Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards

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einen so einschränken, ist nicht mal die Körpersprache wirklich aussagekräftig.
    «Fian, ich muss weg. Es ist die einzig faire Lösung. Ich habe dich durch Täuschung dazu gebracht, einen Paaringsvertrag mit einem Affen abzuschließen. Das kann ich nicht ungeschehen machen. Ich kann nur dadurch helfen, dass ich verschwinde.»
    «Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das will», sagte Fian. «Natürlich war ich wütend, als ich es erfahren habe. Ich bin eigentlich immer noch wütend. Du hast mich vom ersten Tag an angelogen. Vielleicht hast du später selbst geglaubt, was du behauptet hast, aber …»
    Er hielt einen Moment lang inne. «Jarra, ich brauche Zeit, um über all das nachzudenken, und ich muss verstehen, was genau passiert ist. Erzähl mir die ganze Geschichte, von Anfang an. Ich weiß nicht mehr, welche Menschen echt sind und welche ausgedacht. Was du von Anfang an wusstest und was du erst später erfahren hast. Ich muss das in meinem Kopf sortiert bekommen, also bitte erklär’s mir.»
    «Wozu? Es wird trotzdem nichts ändern.»
    «Jarra, vor ein paar Stunden war ich unglaublich glücklich, und jetzt liegt mein Leben auf einmal in Scherben. Ich finde, du schuldest mir eine richtige Erklärung, meinst du nicht?»
    «Das ist eine lange Geschichte.»
    Er zuckte mit den Schultern. «Das hier wird eine lange Schlittenfahrt.»
    Also erzählte ich Fian alles, angefangen bei dem verrückten Affenmädchen in ihrem Zimmer in Next Step. Er saß einfach nur da und hörte zu. Als ich meine Beichte beendet hatte, war auf dem offenen Kanal schon ziemlich viel los. Die Teams trafen nach und nach an der Kreuzung 3 ein, und die Aufsichtsbehörde schickte zwei der Erde-Teams auf eine erste Erkundungsfahrt zur Unglücksstelle.
    «Klingt, als hätten wir eine Menge Teams von der Erde hier», stellte Fian fest. «Was ja vermutlich auch logisch ist.»
    Das war’s? Ich hatte ihm gerade meine ganze irrsinnige Geschichte erzählt, und er stürzte sich nicht auf mich, um mich zu erwürgen, er schrie mich nicht an, er sagte kein Wort dazu. Er plauderte sozusagen übers Wetter, im übertragenen Sinne. Was zum Chaos hatte das zu bedeuten?
    Ich brauchte eine Sekunde, bis mir klarwurde, dass Fian damit richtig handelte, vernünftig handelte. Wir waren hier, um Menschen zu retten, und das bedeutete, dass wir unsere Rollen als Taggerin und Support spielen mussten, statt miteinander zu streiten. Sobald die Besatzung von Solar 5 in Sicherheit war, konnte Fian mich anschreien, soviel er wollte, aber nicht jetzt. Ich zwang mich, ihm zu antworten.
    «Nun, wir Affen flüchten uns schließlich nicht auf andere Planeten, wenn die Portale ausfallen», sagte ich.
    «Hör auf, dich als Affe zu bezeichnen, sonst nenn ich mich Exo», erklärte Fian. «Dass wir viele Expertenteams von der Erde zur Verfügung haben, ist ein gutes Zeichen. Nur, wie sollen wir in diesem ganzen Schnee bloß graben? Du wirst die Trümmer ja gar nicht sehen, die du markieren musst.»
    «Ein Raumschiff mit glühend heißen Schutzschilden vom Eintritt in die Atmosphäre wird bei seiner Bruchlandung wohl schon ein bisschen Schnee weggeschmolzen haben», gab ich zu bedenken.
    «Stimmt auch wieder.»
    «Ich habe gerade gemeldet, dass wir uns der Kreuzung 3 nähern», verkündete Rono über den Teamkanal. «Die Aufsichtsbehörde hat bereits genug Teams, die mobile Quartiere aufbauen, deshalb sollen wir unsere Schlitten parken und uns im Basislager erst mal eine Weile vom Tragen der Schutzanzüge erholen. Sobald alles organisiert ist, sollte es dort auch was zu essen geben.»
    Fian und ich spähten an der orangefarbenen Plane vorbei und warfen einen Blick auf das, was vor uns lag: eine Schlange aus Schlitten, fast wie die Vid-Szene eines prähistorischen Verkehrsstaus, sowie eine Reihe von Kuppelbauten, die entweder bereits fertiggestellt oder halb errichtet waren.
    «Das sind eine Menge Quartiere», staunte Fian. «Ich komme auf zehn. Wir errichten hier ja unsere eigene Siedlung.»
    «Das sind auch eine Menge Schlitten», fügte ich hinzu. «Wir sollten uns besser gut merken, wo wir unsere eigenen geparkt haben.»
    Rono stellte unseren Schlitten am Rand des Clearways ab, und der Rest des Teams Cassandra 2 parkte ordentlich hinter uns ein. Die Kippladerschlitten von Thor 3 fuhren geradeaus weiter. Sie schienen Anweisung erhalten zu haben, sich an einen speziellen Ort zu begeben.
    Wir stapften über die unebene Oberfläche des Clearways, um die Ansammlung von