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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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der sonderbaren Vertrautheit. Es ging mit vagem Unbehagen einher.
    »Brauchen Sie Kes?«, fragte Janeway den Doktor. »Ich
    möchte, dass sie an der Besprechung teilnimmt.«
    »Derzeit scheint die Situation stabil zu sein«, sagte der holographische Arzt und blickte sich um. »Es sei denn, Sie beabsichtigen; noch mehr Personen an Bord dieses Schiffes unterzubringen.«
    Die Kommandantin strich sich durchs zerzauste Haar. »Ich weiß noch nicht, welche Entscheidungen ich treffen werde, Doktor. Aber ich glaube, Sie brauchen zunächst keine weiteren Patienten zu erwarten.«
    »Im Gegensatz zu den anderen benötige ich keine
    Ruhepausen«, erwiderte das Hologramm.
    »Ich weiß. Aber wir können die Bordsysteme nicht noch
    mehr belasten.«
    Janeway blickte sich so in der Krankenstation um, als sähe sie diese Räume jetzt zum ersten Mal. Kes beobachtete sie und ahnte ihr Empfinden. So viele Personen hatten sich hier nie zuvor aufgehalten.
    So viele unschuldige, sterbende Leute…
    »Wenn sich während der nächsten Minuten nichts ändert,
    sollten Sie ebenfalls bei der Besprechung zugegen sein, Doktor«, sagte Janeway. »Wenn auch nur auf dem Kom-Schirm. Ihre Präsenz in der Krankenstation ist auch weiterhin erforderlich – immerhin könnte es zu einem plötzlichen Notfall kommen.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung, Captain«, erwiderte der Arzt.
    Janeway klopfte auf ihren Insignienkommunikator.
    »Führungsoffiziere ins Konferenzzimmer eins«, sagte sie und ging in Richtung Tür.
    »Entschuldigen Sie bitte«, erklang die Stimme der neuen Kes. »Gilt das auch für uns?«
    Janeway lächelte sanft und verständnisvoll. »Ja. Fühlen Sie sich dazu imstande?«
    Die neue Kes nickte und setzte sich auf. »Ich würde mich darüber freuen, etwas zu tun zu haben.«
    Kes verstand auch dieses Gefühl. Und wie die anderen
    wusste sie: Es gab mehr als genug zu tun.
    Janeway blickte zu den anderen Neuankömmlingen. »Bitte
    begleiten Sie uns, Einsatzgruppe«, sagte sie. »Wir müssen Lösungen finden.«
    Torres starrte noch immer ihr anderes Selbst an und kaum verborgene Feindseligkeit knisterte zwischen ihnen.
    Die Kommandantin schien es zu bemerken.
    »Es ist wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten«, betonte sie.
    »Haben Sie verstanden, Lieutenant?«
    Torres seufzte und wich zurück. »Ja, Captain.«
    »Wenigstens weißt du, dass es meinen Bemerkungen nicht an Substanz mangelt«, meinte die neue Torres.
    »Ich weiß überhaupt nichts«, erwiderte Torres.
    »Mir geht’s ebenso«, fügte Paris hinzu.
    »Und mir auch«, sagten die beiden Kes gleichzeitig.
    Verblüfft sahen sie sich an und lachten.
    Lachen war immer noch besser als Weinen, fand Kes. Und
    genau darin hätte die emotionale Alternative bestanden.
    Doch während der gegenwärtigen Situation konnte sich
    niemand den Luxus von Tränen leisten.
    25
    Zeit: die neunzigste Verschiebung
    Ort: unser Universum
    Tom Paris kehrte zu seinem Platz an den
    Navigationskontrollen zurück. Allerdings war es gar nicht sein Platz. Der Sessel erschien ihm einen Zentimeter zu hoch –
    immer wieder stieß er mit den Knien an die Konsole. Wie wurde sein alternatives Selbst, der Paris aus diesem
    Universum, damit fertig?
    Oder war der andere Paris ein wenig kleiner?
    Captain Janeway befand sich derzeit nicht auf der Brücke –
    sie besprach irgendwelche technischen Einzelheiten mit
    Torres. Harry Kim hatte den Kontrollraum zusammen mit
    Paris betreten und sich dann sofort zu seiner Station begeben.
    Ohne ein freundliches Wort.
    Ohne einen Gruß.
    Paris drehte den Sessel. Abgesehen von ihm selbst und Kim waren nur Fähnrich Starr und Chakotay zugegen.
    Erstaunlicherweise blieb Harry auch weiterhin stumm.
    »Ich beiße nicht, Harry«, sagte Paris.
    »Ich muss mit dieser Sache fertig werden«, erwiderte Kim, ohne den Kopf zu heben.
    Auf diese Weise hatte ihn Harry nie zuvor behandelt. Für gewöhnlich kam es immer zu irgendwelchen Neckereien oder zumindest zu einem Gespräch. Doch seit der Beratung im
    Konferenzzimmer hatte Kim nicht ein einziges Wort an ihn gerichtet.
    Paris stand auf, stieß erneut mit den Knien an die Konsole und verschluckte einen Fluch. Er hatte schon zu oft gegen die Regeln verstoßen und meistens ging es dabei um verbale
    Entgleisungen. Obwohl… Selbst der sturste Admiral bei
    Starfleet hätte ihm unter den gegenwärtigen Umständen den einen oder anderen Kraftausdruck durchgehen lassen.
    Paris trat durch den Kontrollraum und blieb vor Kims Station stehen.

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