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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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verfolgten eine Weile auf den Monitoren den ständigen Wechsel zwischen den einzelnen Überwachungskameras innerhalb und außerhalb des Hotels. Es war ein unaufhörliches Kommen und Gehen: Personal, Gäste, Besucher, Lieferanten.
    War einer von ihnen ihr Mörder?, fragte Jessica sich. Würde sie ihn erkennen, wenn sie ihn sähe?
    Nach ihrer Rückkehr ins Roundhouse überprüfte Jessica ihre Nachrichten. Nichts, was ihnen zu einem Durchbruch verhelfen konnte. Sie schaute in die Faxablage. Wie versprochen hatte Frederic Duchesne ihnen ein Fax geschickt. Es waren fünf Seiten, die eine detaillierte Beschreibung des Karnevals der Tiere enthielten. Jessica nahm sie mit zu ihrem Schreibtisch.
    Sie ging auf die Website der Société Poursuite. Neben einer kurzen Einführung, in der die Gründung der Gesellschaft, ihre Philosophie und Zielsetzung dargestellt wurden, gab es Listen der Mitglieder, der Vorstandsmitglieder, der ehemaligen Vorstandsmitglieder und der Ortsverbände weltweit. Es war klar, dass die Gruppe sich ihre Fälle sehr sorgfältig aussuchte und dabei vermutlich auch abwog, wie groß die Aufklärungschancen waren.
    Das Menü unten auf der Seite bot Links zu anderen Webseiten und zu Internetforen an.
    »Schau dir mal die Diskussionsforen an«, schlug Byrne vor. Jessica klickte darauf. Im Augenblick waren ein paar Dutzend Diskussionsrunden aktiv. Bei einer Gruppe ging es um die neuesten Entwicklungen in der Kriminaltechnik und der Rechtsmedizin, bei einer anderen um Hintergründe und Häufigkeit von Mordfällen in der ganzen Welt. In einer weiteren Diskussion wurden Fälle vorgeschlagen, die die Gruppe übernehmen könnte. Es waren bereits viertausend Beiträge eingegangen. Jessica klickte einige an. Als sie durch die Postings scrollte, bekam sie eine Gänsehaut.
    Ein Eintrag nach dem anderen erschien auf dem Monitor. Sie waren alle da. Alle ihre laufenden Mordfälle waren der Gruppierung zur Behandlung vorgeschlagen worden. Melina Laskaris, Marcellus Palmer, Antoinette Chan, Margaret van Tassel. Und all diese Fälle hatte ein und derselbe User vorgeschlagen. Sein Nick lautete cssl835.
    Jessica rief John Shepherd an und bat ihn, mit jemandem aus der Gruppe zu sprechen und ihn zu fragen, unter welchen Voraussetzungen man Beiträge verfassen konnte. Ein paar Minuten später rief Shepherd zurück.
    »Ich habe mit dem Präsidenten der Gruppe gesprochen«, sagte Shepherd. »Er hat gesagt, man braucht sich nicht anzumelden oder Mitglied zu sein, um in diesem Forum Beiträge zu verfassen. Er meint, das würde die Menschen davon abhalten, sich an den Diskussionen zu beteiligen.«
    »Sie wissen also nicht, wer ›css1835‹ sein könnte?«
    »Nein. Tut mir leid.«
    Jessica bedankte sich und legte auf. Sie schaute wieder auf den Monitor. Wer auch immer diese Vorschläge gemacht hatte, musste eine Verbindung zur Société Poursuite haben oder sich für diese Gesellschaft interessieren. War es George Archer? War George Archer cssl835?
    Jessica schaute das Material durch, das sie von Frederic Duchesne bekommen hatte.
    Camille Saint-Saëns – css – wurde 1835 geboren.
    Um halb sieben verließ Dana Westbrook ihr Büro und betrat das Großraumbüro der Detectives. »Kevin?«
    Byrne drehte sich zu ihr um. »Ja?«
    »Könnte ich Sie bitte kurz sprechen?«
    Byrne durchquerte den Raum, legte seine Waffe in eine Schreibtischschublade und ging in Dana Westbrooks Büro.

68.
    Als Byrne das Büro betrat, war er mehr als überrascht, dass nicht nur Sergeant Westbrook, sondern auch Michael Drummond von der Bezirksstaatsanwaltschaft und Inspector Ted Mostow anwesend waren. In einer Ecke saß Dennis Stansfield mit verschränkten Armen und selbstgefälliger Miene. Auf dem anderen Stuhl saß Russel Diaz.
    »Inspector«, sagte Byrne. »Freut mich, Sie zu sehen, Sir.«
    »Wie geht es Ihnen, Kevin?«
    »Es ging schon besser.«
    »Wie geht’s dem Baby?«
    Byrne zuckte mehr oder weniger wie aufs Stichwort mit den Schultern. »Zehn Finger, zehn Zehen.«
    Es war ein alter Spruch, der bedeutete, dass mit dem Fall, an dem man gerade arbeitete, alles gut lief. In der Mordkommission beantwortete man die Frage immer auf diese Weise, ob die Ermittlungen nun gut liefen oder nicht.
    Byrne nickte Michael Drummond zu. »Mike.« Drummond lächelte, doch seine Augen blieben kühl. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    »Nehmen Sie doch bitte Platz«, sagte Westbrook. Byrne setzte sich auf einen Stuhl am Fenster.
    »Wie Sie wissen, bearbeitet Detective

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