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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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Biobett hinter ihr.
    »Ja?«, fragten die beiden Kes wie aus einem Mund.
    Paris hob verwirrt die Brauen. »Ich sehe doppelt«, stöhnte er.
    Kes lächelte. »Nicht unbedingt.« Sie wandte sich halb der anderen Kes zu, so dass sie zu beiden gleichzeitig sprechen konnte. »Wir glauben, Sie wurden vom Universum nebenan in unseres versetzt.«
    »Wie bitte?«, entfuhr es Paris. »Aber…«
    Die Tür der Krankenstation öffnete sich und Captain Janeway kam herein, begleitet von Chakotay und Torres. Irgendetwas hatte dafür gesorgt, dass das Haar der Kommandantin keinen geflochtenen Kranz mehr bildete. Der Zopf reichte jetzt an ihrer blutbefleckten Uniform herab und mehrere Strähnen hatten sich daraus gelöst. Schmutz zeigte sich in ihrem Gesicht und die Augen lagen tief in den Höhlen.
    Chakotay sah nur wegen seines kurzen Haars ein wenig
    besser aus. Hier und dort hatte er Blut im Gesicht und an drei Stellen war die Uniform zerrissen. Der Mund formte eine so gerade Linie, dass es den Anschein hatte, er könnte nie wieder lächeln.
    Nur Torres erweckte den Eindruck, noch nicht ihre ganze Kraft verbraucht zu haben. Es lag am klingonischen Aspekt ihres Wesens – in einer kritischen Situation zeichnete sich dieser Teil ihres Selbst durch besondere Konzentration aus.
    Kleidung und Haut wiesen Dutzende von Ölflecken auf. Am Kinn klebte etwas Dunkles – vielleicht Blut?
    Chakotays Augen wurden größer, als er den anderen
    Chakotay auf dem Biobett sah, der ihn ebenfalls überrascht musterte. Kes verglich die beiden Männer miteinander und bemerkte einen Unterschied: Beim zweiten Chakotay gehörte am Rand der linken Wange eine spiralförmige Linie zur
    Tätowierung; davon gingen strahlenförmig weitere Linien aus und reichten über ein Viertel der Stirn. Beim Chakotay dieser Voyager bestand die Tätowierung aus einem Kreis mit einem Kreuz, ganz oben an der linken Wange.
    Torres trat ans Biobett mit der anderen Torres heran und mit vor Erstaunen halb geöffnetem Mund blickte sie auf ihr
    Ebenbild hinab. Die andere Torres erwiderte den Blick mit gerunzelter Stirn.
    »Oh, Mann«, ächzte Paris auf dem Bett hinter Kes. »Gibt es auch mich zweimal?«
    Kes nickte, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    »Bilden Sie eine Einsatzgruppe?«, fragte Janeway.
    »Aye, Captain«, antwortete der neue Chakotay. Er blinzelte, starrte zu seinem anderen Selbst empor und schüttelte
    verwundert den Kopf. »Was…«
    Chakotay zuckte nur mit den Schultern.
    »Ich erkläre es Ihnen gleich«, sagte Janeway. »Doktor, wie geht es ihnen?«
    »Ich bin mit der Untersuchung noch nicht fertig, Captain«, entgegnete der holographische Arzt mit verärgert klingender Stimme. Er richtete einen medizinischen Tricorder auf Torres’
    Stirn. »Warum fällt es Ihnen so schwer, sich den Anweisungen Ihres Arztes zu fügen? Ich meine es doch nur gut mit Ihnen.«
    Er blickte auf die zweite Torres hinab, deren Falten sich daraufhin tiefer in die Stirn fraßen.
    Einige Sekunden später drehte sich der Doktor zu Janeway um. »Offenbar haben die Transferierten keine nennenswerten Verletzungen erlitten.«
    »Gut.«
    Der holographische Arzt maß seine neuen Patienten mit
    einem ernsten Blick und seufzte. »Sie können gehen«, sagte er.
    »Allerdings rate ich Ihnen, sich zu schonen. Sie haben einen ziemlichen Schock erlitten.«
    Die neue Torres stand sofort auf, trat vom Biobett fort und achtete darauf, eine gewisse Distanz zu ihrem anderen Selbst zu wahren. Sie starrten sich aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Aber ich bezweifle sehr, dass Sie sich meinen Rat zu Herzen nehmen«, fügte der Doktor hinzu.
    Chakotay streckte seinem Ebenbild die Hand entgegen und der andere Chakotay ergriff sie. Mehrere Sekunden lang
    musterten sie sich gegenseitig.
    Paris stand auf und rieb sich den Hinterkopf. »Werde ich mir selbst begegnen?«, fragte er.
    »Mit ziemlicher Sicherheit«, erwiderte Kes.
    »Meine Güte, ich glaube, auf so etwas bin ich nicht
    vorbereitet.« Paris schüttelte den Kopf. »Es fällt mir schon schwer genug, morgens in den Spiegel zu sehen.«
    »Seien Sie unbesorgt, Tom«, sagten die beiden Kes wie aus einem Mund.
    »Oh, nein, bitte nicht!«, stöhnte Paris und hob die Hände zu den Schläfen.
    Kes ließ die Hand der neuen Kes los und trat einen Schritt zurück. Die beiden Frauen sahen Paris an und lächelten – und wurden wieder ernst, als sie ihre Reaktion bemerkten. Kes hatte bereits eine Begegnung mit einem alternativen Selbst hinter sich und kannte daher das Gefühl

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