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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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habe, in welcher Welt sie lebe. Dass sich ihre Weltanschauung deutlich verändert habe. Dass sie seither nie wieder dieselbe gewesen sei. Alex, ich bekomme immer noch Post von Leuten, von Physikern, Kosmologen, Mathematikern, sogar von Künstlern und Musikern, die mir erzählen, dass einer unserer Flüge den Grundstein zu ihrer beruflichen Laufbahn gelegt habe. Ein solcher Flug ist eine Erfahrung, die das ganze Leben verändern kann! Das bekomme ich immer wieder zu hören. Sogar noch nach all diesen Jahren.«
    Alex leerte seinen Drink. »Also: warum dann der Ausstieg?«
    »Das ist lange her. Ich weiß nicht so recht, warum ich verkauft habe. Wahrscheinlich wollte ich einfach in Bewegung bleiben. Mein Geld mit etwas anderem verdienen. Ich war damals noch jung. Und dumm. Ich habe es immer bedauert.«
    »Wie läuft das Unternehmen ohne Sie?«, fragte Alex.
    »Soweit ich weiß, gehen die Buchungen zurück, und die Kosten steigen.« Er sah sich an den voll besetzten Tischen um. »Die Pilotenvereinigung hat sich ziemlich ins Zeug gelegt, folglich kostet ein Pilot heute viel mehr als früher. Und sie müssen zwei ihrer Adler ersetzen. Ich weiß nicht, wie sie das hinkriegen wollen. Die schlechte Wirtschaftslage ist da auch nicht gerade hilfreich. Aber ich bin überzeugt, sie werden das Ruder wieder herumreißen.
    Eigentlich, so glaube ist, liegt das Problem darin, dass die Leute heute viel häufiger noch als früher lieber zu Hause bleiben. In der guten alten Zeit waren diese Reisen ein blühendes Geschäft. Wir sind der Nachfrage gar nicht hinterhergekommen. Aber das ist heute nicht mehr der Fall.« Korminov hörte auf, seinen Drink zu schwenken. »Ich sage Ihnen, Alex, die Leute haben den Sinn fürs Abenteuer verloren. Die meisten Leute sitzen lieber daheim im Wohnzimmer und holen die Welt zu sich. Ich meine, heute kann man die Kunden viel schneller herumfliegen, als wir es damals konnten. Die Leute bekommen heute mehr zu sehen. In kürzerer Zeit. Und das hat eine Menge mit Ihnen , Alex, zu tun.« Er spielte auf die Geschichte mit der Corsarius an. »Aber sie wollen einfach nicht mehr tagelang durch die Gegend fliegen, nur um längsseits eines Kometen zu gehen, wenn sie das ebenso zu Hause haben können. Bequem in einem Sessel.« Eine Spur von Traurigkeit begleitete seine Worte.
    »Aber die virtuelle Technik hat es immer schon gegeben«, wandte ich ein.
    »Ich weiß. Ich verstehe auch nicht, was da los ist. Die Leute verändern sich. Früher wollten sie das Echte erleben; früher wollten sie wissen, was wirklich im Orbit ist; früher wollten sie tatsächlich durch einen Wald auf einer anderen Welt spazieren. Heute ...«, er zuckte mit den Schultern, »... haben sie es lieber bequem. Lästiges wollen sie nicht. Selbst die auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Individualflüge verkaufen sich nicht mehr gut.«
    Alex nahm sich die Zeit, einer weiteren jungen Frau hinterherzustarren. Das Benehmen passte überhaupt nicht zu ihm. Aber er setzte es ein, um der Unterhaltung einen glaubwürdigen Rahmen zu geben und um seine wahren Interessen zu verbergen. Trotzdem muss ich zugeben, ich hatte das Gefühl, ein wenig ins Abseits geraten zu sein.
    »Individualflüge?«, sagte ich. »Was waren das für Flüge, Walter?«
    »Es gab Hochzeitsflüge. ›Schwören Sie sich ewige Treue im Ringsystem von Große Pracht VI!‹« Er grinste. »›Feiern Sie die Bar Mizwa im Licht der Mondtriade!‹ Ich meine, früher konnte man mit so etwas einfach nicht falschliegen. Wir haben Abschlussfeiern veranstaltet, Sonderwünsche aller Art erfüllt. Sie werden es nicht glauben, aber eines unserer populärsten Angebote war die Abschiedsreise.«
    »Abschiedsreise? Was ist das denn?«
    »Wir haben jemanden, der nicht mehr lange zu leben hatte, meist jemand, der den Planeten noch nie verlassen hatte, einen Ururgroßvater beispielsweise, und einige seiner Freunde und Verwandten zu irgendeinem hundert Lichtjahre entfernten, exotischen Ort geflogen. Wir haben das natürlich nur unter uns als Abschiedsreise bezeichnet. Offiziell hieß das Ganze ›Anerkennungstrip‹.
    Aber es gab noch jede Menge anderer Buchungsmöglichkeiten. Manchmal hatten wir Leute, die spezielle Interessen verfolgten. Die haben uns gesagt, was sie wollten, beispielsweise überdimensionierte Echsen jagen. Sie wissen schon, diese Dinger, für die man schon ein Projektil braucht, wenn man sie zur Strecke bringen will. Ich gestehe, solche Geschichten haben mich immer ein bisschen nervös

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