Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
und Sie nicht mal mehr allein pinkeln können, dann … dann kümmert sich keiner mehr um Sie.« Die Hand, die die Waffe hielt, bebte.
    Sie mussten raus. Keiner von ihnen würde noch lange durchhalten. Durch die vernagelten Fenster staute sich die Hitze wie in einem Backofen. »Vorher wollte ich demonstrieren, dass ich das Feuer besser kenne als alle anderen.«
    Weil er es gelegt hatte, der Geisteskranke.
    »Dann … « Er hob den Arm, und der Lauf der Waffe schoss in die Höhe. »… konnte ich keine Brände mehr bekämpfen. Chief Garrison hat mich ausrangiert. Mich!«
    Seth brachte die Waffe wieder in Anschlag und zielte auf Kentons Brust.
    Das Feuer oder die Schusswaffe …
    Die Schusswaffe bedeutete den schnelleren Tod. Er wollte nicht brennen.
    Aber was war mit Lora? Er musste sie in Sicherheit bringen. Wenn er Seth überwältigen könnte, hätte sie eine Chance.
    Sie musste sich beeilen. Die Flammen … Kenton zitterte am ganzen Körper.
    »Du … « Ihre Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. »Du hast unschuldige Menschen getötet.«
    »Schuldig … ich weiß … Peter sagte … « Seth hob die Waffe und wischte sich mit der Hand über die Stirn, wobei er ein wenig schwankte.
    Was? Oh Mann, für so etwas hatten sie jetzt wirklich keine Zeit. »Sie werden hier sterben, zusammen mit … uns.« Das Sprechen tat grauenhaft weh, aber Kenton würde vor diesem Schwein keine Schwäche zeigen. »Das Feuer wird auch Sie richten.«
    »S…. soll es. Ich … ich bin bereit.«
    Aber Kenton war nicht bereit. Er hatte Lora gerade kennengelernt. Er wollte nicht sterben. Er wollte sie. Wollte ein Heim. Wollte Kinder. Einen Hund. Notfalls sogar einen verdammten Jägerzaun.
    Er würde nicht zulassen, dass sie ein Opfer dieser Flammen wurde. Nicht sie.
    Kenton warf sich auf Seth, ignorierte den Schmerz, der seinen Knöchel durchzuckte.
    Die Waffe ging los.
    »Kenton!«
    ***
    Nein!
    Der Knall übertönte die brüllenden Flammen. Lora sprang im selben Augenblick auf, als Kenton vor Seth zu Boden sank.
    Plötzlich schoss Kentons Arm hoch. Mit festem Griff packte er die Hand, in der Seth die Waffe hielt, und riss sie jäh nach unten.
    Seth kreischte. Sein schmerzerfüllter Schrei übertönte die Flammen.
    Etwas brach. Knochen. Die Waffe fiel zu Boden.
    Kenton stieß den Killer rückwärts gegen die Tür. Einmal. Zweimal. Seth schlug mit dem Hinterkopf gegen die Latten, die er selbst in den Türstock genagelt hatte. Er riss die Augen auf, und dann starrten sie nur noch blicklos ins Leere.
    Seth sackte in sich zusammen und glitt zu Boden, während Kenton zurückkroch.
    Lora legte den Arm um ihn und hielt ihn fest. »Kent … « Sie brachte nur noch ein heiseres Geflüster zustande. Das Atmen tat so weh . »Du … hast mir Angst gemacht.« Seine Brust war nass.
    Ihre bebenden Finger hoben sich. Die Feuchtigkeit war kein Schweiß. Rot. Blut . »Kenton?«
    Seine Augen waren nur noch einen Spalt breit geöffnet. Mühsam versuchte er zu lächeln. »Ich … liebe dich.«
    »Nein! Das kannst du mir nicht antun! Nein!« Er starb vor ihren Augen. So viel Blut …
    Blut bedeckte seine Brust. Bedeckte sie. Er hob die Hand und strich ihr über die Wange. »G… geh … «
    Ihre Tränen troffen auf seine Haut. Kannte er sie inzwischen nicht besser? »Nicht ohne dich … «
    Sie sah die Furcht in seinen Augen. Furcht, Schmerz und Liebe, während er hervorpresste: »G… geh!«
    Sie beugte sich hinab und küsste ihn. Ihre Lippen waren tränennass, und die Flammen leckten an ihrer Haut. »Ich liebe dich.« Das musste sie sagen, und zwar so, dass er es auf jeden Fall hörte. »Ich liebe dich.« Das würde er wissen, egal, was geschah. »Wir werden nicht hier drinnen sterben«, versprach sie.
    Ich schon , stand deutlich in seinen Augen geschrieben.
    »Nein«, wisperte sie. »Nein.«
    Lora kam mühsam auf die Füße. Sie packte die Latte, die vor die Tür genagelt war, und zog. Komm schon, gib endlich nach , dachte sie.
    Das gottverdammte Brett gab nicht einen Millimeter nach. Während Kenton und sie sich durch die Flammen gekämpft hatten, hatte Seth Bretter kreuzweise in den Türrahmen genagelt.
    Sie legte schützend die Hand vor den Mund und warf einen Blick auf die Fenster. Sie waren von außen vernagelt, aber möglicherweise …
    Plötzlich splitterte das Brett vor dem rechten Fenster. Bruchstücke flogen ins Haus. Eine Axt blitzte im Licht der Flammen. Sie hob sich und hieb erneut ins Holz.
    Mehr Bruchstücke flogen ins Zimmer.
    Rettung.

Weitere Kostenlose Bücher