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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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»Harry…«
    »Diese Arbeit ist wichtig«, sagte der Fähnrich und presste jedes einzelne Wort zwischen den Lippen hervor. »Milliarden sterben.«
    »Ich weiß«, erwiderte Paris. »Aber normalerweise arbeiten wir beide zusammen. Es wäre sicher nicht sehr konstruktiv, wenn es zwischen uns zu Spannungen käme.«
    Kim sah auf. »Wir beide haben nie zuvor
    zusammengearbeitet.«
    Paris sah ihn an und fühlte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Entweder ließ er sich in die Rolle des Fremden
    drängen, oder er beanspruchte einen Platz in diesem neuen Universum – in einem Universum, in dem er vielleicht den Rest seines Lebens verbringen musste.
    »Wenn ich Sie so behandelt hätte, als Sie von der anderen Voyager kamen…«, sagte er langsam. »Dann sähe Ihr Leben jetzt anders aus.«
    Eine Veränderung in Kims Gesicht wies Paris darauf hin, dass er einen wunden Punkt berührt hatte.
    »Darum geht es, nicht wahr?«, fuhr er fort. »Sie fühlen sich hier fehl am Platze und deshalb wollen Sie mir das Gefühl geben, ich sei nicht willkommen.«
    »Ich gehöre an Bord dieses Schiffes«, sagte Kim.
    »Die beiden Voyagers hatten noch nicht viel Zeit getrennt voneinander verbracht.«
    »Ihre letzte Stunde unterschied sich von der des anderen Harry Kim«, entgegnete Paris.
    »Aber ich hatte keine andere Frisur«, sagte Kim. »Und ich erwartete keine problemlose Beziehung mit irgendeinem
    anderen Besatzungsmitglied.«
    »Trotzdem: Man hieß Sie willkommen«, erwiderte Paris.
    »Wir hießen Sie willkommen.«
    »Ja«, bestätigte Kim. »Das stimmt.«
    »Na bitte.« Paris lächelte zufrieden. »Sie haben mich
    akzeptiert. Also weg mit der finsteren Miene.«
    Harry runzelte die Stirn. »Wie bitte? Ich kann mich nicht an entsprechende Worte erinnern.«
    »Sie haben gesagt, dass wir Sie akzeptierten«, hielt ihm Paris entgegen.
    »Die Bemerkung kam von Ihnen, nicht von mir«,
    widersprach Kim.
    Paris schüttelte den Kopf. »Ich habe einen anderen Harry Kim akzeptiert«, sagte er leise. »Zwei Universen entfernt.«
    Harry stöhnte und sah auf. »Tom…«
    »Schon gut«, sagte Paris und hörte die
    Versöhnungsbereitschaft in Kims Stimme. »Wir sind, wer wir sind. Äußerlich mag es den einen oder anderen Unterschied geben, aber in unserem Innern sind wir die gleichen Personen.
    Genau aus diesem Grund haben die Besatzungen aller
    Voyager-Versionen in zahllosen Paralleluniversen Sie sofort akzeptiert, ohne irgendetwas in Frage zu stellen.«
    »Ich bilde die einzige Ausnahme«, erwiderte Harry. »Ich habe mich selbst nicht akzeptiert.«
    »Ich würde mich darüber freuen, Sie als Freund bezeichnen zu können«, sagte Paris und kehrte zu seinem Platz zurück.
    Wieder stieß er mit den Knien an, als er Platz nahm. Wie viele Gespräche hatten zahlreiche andere Tom Paris’ mit anderen Harry Kims in anderen Universen geführt? Und wie viele
    alternative Tom Paris’ fühlten sich anschließend unwohl?
    Denn wenn er ganz ehrlich war: Eigentlich reagierte er
    genauso, wie Harry damals reagiert hatte. Dies war nicht seine Voyager; ihre Crew blieb ihm fremd.
    Aber sie bot einen vertrauten Anblick.
    Immerhin etwas.
    Er streckte die Hände nach den Kontrollen aus.
    Ja, es war immerhin etwas.
    Vielleicht musste er sich mit dieser Voyager begnügen.
    26
    Zeit: die neunzigste Verschiebung
    Ort: unser Universum
    Janeway verließ den Turbolift und betrat die Brücke, gefolgt von B’EIanna Torres. Nach dem Treffen im Konferenzzimmer hatten sie miteinander gesprochen, und zwar aus gutem Grund: Janeway wollte feststellen, ob sich die neue Torres von der alten unterschied.
    In Hinsicht auf das Temperament gab es absolut keinen
    Unterschied. Es existierten andere kleine Differenzen, die vermutlich keinen Einfluss auf Torres’ Leistungsvermögen ausübten.
    Es blieben jedoch Zweifel in Hinsicht auf die anderen
    Mitglieder der Einsatzgruppe.
    Es herrschte noch immer eine gewisse Anspannung auf der Brücke. Chakotay saß an seinem üblichen Platz. Fähnrich Starr arbeitete an ihrer Station, so konzentriert wie immer. Harry Kim beugte sich über seine Konsole, mit roten Flecken auf den Wangen. Tom Paris – das alternative Selbst von Tom Paris –
    hatte an der Navigationsstation Platz genommen und seine Hände verharrten dicht über den Kontrollen, als wüsste er nicht genau, welche Schaltflächen es zu berühren galt.
    »Wirken die Kontrollen vertraut?«, fragte Janeway und ging zum Kommandosessel.
    Paris erwachte wie aus einer kurzen Trance. Er blickte auf

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