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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
Vom Netzwerk:
entsteht.»
    Colonel Torrek verzog das Gesicht. «Soll heißen, wir müssten um jeden Preis gewinnen.»
    «Können wir nicht als schützende Vorsichtsmaßnahme das Relaisnetzwerk abschalten?», wollte Devon wissen. «Zumindest das Netzwerk in der Nähe des Sol-Systems?»
    Ich hatte zwar wenig Durchblick, was die naturwissenschaftliche Seite der Sache anging, und hatte deshalb bisher auch den Mund gehalten, aber jetzt musste ich mich einmischen: «Nein! Dadurch würden behinderte Babys die Erde nicht mehr erreichen. Sie würden alle sterben!»
    Devon warf mir einen Blick voller Abscheu zu. «Völlig irrelevant in Anbetracht dessen, was hier auf dem Spiel steht.»
    «Das Netzwerk im Umfeld der Erde abzuschalten, würde nicht nur außerirdische Streitkräfte daran hindern sie zu erreichen, sondern auch unsere eigenen», sagte Leveque.
    «Wir könnten die Erde aufgeben», schlug Devon vor. «Hier leben sowieso nur die Behinderten, also wäre es ein verschmerzbarer Verlust.»
    Verschmerzbarer Verlust? Mein Heimatplanet! Alle, die ich liebte! Ich hatte mich schon halb von meinem Stuhl erhoben, doch bevor ich mich entscheiden konnte, welche Worte ich Devon an den Kopf schleudern sollte, hatte sich Colonel Torrek bereits eingeschaltet.
    «Die Erde besitzt fünf bewohnte Kontinente und die höchste Bevölkerungsrate aller unserer Planeten, mit Ausnahme von Adonis und Zeus. Ich betrachte das nicht als verschmerzbaren Verlust, und ich werde wegen einer bloßen Vorsichtsmaßnahme nicht Tausende von Babys am Tag umbringen. Wir haben hier über eine rein hypothetische Situation diskutiert, denn vielleicht verfügen die Aliens noch gar nicht über Portaltechnik, oder sie sind uns möglicherweise freundlich gesinnt.»
    Devon runzelte die Stirn. «Aber taktisch gesehen …»
    «Taktisch gesehen», unterbrach ihn Leveque, «sollte jedem klar sein, wenn die Aliens über unser Portalrelaisnetzwerk die Erde erreichen können, dass das Gleiche dann auch für alle anderen unserer bewohnten Welten gilt. Wir können nicht das gesamte Netzwerk abschalten. Einen Angriff auf die Erde abzublocken, würde bloß dazu führen, dass sie einen anderen Planeten auswählen, auf dessen Verteidigung wir gar nicht vorbereitet sind. Wenn wir kämpfen müssen, dann hier im Sol-System.»
    «Können wir das Netzwerk irgendwie sicherer machen?», erkundigte sich Colonel Torrek. «Sodass wir zwischen unseren Signalen und fremden unterscheiden können?»
    «Ja», erwiderte Leveque, «und das müssen wir auch. Nicht nur wegen dieser Aliens hier, sondern auch wegen allen anderen, denen wir in Zukunft begegnen könnten. Das gesamte Portalrelaisnetzwerk zu überarbeiten wird jedoch Jahre dauern.»
    «Mir reicht es schon, mir über diese Aliens hier Sorgen zu machen», meinte Colonel Torrek. «Wir werden die Sitzung an dieser Stelle beenden. Commander Leveque, Stone, Shirinkin und Major Tell Dramis, bitte kommen Sie zur Besprechung in mein Quartier. Major Tar Cameron, richten Sie uns eine Liveverbindung zum Generalmarschall ein.»
    Colonel Torrek stand auf und verließ den Raum, gefolgt von den vier genannten Offizieren. Devon drehte sich zu Fian um.
    «Sie heißen Eklund», sagte er. «Sind Sie mit Jorgen Eklund verwandt?»
    «Ja», antwortete Fian.
    «Dann sind also Sie derjenige, der den Verantwortlichen hier diesen veralteten Unsinn aufgeschwatzt hat?»
    Devon kam auf uns zu, und ich erhob mich, um ihm entgegenzutreten. Falls der Mann, der bereit war, die Erde als verschmerzbares Opfer aufzugeben, sich mit uns anlegen wollte, würde ich ihm ganz sicher die Stirn bieten. Doch auf einmal schienen alle im Raum zu stehen, und der Offizier, der für die Wissenschaftsteams zuständig war, stellte sich Devon in den Weg.
    «Die Besprechung ist zu Ende», verkündete er.
    «Ich bin hier aber noch nicht fertig», entgegnete Devon.
    Der Offizier schüttelte den Kopf. «Das sehe ich anders.»
    Devon zögerte eine Sekunde lang, ehe er sich umwandte und ging. Ich merkte, dass ich die Luft angehalten hatte, und atmete seufzend aus, ehe ich mich zu Fian umdrehte. Da erst bemerkte ich, dass er als Einziger noch auf seinem Stuhl saß. Er wirkte ein bisschen blass, aber ziemlich gefasst.
    Den Raum direkt nach Gaius Devon zu verlassen, wäre garantiert keine gute Idee gewesen, deshalb warteten wir noch ein paar Minuten, bevor wir zu unserem Quartier zurückkehrten.

    Zwei Stunden später, als wir uns gerade einen Snack aus unserem Essensautomaten gönnten, hörten wir ein

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