Echo: Roman (German Edition)
Kurze Pause. Dann: »Möchten Sie frühstücken?«
Ich nahm Pfannkuchen mit Erdbeeren. Ich war gerade fertig, als oben die Dusche aufgedreht wurde. Ein paar Minuten später tauchte Audree auf. »Er kommt gleich runter«, sagte sie und zeigte sich überrascht, mich anzutreffen.
Jacob versorgte sie mit Kaffee und Toast. »Wie ist er drauf?«, fragte ich.
»Wegen der Tafel, meinst du?«
»Ja.«
»Er ist sauer. Er fühlt sich von dieser Rachel provoziert. Du hast sie kennengelernt, nicht wahr?«
»Ja«, erwiderte ich.
»Was hältst du von ihr?«
»Sie schien ganz in Ordnung zu sein. Aber sie war nicht gerade erfreut darüber, dass wir in Dingen herumgeschnüffelt haben, die sie wohl als ihre Privatangelegenheit betrachtet.«
»Dachte ich mir. Sie hat sich immerhin eine Menge Mühe gemacht, um uns in die Irre zu führen.«
»Allerdings.« Ich hörte Alex die Treppe herunterkommen.
»Was verheimlicht sie also?«
»Ich rufe dich an, wenn wir es herausfinden. Ich bin gewillt zu glauben, dass wir es mit einem Einbruch versuchen werden.«
Sie lachte. »Maskiert sähest du toll aus, Chase.«
Alex kam ins Zimmer. »Glücklicherweise«, sagte er, »sind einige von uns immer noch gesetzestreue, charakterfeste Bürger mit hohen Ansprüchen.« Er trug eine dunkelbraune Hose und einen weißen Pullover mit der Aufschrift Rainbow Enterprises . Einen Monat zuvor hatten wir hundert davon anlässlich einer Gala für Antiquitätensammler unter die Leute gebracht. »Guten Morgen, Chase«, fuhr er fort. »Mir scheint, du bist ein wenig früh hier. Ist alles in Ordnung?«
»Mehr oder weniger.« Ich brach ab, und wir alle wechselten einige Blicke. »Haben wir beschlossen, die Sache fallen zu lassen?«
»Habe ich das gesagt?«
»Ich hatte gehofft, du würdest es sagen.«
»Tja. Nein, ich habe nicht vor aufzugeben. Aber es gibt keinen Grund für dich, dabei mitzumachen.«
»Klar.«
Audree nahm einen großen Bissen von ihrem Toast. »Du klingst ziemlich skeptisch, Chase.«
»Alex hat gern Gesellschaft.«
Alex öffnete den Kühlschrank und nahm sich etwas Orangensaft. »Wo wäre die Welt ohne Frauen?«, fragte er.
»Also, Boss, wie geht es jetzt weiter?«
»Wir werden es nicht schaffen, das Ding in die Finger zu bekommen. Also müssen wir eine andere Möglichkeit finden, um herauszufinden, wo es herkommt.«
»Wie?«
»Ich arbeite daran.«
Zehn
Suchen wir also nach der Wahrheit und beten,
dass wir uns, wenn wir über sie stolpern,
kein Bein brechen.
Nolan Creel, Arnheimer Rundschau, XLII, 17
Den Abend verbrachte ich mit Robin im Weltspitze. Während ich in meinem Steak herumstocherte, blickte er hinaus zu den Lichtern von Andiquar und fragte, ob wir uns wahrhaftig wünschten, wir fänden Außerweltler.
»Wie meinst du das?«, fragte ich.
Im Kerzenschein sah Robin richtig gut aus. Er war zurückhaltend, freute sich, mit mir zusammen zu sein. Er leistete mir Beistand, wann immer ich das Gefühl hatte, ich könnte ihn brauchen. Denn ich für meinen Teil verbrachte einen großen Teil meiner Arbeitszeit damit, Alex beizustehen, der sich zunehmend frustriert zeigte. »Das Leben ist derzeit recht angenehm«, antwortete Robin mir jetzt. »Wer weiß, wie eine Gattung technisch hoch entwickelter Außerweltler sich auf uns auswirken würde. Sie könnten sogar eine ernste Bedrohung darstellen. Es könnte sich hier um einen dieser Fälle handeln, bei denen man mit seinen Wünschen vorsichtig umgehen sollte.« Er schwenkte seinen Drink, kostete und lehnte sich zurück, ganz ein Kerl, für den Weisheit darin bestand, zu wissen, wann man sich das Geld für seine Chips auszahlen lassen sollte. »Vielleicht kommen sie auf die Idee, Rum hätte einen negativen Einfluss, und beschließen, dass wir den besser nicht haben sollten. Zu unserem eigenen Besten.«
»Robin ...«
»Vielleicht haben sie auch was gegen Sex. Außer zur Reproduktion.«
»Ach, ja, klar, jetzt kommen wir der Sache schon näher.«
An diesem Abend brauchte ich ihn, also nahm ich ihn mit nach Hause.
Das Wochenende brach an. Normalerweise arbeite ich nicht an Wochenenden. Aber dieses Mal war ich geneigt, eine Ausnahme zu machen. Trotz allem traf ich am Morgen in bester Laune bei Rainbow ein. Die Welt war ein Spielplatz, und ich saß auf der Schaukel, ja, Baby! Jacob begrüßte mich an der Tür, erklärte sich überrascht, dass ich ein weiteres Mal unvermutet auftauchte, fügte hinzu, dass es scheine, als wolle ich mir so etwas zur Gewohnheit machen, und versicherte
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