Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
genug fertig werden«, sagte Alex kühl.
    »Hélène, du wirst ein Lokal für das Essen besorgen müssen.«
    »Das Essen?«, sagte Hélène.
    »Den Leichenschmaus nach dem Begräbnis«, übersetzte Jackie.
    Hélène schloss die Augen. »Ich kann es nicht fassen, dass wir hier sitzen und über Bewirtung reden, wenn mein David auf einem Tisch in der Leichenhalle liegt.«
    »Na ja«, sagte Alex. Er brauchte nicht unbedingt zu sagen, was er dachte, denn die unausgesprochene Anklage war deutlich. »Ich sollte jetzt zurückfahren.«
    »Hat sie schon einen Namen, deine Tochter?«, fragte Hélène, offensichtlich nach etwas Unverfänglichem suchend. Alex warf ihr einen besorgten Blick zu. »Wir wollten sie Ella nennen. Aber wir dachten … also Lynn meinte, sie wollte sie lieber Davina nennen. Wegen Mondo. Wenn es dich nicht stört, natürlich.«
    Hélènes Lippen zitterten, und Tränen rannen ihr aus den Augenwinkeln. »Oh Alex, es tut mir so leid, dass wir uns nie die Zeit genommen haben, dir und Lynn bessere Freunde zu sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Was? Damit wir uns jetzt auch betrogen fühlen müssten?«
    Hélène fuhr zurück, als hätte er ihr einen Schlag versetzt.
    Jackie ging auf Alex zu und hielt die geballten Fäuste in die Hüften gestemmt. »Ich glaube, es ist Zeit zu gehen.«
    »Das glaub ich auch«, sagte Alex. »Wir sehen uns bei der Beerdigung.«
     
    31
    CC Lawson zog einen Hefter über den Schreibtisch zu sich heran. »Ich hatte m
    A
    ir davon einiges erhofft«, seufzte
    er.
    »Ich auch, Sir«, gab Karen Pirie zu. »Ich weiß, man hatte damals keine biologischen Spuren an der Jacke gefunden, aber ich dachte, mit der fortgeschrittenen Technik, die es jetzt gibt, würde sich vielleicht irgendwo ein Überrest finden, den wir nutzen könnten. Sperma oder Blut. Aber nichts außer diesen komischen Farbspritzern.«
    »Von denen wir damals auch schon wussten. Und auch damals hat es uns nicht weitergebracht.« Lawson schlug resignierend den Hefter auf und überflog den kurzen Bericht. »Das Problem war, dass die Jacke nicht zusammen mit der Leiche gefunden wurde. Wenn ich mich recht erinnere, wurde sie über eine Hecke in einen Garten geworfen?«
    Karen nickte. »Nummer fünfzehn. Sie haben sie erst mehr als eine Woche danach gefunden. Und inzwischen hatte es geschneit, getaut und geregnet, was nicht gerade hilfreich war.
    Von Rosie Duffs Mutter wurde bestätigt, dass es sich um die Jacke handelte, die sie an jenem Abend getragen hatte. Ihre Handtasche und ihren Mantel haben wir nie gefunden.« Sie blätterte in einem dicken Ordner auf ihrem Schoß. »Ein brauner, etwas mehr als knielanger, weit fallender Mantel von C&A, gefüttert mit einem Stoff mit braunem Hahnentrittmuster.«
    »Wir haben sie nie gefunden, weil wir nicht wussten, wo wir suchen sollten. Weil wir nicht wussten, wo sie ermordet wurde.
    Nachdem sie die Lammas Bar verließ, konnte sie innerhalb von etwa einer Stunde irgendwo andershin gebracht worden sein.
    Über die Brücke nach Dundee, ans ganz andere Ende von Fife.
    Irgendwohin von Kirriemuir bis Kirkcaldy. Sie könnte auf einem Boot getötet worden sein, in einem Kuhstall, irgendwo.
    Das Einzige, dessen wir einigermaßen sicher sein konnten, war, dass sie nicht in dem Haus in Fife Park umgebracht wurde, wo Gilbey, Malkiewicz, Kerr und Mackie wohnten.« Lawson warf Karen den Bericht von der Gerichtsmedizin zu.
    »Nur interessehalber, Sir … sind irgendwelche anderen Häuser in Fife Park durchsucht worden?«
    Lawson runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht. Warum?«
    »Mir ist eingefallen, dass es ja während der Universitätsferien geschah. Viele Studenten waren bestimmt schon über die Feiertage weggefahren. Es könnte Nachbarhäuser gegeben haben, die leer standen.«
    »Sie wären abgeschlossen gewesen. Wir hätten davon gehört, wenn jemand in Fife Park einen Einbruch gemeldet hätte.«
    »Sie wissen ja, wie Studenten sind, Sir. Sie gehen bei ihren Kollegen mal hier und mal da vorbei. Es wäre nicht schwer gewesen, sich einen Schlüssel anzueignen. Außerdem waren die vier im letzten Jahr. Sie hätten leicht einen Schlüssel von einem anderen Haus behalten können, wo sie früher gewohnt hatten.«
    Lawson warf Karen einen scharfen, anerkennenden Blick zu.
    »Schade, dass Sie nicht bei der ursprünglichen Ermittlung dabei waren. Ich glaube, diese Richtung wurde nicht verfolgt.
    Natürlich ist es jetzt zu spät. Also, wie weit sind wir mit der Durchsicht der Beweisstücke? Sind Sie fertig

Weitere Kostenlose Bücher