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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

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Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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zu bekommen, auf den Sessel.
    Ironisch deutete Marcus eine Verneigung an und lehnte sich dann lässig an den Rand des Schreibtisches. „Meine untertänigste Entschuldigung, Madam! Ich hätte von dem Augenblick an, da ich Sie zu Gesicht bekam, merken müssen, dass ich es mit einer vornehmen Person zu tun habe!“
    Errötend schaute sie an sich herunter. Unter dem zerrissenen und verschmutzten Kleidsaum waren die verdreckten Stiefeletten nur allzu deutlich zu sehen. Das alte und abgetragene Kleid war eingerissen und an den Stellen, wo die Fasane gegen den Rock gekommen waren, voller Blutflecke. Der Ellbogen ragte durch das Loch im hoffnungslos fadenscheinigen Ärmel. Da sie keinen Hut trug, fielen ihr die dunkelbraunen, stets schwierig zu bändigenden Locken auf die Schultern. Außerdem spürte sie, dass ihr Gesicht verschmiert war.
    Wütend sah sie Seine Lordschaft an und ärgerte sich darüber, dass er in der Reitkleidung so elegant aussah. Durch die legere Garderobe kamen seine breiten Schultern und die langen, kräftigen Beine besonders gut zur Geltung. Antonia rief sich zur Ordnung und war verstimmt, weil sie sich einen Augenblick lang zu ihm hingezogen gefühlt hatte.
    „Es ist kein Wunder, dass ich so unordentlich aussehe!“ erwiderte sie scharf.
    „Schließlich wurde ich überfallen und durch Gestrüpp und Schlamm hergezerrt. Und dabei habe ich nichts anderes getan, als durch den Wald zu gehen.“
    „Sie sind unbefugt auf meinem Land gewesen und hatten mir gehörendes Wild bei sich.“ Lord Allingtons Stimme hatte ausdruckslos geklungen. Seine Miene war hart.

    „Ich erwarte von meinen Jagdhütern, dass sie sich ihren Lohn verdienen, Madam“, fügte er ironisch hinzu.
    „Auf Ihrem Land? Das denke ich nicht, Mylord. Der Wald gehört zu Rye End Hall.“
    „Seit den letzten fünf Jahren nicht mehr.“ Mit plötzlich erwachendem Interesse schaute Seine Lordschaft Antonia an. „Was wissen Sie über Rye End Hall?“
    „Es gehört mir“, antwortete sie kühl.
    „Sie scheinen überrascht zu sein, Madam?“ Seine Stimme hatte mitfühlend geklungen. „Hoffentlich hat man Sie beim Kauf von Rye End Hall nicht betrogen!“
    „Ich habe es nicht erstanden, Mylord, sondern nach dem Tod meines Vaters geerbt.“
    „Ihres Vaters?“ Nun war Marcus verblüfft. „Sie können doch nicht Sir Humphrey Danes Tochter sein!“
    „Warum nicht?“
    Ungeachtet ihres seltsamen Aufzugs zweifelte Marcus nicht daran, dass sie die Wahrheit sagte. Je länger er sie betrachtete, desto deutlich nahm er die Ähnlichkeit mit ihrem Vater und Bruder wahr. Er erinnerte sich an ihren weißhaarigen Großvater, der seine Großeltern besucht hatte, und daran, wie er als Junge von dessen aristokratischer Ausstrahlung beeindruckt gewesen war, von der jetzt noch Spuren bei dieser Frau feststellbar waren.
    „Sie müssen zugeben, Miss Dane, dass Ihr Äußeres und die Umstände, unter denen wir uns kennen gelernt haben, sehr gegen Sie sprechen.“ Er richtete sich auf und ging zu dem an der Seite des Kamins angebrachten Klingelzug. „Lassen Sie mich Ihnen eine Erfrischung bestellen. Dann müssen Sie mir erzählen, wie ich Ihnen behilflich sein kann.“
    Der Lakai hatte Mühe, sein Erstaunen darüber zu verbergen, dass er jetzt für die Frau, die soeben wie eine gewöhnliche Verbrecherin durch den Dienstbotenflügel gezerrt worden war, Sherry und Gebäck holen sollte.
    Nachdem die Erfrischungen eingetroffen waren, machte Antonia sich hungrig über die Kekse her, besann sich dann ihrer Manieren und knabberte nur noch geziert an der Mandelwaffel. „Sie sind sehr liebenswürdig, Mylord, doch ich brauche keine Hilfe.“
    Marcus hatte die irritierende Angewohnheit, dauernd eine Augenbraue hochzuziehen.
    Er äußerte nichts, aber die hochgezogene Augenbraue und sein ironisches Lächeln sprachen Bände.
    Antonia errötete und fühlte sich zu einer Erklärung genötigt, die sie eigentlich nicht hatte abgeben wollen. „Ich sehe, dass Sie sich über mein Kleid wundern, Sir, doch wenn man in einer Postkutsche reist, zieht man natürlich nicht die besten Sachen an.
    Ihre Jagdhüter haben mein Kleid zerrissen, als sie mich festhielten.“
    „Nein, es war schon nach dem Unfall der Postkutsche zerrissen.“ Antonia entsann sich flüchtig, wie pikiert sie über sein mangelndes Interesse an ihr gewesen war, und platzte heraus: „Als ich zu Ihnen gezerrt wurde, haben Sie durch nichts erkennen lassen, dass wir uns schon einmal begegnet sind.“
    „Sie

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