Echo der Vergangenheit (German Edition)
diesen Mord ernten wollte.«
Aber wie zum Teufel hatte er das eingefädelt?
Verdammter Bastard. Kenton wies auf die Menge. »Sorgen Sie dafür, dass Ihre Leute jeden Einzelnen befragen. Niemand verlässt den Tatort, ehe wir seine vollständige Adresse haben.«
Mit der Nachrichtensendung hatten sie Phoenix zu Kenton locken wollen, doch der Typ hatte ihn getäuscht – er war direkt auf die Rettungskräfte losgegangen.
»Das hier ist für die FBI -Luschen«, hatte er gesagt.
Der Täter hatte sich ohne Umweg auf Lora gestürzt.
9
»Soll ich dich fahren?«
Beim Klang der tiefen Stimme sah Lora auf und sah Kenton vor dem Eingang zur Notaufnahme stehen.
Es war eine abscheuliche Nacht gewesen. Nachdem die Ärzte sie entlassen hatten, war sie geblieben, um zu hören, ob Wade es schaffte.
Kenton trat auf sie zu. »Lora?«
»Fahren?« Sie hustete. »Ja, das wäre lieb.« Es war auf jeden Fall angenehmer als ein Taxi.
Sie sprachen erst wieder, als sie im Auto saßen. Er ließ den Motor an, der auch sofort ansprang, und packte das Lenkrad so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten.
»Äh, Kent, was … «
An seinem Kinn zuckte ein Muskel. »Er war hinter dir her.«
»Nein.« Da musste irgendein Irrtum vorliegen. »Es war der Junge, ich habe ihn doch gesehen.«
»Es war Phoenix«, sagte er, und ihr lief ein Schauder über den Rücken. »Randall war bei den anderen Bränden in der Psychiatrie. Phoenix hat ihn benutzt. Wie, weiß ich noch nicht, aber er hat den Jungen benutzt als … «
»Köder.« Ihr Blick wanderte zu dem Krankenwagen, der gerade an ihnen vorbeiraste.
»Ja, als verdammten Köder.« Er legte den ersten Gang ein, und der SUV raste los. »Wie geht es deinem Kollegen?«
Lora holte tief Luft. »Er hatte vor etwa einer Stunde einen Herzstillstand.«
»Lora … «
Sie schluckte und versuchte, langsam und gleichmäßig zu atmen. Wirklich schwer. »Er ist stabil. Vorläufig.« Sie war nicht sicher, wie lange das so bleiben würde. Die Mediziner hatten ihr nicht viel Hoffnung gemacht, und Wades Frau war die ganze Zeit die sterilen Flure auf und ab gelaufen. Sie hatten erst kurz zuvor geheiratet. »Er hat im Gesicht und am Brustkorb Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Randall … ist auf ihn losgegangen. Hat ihn mit in die Flammen gerissen.« Sie hatte ihn nicht schnell genug packen können . Nicht bei den flackernden Flammen und einstürzenden Mauern.
»Das tut mir leid.«
Ihr auch. Es tat ihr leid, dass sie sich nicht schneller bewegt hatte. Dass sie ihren Warnruf nicht früher ausgestoßen hatte. »Randall hatte eine Brandbeschleunigerspur im gesamten Haus gelegt. Er hat mit dem Anzünden gewartet, bis wir drin waren.« Drinnen, in der Falle . Er hatte sie alle töten wollen.
»Ich hatte erreichen wollen, dass Phoenix auf mich losgeht. Nicht auf dich.« Kenton bog zweimal nach rechts ab, dann nach links. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu ihrem Haus. Sie wollte nur noch duschen, sich Schmutz und Ruß abwaschen.
Lora presste die Hände gegen die Beine. »Wie … wie hat er den Knaben dazu gebracht, Selbstmord zu begehen?« Vor ihrem geistigen Auge tauchte das Bild eines anderen Brands auf: Randall, und wie er gelächelt hatte.
Er hatte sich gewehrt, als sie ihn aus den Flammen getragen hatte. »Nein, nein, ich will zuschauen!«, hatte er gerufen.
Diesmal hatte er alles gesehen.
»Wir werden prüfen, ob es einen Zusammenhang mit Meadows Rehab gibt.« Seine tiefe Stimme dröhnte durch das Wageninnere. »Randall war augenscheinlich ein sehr williges Opfer.«
Sie lehnte sich zurück und wandte den Kopf ab. So müde.
Wieder eine Falle. Nur, dass das Opfer diesmal die Flammen gewollt hatte.
»Den Jungen als Köder zu benutzen war ein Fehler«, fuhr Kenton fort. Noch einmal abbiegen, dann ein paar Blocks die Straße hinunter, und sie wäre zu Hause. »Der Bengel wird uns zu Phoenix führen.«
Lora seufzte. »Phoenix ist ein durchgeknallter Irrer, und die Brände … werden immer schlimmer.«
Kenton fuhr langsamer, Loras Haus war bereits in Sicht. Der schneeweiße Anstrich glänzte in der Morgendämmerung. Kenton bremste, und sie legte die Hand an den Türgriff.
»Lora … «
Sie sah zu ihm hinüber.
»Ich will mit reinkommen.« Seine Stimme klang verlangend, aber es schwang auch so etwas mit wie …
Furcht.
Lora verstand – er hatte zuschauen müssen . Während das Feuer emporloderte und der Tod sich anschlich, hatte er draußen gestanden.
Sie nickte langsam. Sie wollte
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