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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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über meinen Gürtel. Keine Waffe. An Bord trug ich sie gewöhnlich nicht, aber ich erinnerte mich, dass ich sie an mich genommen hatte, als unser Besucher an die Luke gehämmert hatte. Ich hatte keine Ahnung, wo Alex’ Scrambler geblieben war, aber ich konnte sehen, dass auch er keinen hatte, obwohl er immer noch das Halfter trug. »Warte!«, sagte ich.
    Ich ging zurück zum Wrack und suchte den Boden ab. Einer der Scrambler, meiner, lag im Gras.
    Ganz allmählich durchdrang das Zirpen und Summen von Insekten den Spätnachmittag. Trotz der großen Unterschiede zwischen habitablen, Leben tragenden Welten war die Harmonie der Wälder überall gleich. Wälder mochten sich hinsichtlich des Konzerts aus Heultönen, Schnauben und Kreischen der Bewohner unterscheiden. Aber es gab immer Insekten, und die klangen überall gleich.
    Wir warteten. Ich knüllte meine Jacke zu einem Kissen für Alex zusammen, und er meinte, er habe die Reise genossen. »Das war eine deiner saubereren Landungen.« Dann: »Wie ist er so?« Er meinte unseren Retter.
    »Er wirkt ganz vernünftig.«
    »Und er kommt wirklich zurück?«
    »Das hoffe ich.«
    Beinahe eine Stunde später kam unser Retter aus dem Wald, begleitet von zwei anderen. Etwa im gleichen Moment meldete sich mein Link. Belle rief mich. Unser Schiff. »Geht es Ihnen gut?« , fragte sie.
    »Alex hat sich ein Bein gebrochen. Sonst geht es uns gut.«
    »Sind Sie in unmittelbarer Gefahr?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Nun, ich freue mich zu hören, dass Sie sicher aus der Fähre herausgekommen sind. Sie haben es übertrieben, Chase. Ich habe Sie gewarnt.«
    »Es war nicht ihre Schuld«, nahm Alex mich in Schutz. »Wie lange wird es dauern, bis wir mit Hilfe rechnen können?«
    »Mindestens zwölf Tage.«
    Alex lächelte Faloon an. »Wir wurden von Einheimischen gerettet«, sagte er.
    »Sie sind keine Bedrohung?«
    »Nein. Wir lassen die Links aktiviert. Ich möchte, dass du zuhörst und versuchst, die Sprache zu verstehen! Kannst du das?«
    »Ich kann es versuchen, Alex.«
    Unsere Retter hatten eine Trage mitgebracht, bestehend aus ein paar Decken, die über zwei Äste gespannt waren. Sie unterhielten sich untereinander und bedachten uns mit besänftigenden Lauten. Einer hatte eine Waffe im Gürtel, eine von der Art, wie sie am Fischerdorf gegen uns zum Einsatz gekommen waren. Primitiv, aber effektiv. Wir ließen die Links an, aber die Empfangseinheiten saßen in unseren Ohren, sodass die Einheimischen Belles Stimme nicht hören konnten. »Übrigens« , sagte sie, »sollten Sie nicht vergessen, dass ich in wenigen Minuten wieder außer Reichweite sein werde.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«, fragte Alex.
    »Ungefähr elf Minuten pro Überflug. Ich werde Sie informieren, wenn ich in der Zone bin, und ich werde Sie warnen, wenn ich kurz davor stehe, den Kontakt zu verlieren« , erklärte Belle.
    Die Einheimischen trugen Hosen und Jacken aus Tierhäuten. Sie hatten struppige Bärte. Einer von ihnen brachte uns alle notwendigen Zutaten für eine Beinschiene. Ein anderer hatte eine Flasche dabei. Ich ging auf den zu, der uns gerettet hatte, zeigte auf mich und sagte: »Chase.«
    Er nickte. »Turam.« (Später sollte ich herausfinden, dass ›Faloon‹ tatsächlich eine der hier üblichen Begrüßungsformeln war.) Wir schüttelten einander die Hände. Die anderen hießen Dex und Seepah.
    Sie untersuchten Alex’ Bein, besprachen sich und knieten um ihn herum. Seepah, der größte der drei, trug eine Salbe auf und sagte etwas zu Alex. Wir mussten die Sprache nicht kennen, um es zu verstehen: Das wird jetzt wehtun. Sie hielten ihm die Flasche hin und bedeuteten ihm, er solle trinken.
    Alex versuchte es. Und sah mich an wie ein Tier in der Falle. Denkst du, diese Kerle wissen, was sie tun?
    Als er die Flasche zurückgeben wollte, schüttelte Dex den Kopf und sagte ein Wort. Die Bedeutung war unmissverständlich: Mehr .
    Belle informierte mich, dass sie das Signal verlöre. »Viel Glück« , fügte sie hinzu.
    Die Männer reichten mir die Flasche. Der Inhalt war zitronengelb und roch unauffällig, also probierte ich einen Schluck. »Das ist nicht übel«, sagte ich. Ein paar Minuten später hatte ich die Besinnung verloren.
    Als ich wieder zu mir kam, waren sie bereits damit fertig, Alex’ Bein zu richten, und hoben ihn vorsichtig auf die Trage. Zwei von ihnen packten die Griffe der Trage und machten sich mit Alex auf den Weg in den Wald. Turam kam zu mir, lächelte und fragte etwas. Ob es mir

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