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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Rumpf.
    »Nicht bewegen, Alex!«
    »Sieh zu, dass du voranmachst!«
    »Belle!«
    »Ja, Chase?«
    »Abheben. Dann eine schnelle Hundertachtziggraddrehung und wieder landen, so, dass Alex freie Bahn zur Luftschleuse hat!«
    »Bereit, Befehl auszuführen. Sagen Sie mir wann!«
    »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt.«
    Die Landefähre hob ein paar Meter weit ab. Die Idioten verfolgten sie mit ihren Waffen und schossen auf die Fähre, statt auf Alex.
    Wir schwangen um hundertachtzig Grad herum, sanken wieder herab und prallten mit einem misstönenden Rumms! auf dem Boden auf. Alex lag noch immer an derselben Stelle und feuerte auf die Bäume.
    Dann hastete er die Leiter hinauf. Ich streckte ihm die Hand entgegen, um ihn in die Schleuse zu ziehen. Er aber hechtete buchstäblich an mir vorbei und hinein in die Luftschleuse. Ich schloss die Luke. »Okay, Belle«, gab ich Anweisung, »bring uns hier weg!«
    »Na«, meinte Alex, während er noch auf dem Boden lag und zur Decke blickte, »das hat ja wunderbar funktioniert!«
    Sie schossen immer noch auf uns, als wir abhoben. Ich sprang auf meinen Sitz und riss kraftvoll am Steuerknüppel. Aber die Fähre gierte immer noch nach Steuerbord, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie ernstlich Schaden genommen hatte.
    »Chase.« Belles Stimme, ungewöhnlich ruhig. »Sie haben den rechten Flügel weggeblasen.« Das war natürlich nicht wörtlich gemeint; in Wirklichkeit meinte sie die Antigrav-Kapsel an Steuerbord. »Sechzig Prozent Leistung.« Was bedeutete, dass wir auf der Seite immer noch vierzig Prozent unseres normalen Gewichts hatten. Landefähren haben kurze Stummeltragflächen. Wenn man über einen Antigrav-Antrieb verfügt, braucht man keinen großartigen zusätzlichen Auftrieb. Die Tragflächen sind dazu da, das Vehikel im Flug zu stabilisieren. Also wenn jedoch etwas schiefgeht, so wie jetzt: Stummelflügel gleich annähernd null Auftrieb. »Belle, schick eine Nachricht an das Sternenkorps!« Das war natürlich nur eine andere Bezeichnung für die INH, die Interstellare Nothilfe. »Sag ihnen, wo wir sind und was passiert ist!«
    »Befehl wird ausgeführt, Chase.«
    »Wie schlimm ist die Fähre beschädigt?«, fragte Alex.
    »Wir werden es nicht in den Orbit schaffen. Ich bekomme das verdammte Ding nicht unter Kontrolle.«
    »Dann müssen wir eben auf das Sternenkorps warten.«
    Klar, Sternenkorps, das war okay, aber auch weit weg. »Vielleicht sollten wir uns rückversichern.«
    »Und wie?«
    »Schick die gleiche Botschaft an Audree! Bitte sie, ein Schiff zu mieten und einen Piloten anzuheuern! Gib ihr Rainbows Kontonummer, und sag ihr, sie soll sich beeilen!«
    »Chase« , ließ Belle sich vernehmen, »wir verlieren Treibstoff. Ein Riss in der Leitung. Ich habe versucht, sie zu versiegeln, aber ich erhalte keine Rückmeldung.«
    »Alex«, sagte ich, »setz dich hin und schnall dich an!«
    »Wie schlimm ist es?«
    Wie zur Antwort ging irgendetwas hoch, und wir kippten nach rechts. Alex wurde gegen das Schott geschleudert.
    »Das war der Korrelator« , konstatierte Belle.
    Wir stiegen immer noch auf, verloren aber an Schwung. »In einer Minute geht es abwärts«, warnte ich.
    »Okay«, Alex schüttelte den Kopf, »bring uns nur so weit wie möglich weg von diesen Irren!«
    Ich hatte nicht die Absicht, mit dem Sinkflug zu warten, bis der Antrieb ausfiele. Ich stabilisierte die Fähre, so gut es eben ging, und begann Augenblicke später mit dem Sinkflug am Fluss entlang, der an beiden Ufern geeignete Landeflächen bot.
    Ich blieb, so lange ich konnte, in der Luft. Vielleicht zwanzig Minuten. Das brachte mir eine Reihe zunehmend ernster klingende Warnungen von Belle ein. Dann, schließlich: »Zu hohe Belastung. Triebwerksversagen steht unmittelbar bevor.«
    »Dann lande ich wohl besser«, bemerkte ich. Aber die bequem breiten Uferzonen waren nicht mehr da. Der Wald drängte sich buchstäblich bis ins Wasser hinein. Wir passierten einige Stromschnellen. Sahen, wie der Fluss in eine Schlucht eintauchte. Dann wieder Wald. Und abseits vom Fluss sah es aus, als zögen sich Bäume und Berge bis zum Horizont.
    »Bringen Sie uns runter, Chase!« , verlangte Belle.
    Der Fluss wurde wieder breiter. Beide Ufer waren weitgehend frei von Bäumen, aber mit Geröll und Felsen übersät.
    »Bereitmachen zur Landung, Belle.«
    »Öffne Landestützengehäuse.«
    Wir hatten Glück: Am Ufer zeigte sich wieder offenes Gelände. Dann leuchtete ein rotes Lämpchen auf.
    »Landestützen außer Funktion.

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