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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ich verstand, wie er empfand. Das war mehr als nur irgendein Gemälde, das, sollten wir uns entschließen, es zu verkaufen, einem Sammler eine Menge Geld wert wäre. Es lieferte uns auch ein Gefühl dafür, wer auf dieser Welt gelebt hatte. Alex würde auch nicht das unwahrscheinlichste Risiko eingehen, sich dieses Bild entgehen zu lassen.
    Ich grub ein paar Seile aus den Frachtschränken aus, hob ab und quetschte mich in die Straße direkt vor der Kunstgalerie. Alex kam aus dem Ausstellungsraum und konzentrierte sich voll und ganz auf die Luke.
    »Du hast recht«, sagte er. »Da werden wir es nicht durchkriegen, nicht wahr?« Genau. Und selbst wenn wir es durch die Luftschleuse schaffen könnten, wäre es zu groß für die Kabine.
    »Wir müssen es am Rumpf vertäuen«, erklärte ich.
    »Du willst es auf der Außenhülle festmachen?« Er war entsetzt.
    »Das ist die einzige Möglichkeit.«
    »Meinst du, wir bekommen es unbeschädigt zur Belle-Marie? «
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Wie stehen die Chancen?«
    »Keine Ahnung, Alex. Aber ich schlage vor, wir lassen es hier und kommen später noch einmal her, um es zu holen. Mit einem größeren Transportgerät.«
    »Ich bin in Versuchung, mich darauf einzulassen. Aber mir gefällt die Vorstellung nicht, es einfach zurückzulassen.«
    Ich wartete darauf, dass er seine Meinung änderte, aber das tat er nicht.
    »Also gut«, sagte ich. »Sehen wir mal, was wir machen können.«
    Wir zerrten einen Tisch auf die Straße und stellten ihn neben die Landefähre. Dann trugen wir das Gemälde aus der Galerie und legten es vorsichtig auf den Tisch.
    Erneut kontrollierten wir das Material, in das das Gemälde eingeschlagen war. Als wir zufrieden waren, wickelten wir die Seile um das ganze Paket. »Wir müssen es an den Landestützen vertäuen«, sagte ich. »Eine andere Möglichkeit haben wir nicht.«
    »Okay. Was immer nötig ist, Chase.«
    Ich erklärte ihm, wie wir vorgehen mussten. Er stimmte zu, und ich ging an Bord und setzte mich an die Steuerkonsole. »Bereit, Alex«, sagte ich.
    »Dann los.«
    Ich schaltete die Antigrav-Triebwerke an und hob geringfügig vom Boden ab. Ungefähr zwei Meter.
    »So ist es gut«, sagte er.
    »Belle«, sagte ich, »kannst du uns in dieser Position halten?«
    »Ich habe Sie erfasst.« Ihre Stimme ertönte im Warnmodus. »Aber bedenken Sie, dass die Wahrung einer stationären Position in der Schwebe bei dieser Gravitation gefährlich viel Treibstoff erfordert.«
    »Okay.«
    »Ich empfehle, rasch mit den Maßnahmen für den Abtransport fortzufahren.«
    Ich erhob mich, ging zurück zur Luftschleuse und kletterte die Leiter hinunter. Alex reichte mir die Hand und grunzte. »Du musst besser auf deine Ernährung achten«, witzelte er.
    Haha.
    Ein Teil des Pakets lag bereits in dem Eindämmungsbereich der Antigrav-Aggregate und wog daher nicht so viel wie zuvor. Trotzdem war es noch schwer genug und zudem ja auch noch sperrig. Wir begannen, es mit der Vorderseite nach unten an der Unterseite der Landestützen zu vertäuen. Es war keine einfache Sache, die zusätzlich dadurch verkompliziert wurde, dass ein Unwetter aufzog und sich mit ersten kräftigen Windböen ankündigte. Plötzlich rief Alex, ich solle aufpassen und das Bild nicht fallen lassen. Im selben Moment aber entglitt es ihm. Offenkundig fürchtete Alex, sein neuer Schatz könnte davongeweht werden.
    Ein paarmal schaute Alex zum Himmel hinauf. Blitze zuckten durch die Wolken. »Chase«, sagte er, »wenn wir in der Luft sind, kannst du dem schlechten Wetter dann ausweichen?«
    »Ich weiß es nicht. Willst du meine ehrliche Meinung hören?«
    »Natürlich.«
    »Das Klügste wäre, das Bild wieder reinzubringen und das Unwetter abzuwarten.«
    Ich hörte ihn seufzen. Dann sprach er über den Link. »Belle, kannst du uns eine Vorhersage hinsichtlich des Unwetters liefern? Wie lange wird es über diesem Gebiet bleiben?«
    »Vermutlich die ganze Nacht, Alex. Es scheint sich um eine ganze Gewitterfront zu handeln.«
    Alex bedachte die Galerie mit einem vernichtenden Blick. »Verschwinden wir von hier!«, entschied er dann. »Wir müssen eben vorsichtig sein.«
    Wir umrundeten das Paket, zupften hier, spannten dort, vergewisserten uns, dass es sicher vertäut war.
    Belle bedachte mich mit einer weiteren Warnung: »Wir verbrennen übermäßige Mengen an Treibstoff.«
    »Okay«, sagte Alex und signalisierte mir, er sei bereit, an Bord zu gehen. Aber die Landefähre schwebte zu hoch oben.
    »Belle«,

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