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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Stützpunkte um. Es war sowieso egal. Meine Eltern waren Militärs. Ich hatte mir eine Lüge ausgedacht, ich hatte meine Lüge gelebt – und jetzt das!
    Sie stammten also vom Militär ab. Wahrscheinlich waren sie sogar selbst beim Militär. Wenn das der Fall war, dann konnte ich die Dinge in einem völlig neuen Licht sehen. Sofern sie wirklich wollten, konnten die meisten Menschen auf die Erde umsiedeln und ihre Karriere dort irgendwie weiterverfolgen. Das Militär konnte das nicht. Ich hatte JMT so real gemacht, dass ich sogar träumte, sie zu sein, und deshalb konnte ich mir gut vorstellen, wie sehr es schmerzen würde, alles aufzugeben, um sich um ein behindertes Baby auf der Erde zu kümmern.
    Ich stellte mir selbst einige Fragen. Wenn ich ein Norm wäre, würde ich dann ein aktives Militärmitglied sein wollen? Ja, ganz bestimmt. Wenn ich Teil der Truppe wäre, könnte ich das Leben, das ich so liebte, aufgeben, um auf die Erde zu ziehen? Es mochte zwar das Richtige sein, aber wenn ich ganz ehrlich war, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, ob ich es tun würde.
    Also startete ich eine weitere Anfrage. Der genaue Aufenthaltsort meiner Eltern unterlag einer militärischen Zugangsbeschränkung, aber sie befanden sich momentan im aktiven Dienst einer Planet-First-Mission im Kappasektor.
    Ich starrte immer noch auf diese Information und versuchte sie zu verarbeiten, als ein weiterer melodischer Klingelton mir signalisierte, dass ich eine Nachricht auf meinen Lookup erhalten hatte. Automatisch sah ich nach, von wem sie kam. Der Absender war der Militärische Supportdienst.
    Das Militär ist unglaublich effizient. Hospital Earth musste in frühen Jahren feststellen, dass Norm-Eltern ihre Affenbabys ganz schön durcheinanderbringen können. Sie werfen uns weg, dann ändern sie ihre Meinung, ziehen auf die Erde und wollen uns zurückhaben. Dann beschließen sie, dass sie damit doch nicht klarkommen, und schmeißen uns wieder weg. Eltern, die kommen und gehen, in der einen Minute Kontakt mit ihren Söhnen und Töchtern halten und sie in der nächsten Minute komplett ignorieren, das hat die Kinder total fertiggemacht. Also hat Hospital Earth strenge Regeln aufgestellt, um uns zu schützen. Keine halben Sachen. Entweder übernahm man seine Elternaufgabe und war regelmäßig auf der Erde, oder das Affenkind wurde zu einem Mündel von Hospital Earth. In diesem Fall war kein Kontakt erlaubt, außer das Kind wünschte es, nachdem es das vierzehnte Lebensjahr abgeschlossen hatte.
    Darum musste ich den Militärischen Supportdienst zwangsläufig bewundern. Ich hatte gerade eben erst Informationen angefordert, aus denen ich entnehmen konnte, dass meine Eltern vom Militär stammten. Dadurch hatte der Supportdienst nun die Erlaubnis, mich zu kontaktieren, da meine Akte in ihrem System entsprechend markiert worden war und,
pling
, bekam ich schon eine Mail!
    Es handelte sich um eine formell gehaltene Textnachricht, nicht um ein Vid, und das Dokument war als Version zwei gekennzeichnet. Ich wette, dass Version eins seit meinem vierzehnten Geburtstag im System des Militärischen Supportdiensts darauf gewartet hatte, verschickt zu werden. Als ich achtzehn wurde, veränderte sich dann die Nachricht und wurde zu Version zwei.
    Ich las den Text. Im ersten Teil stand, dass ich für die Dauer meines Studiums ein Anrecht auf ein militärisches Ausbildungsstipendium hatte, da ja mindestens einer meiner Elternteile zum Militär gehöre. Als Mündel von Hospital Earth waren Studiengebühren für mich kein Thema, weil Hospital Earth sie automatisch beglich. Allerdings hatte ich wohl zusätzlich zu dem, was mir von Hospital Earth zur Verfügung gestellt wurde, Anspruch auf die Unterhaltszahlungen des Militärs. Diese würden meinem Konto regelmäßig gutgeschrieben, einschließlich sämtlicher Rückstände.
    Momentan war das zwar nicht der wichtigste Aspekt, aber immerhin hatte sich mein Einkommen plötzlich verdoppelt.
    Der zweite Teil der Mail verdrängte alle anderen Gedanken aus meinem Kopf. Ich war Ehrenkind für meine Großmutter, Jarra Tell Morrath. Da ich inzwischen achtzehn geworden war, könne die Ehrungszeremonie nun stattfinden, sofern ich denn bereit war, daran teilzunehmen. Der Militärische Supportdienst sei gerne bereit, mir in dieser Sache oder allen sonstigen Fragen die nötigen Informationen zukommen zu lassen und mich mit Rat und Tat zu unterstützen.
    Ich war total baff. Ich war ein militärisches Ehrenkind und nach meiner

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