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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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Mann erlebt hatte, konnte niemand vorbereitet sein.
    Und an Bord dieses Schiffes sah die Sache kaum besser aus.
    Mit dem Ärmel wischte sich Kes Schmutz aus dem Gesicht.
    Sie hatte noch keine Zeit gefunden, das Blut abzuwaschen. Die Kleidung klebte an ihrer Haut fest und Schmutz zeigte sich im Haar. Sie wusste nicht, seit wie vielen Stunden sie schon schuftete. Nur in einem Punkt gab es keinen Zweifel: Ihre Bemühungen genügten nicht.
    Der andere Paris offenbarte ein für ihn typisches Verhalten, indem er vom Biobett aus alles beobachtete. Er wirkte recht blass, hatte es jedoch immer verstanden, seine wahren, tieferen Gefühle hinter einer Maske aus jungenhafter Jovialität zu verbergen. Genau das schien er auch jetzt zu versuchen.
    Kes schüttelte andeutungsweise den Kopf. Ihr Paris neigte zu einer solchen Reaktion, doch der andere schien diese
    Eigenschaft zu teilen.
    Die zweite Torres wurde gerade vom Doktor untersucht und zeigte dabei die für sie charakteristische Nervosität. Sie wollte das Biobett verlassen und fragte immer wieder, was geschehen war.
    Die andere Kes streckte vorsichtig die Hand aus. »Sind wir an Bord der Voyager?«, fragte sie.
    Kes griff nach der Hand. Sie fühlte sich wie ihre eigene an, nur der Winkel, in dem sie sie hielt, war unvertraut. Und sie spürte nicht den Druck der eigenen Hand. Wie seltsam, die Form zu sehen, aber nichts zu empfinden. Auch die Haut der anderen Kes war ebenso beschaffen wie ihre eigene.
    »Ja«, bestätigte Kes.
    »Aber du bist ich«, sagte die andere Kes mit vibrierender Stimme.
    »Nein«, widersprach Kes. Sie betrachtete ihre blutbefleckte Hand in der sauberen ihres Gegenübers. »Nein, ich bin nicht du. Nicht ganz.«
    Sie schluckte. Wie sollte sie dies alles einer Frau erklären, die gerade eine der grässlichsten Erfahrungen ihres ganzen Lebens hinter sich hatte? Und für die es noch schlimmer kommen mochte?
    »Erinnerst du dich an die Plasmawolke?«, fragte sie.
    »O ja«, erwiderte die andere Kes. Ihr Blick glitt zur Seite, was immer dann geschah, wenn sie sich in Erinnerungen verlor
    – das wusste sie von Neelix. Auch vor Kes’ innerem Auge entstanden memoriale Bilder. Sie hatte schon einmal ein alternatives Selbst gesehen, und zwar aus der Perspektive der anderen.
    Bei jener Gelegenheit war die Voyager durch eine Plasmawolke geflogen und passierte anschließend ein
    Divergenzfeld, das alles verdoppelte, abgesehen von der Antimaterie. Kes hatte einem verwundeten Besatzungsmitglied in der Nähe eines Lecks helfen wollen, geriet dabei in einen Raum-Zeitriss und gelangte an Bord der parallelen Voyager, wo man sie zur Krankenstation brachte.
    Und dort blickte sie zu ihrem alternativen Selbst auf. Wie seltsam es sich angefühlt hatte… So als würde aus einem Spiegelbild plötzlich Fleisch und Blut.
    Doch in diesem Fall musste es viel, viel schlimmer sein. Kes wusste, dass sie nicht wie ein Spiegelbild aussah, sondern wie jemand, der direkt von einem Schlachtfeld kam.
    »Was ist hier passiert?«, fragte die neue Kes.
    »Lieutenant…«, wandte sich der Doktor laut und verärgert an die neue Torres. »So sehr Sie auch zappeln: Sie werden dieses Biobett erst verlassen, wenn ich mit Ihrer Untersuchung fertig bin.«
    Die zweite Kes drehte den Kopf, als sie die Stimme des
    holographischen Arztes hörte. Der Anblick der anderen Torres schien sie zu erleichtern.
    »Ich versichere Ihnen, dass mit mir alles in Ordnung ist«, sagte Torres.
    »Es ist meine Aufgabe, das zu beurteilen«, erwiderte der Doktor scharf. »Und solange Sie sich in meiner Krankenstation befinden, werden Sie meinen Anweisungen Folge leisten.«
    »Ich bin nicht verletzt. Wir hatten Luft zum Atmen, was einige der armen Seelen dort draußen nicht von sich behaupten können. Sagen Sie mir jetzt, was hier vor sich geht.
    Andernfalls…«
    »Torres.« Chakotay klang müde. »Lassen Sie den Doktor
    seine Untersuchungen beenden. Es wartet noch viel Arbeit auf ihn.«
    Torres wollte aufstehen, aber der Holo-Arzt drückte sie aufs Biobett zurück. »Kümmern Sie sich um die anderen
    Patienten«, knurrte sie.
    »Das werde ich«, sagte er. »Sobald ich mit Ihnen fertig bin.«
    »Das ist Erpressung«, brummte Torres, fügte sich aber.
    Die zweite Kes verlagerte ihr Gewicht auf die Seite und sah wieder zu Kes auf. »Wieso gibt es nur eine Torres und zwei von uns?«
    »Auch Torres existiert in zweifacher Ausfertigung«,
    erwiderte Kes. »Die andere ist nur nicht hier.«
    »Kes?«, ertönte Paris’ Stimme vom

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