thetis-Orden trägt. Er wäre auch mit dem Artemis ausgezeichnet worden, hätte er nicht das unglaubliche Glück gehabt, völlig unversehrt davonzukommen.»
    «Bei allem Respekt, Sir, das lag nicht an Glück, sondern an guter Planung», gab Leveque zurück.
    «Das Chaos soll Ihre Militärorden holen!», schimpfte Devon. «Meine Auswertungen zeigen, dass wir gute Chancen haben, die Kugel zu zerstören, also tun Sie’s einfach.»
    «Und was passiert, wenn der Versuch scheitert?», fragte Colonel Torrek. «Selbst wenn wir erfolgreich sind, haben wir damit eine Kriegshandlung begangen. Das sektorübergreifende Militär wurde eingerichtet, um eine Wiederholung der Kriege zu verhindern, die die Menschen vor dem Exodus-Jahrhundert gegeneinander geführt haben, nicht um absichtlich Kriege mit Aliens anzufangen. Man hat mich darauf hingewiesen, dass diese Kugel möglicherweise nicht dem aktuellen technologischen Stand der fremden Rasse entspricht.»
    «Ach, dieses Argument schon wieder», schnaufte Devon. «Es ist lächerlich zu glauben, die Kugel könnte auf irgendeine andere Art als über ein Drop-Portal hierhergekommen sein. Schließlich gelangen auch wir immer auf diese Weise in ein neues Sternensystem, nicht wahr?»
    «Wenn sie ein Drop-Portal benutzt hätte», entgegnete Leveque, «müsste es größer gewesen sein, als der von Jorgen Eklund berechnete, maximale Durchmesser.»
    Fian beugte sich auf seinem Stuhl nach vorn, als er den Namen seines Urgroßvaters hörte.
    «Das ist eine ausgesprochen veraltete Theorie», konterte

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