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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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Zwei. »Nach ihrer Aktivierung ist es unmöglich, sie wieder zu deaktivieren.«
    »Für mich gibt es das Wort ›unmöglich‹ nicht«, sagte Torres.
    Ihre Stimme klang herausfordernd.
    »Für mich auch nicht«, meinte Torres Zwei. »Aber
    manchmal muss man bestimmte Fakten akzeptieren.«
    »Und manchmal gibt es mehr als nur einen Weg, an ein
    Problem heranzugehen«, warf Janeway ein und wünschte sich dabei den Frieden, den sie vor wenigen Sekunden gespürt hatte. »Wir sind auf die hierher transferierten Personen konzentriert gewesen, ohne uns mit der Ursache des Transfers zu befassen. Jetzt wissen wir darüber Bescheid. Mit den neuen Informationen sollte sich etwas anfangen lassen.«
    Sie wandte sich an Fähnrich Kim. »Gibt es irgendeine
    Möglichkeit festzustellen, ob unsere Nachricht die anderen Voyagers erreicht hat?«
    »Nein, Captain«, erwiderte Kim. »Zumindest nicht bis zur nächsten Verschiebung. Aber ich sehe keinen Grund dafür, warum die komprimierte Mitteilung nicht empfangen worden sein sollte.«
    »Die nächste Verschiebung…«, sagte Janeway langsam.
    Milliarden von Personen würden sterben, während sie neue Informationen erhielten. Nie zuvor hatte sie sich so hilflos gefühlt. Jede verstreichende Sekunde brachte die Bevölkerung eines ganzen Planeten dem Tode näher.
    Janeway sah zu Torres. »Lässt sich das Isolierfeld ins nächste Universum transferieren, während wir hier ein neues
    schaffen?«
    Die Chefingenieurin schüttelte den Kopf. »Unsere
    Ressourcen sind zu begrenzt, Captain. Selbst wenn ich einen Weg fände, das Isolierfeld ins nächste Universum zu beamen –
    wir könnten es dort nicht stabil halten.«
    »Außerdem würde jede neue Verschiebung ein weiteres
    Isolierfeld erfordern«, sagte Torres Zwei.
    Torres nickte. »Ja. Die Belastung für unsere Energiereserven würde exponentiell steigen.«
    »Es sei denn, wir finden einen Weg, die Isolierfelder autark zu gestalten«, ließ sich Torres Zwei vernehmen.
    »Aber für wie lange?«, fragte Torres. »Vielleicht dauert es Tage oder gar Wochen, bis wir eine Lösung finden.«
    Ihre Worte hallten im Bereitschaftsraum wider. Es durfte nicht Tage oder gar Wochen dauern. Einen so langen Kampf konnte die Crew nicht durchhalten. Janeway fragte sich, wie oft man Milliarden von Personen sterben sehen konnte, bevor man den Verstand verlor.
    Sie warf einen kurzen Blick aufs Chronometer, um
    festzustellen, wie viel Zeit ihnen blieb. Noch etwas mehr als anderthalb Stunden bis zur nächsten Verschiebung. »Torres Zwei, bitte helfen Sie Torres bei dem Versuch, das derzeitige Isolierfeld zu transferieren und ein neues für die nächste Verschiebung vorzubereiten.«
    »Captain, die damit verbundenen Probleme…«, begann
    Torres.
    »Sind langfristiger Natur«, sagte Janeway. »Wir brauchen Übergangslösungen, um die armen Leute dort draußen am
    Leben zu erhalten. Sie beide arbeiten zusammen.«
    »Aye, Captain«, bestätigten die beiden Chefingenieurinnen wie aus einem Mund. Beide Stimmen klangen verdrießlich.
    »Kes Zwei«, fuhr Janeway fort, »bitte kehren Sie mit Kes in die Krankenstation zurück und helfen Sie den Überlebenden.«
    Die beiden Frauen nickten gleichzeitig. Neelix beobachtete sie aufmerksam und verzichtete darauf, sich ihnen zu nähern.
    »Chakotay Zwei und Paris Zwei, ich möchte, dass Sie auf der Brücke bleiben. Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können, wenn während der nächsten Verschiebung
    Nachrichten von den anderen Voyagers eintreffen.«
    Falls wir überhaupt welche bekommen, dachte Janeway.
    Doch sie brachte es nicht fertig, diese Möglichkeit
    auszusprechen. Sie wollte daran glauben, dass ein Kontakt erfolgte.
    »Verstanden, Captain«, sagte Chakotay Zwei.
    Chakotay sah zu seinem alternativen Selbst und nickte.
    Vermutlich hatte er die gleichen Worte formulieren wollen, aber er war schlicht und einfach zu müde, um sie laut
    auszusprechen.
    Janeway brachte es nicht fertig zu lächeln. Sie sah sich einem so gewaltigen Problem gegenüber, dass sie nicht einmal
    wusste, ob es überhaupt eine Lösung gab.
    Sie wusste nur eins: Die Heimreise der Voyager blieb so lange unterbrochen, bis das Grauen ein Ende fand.
    Falls es sich wirklich beenden ließ.
    28
    Zeit: die neunzigste Verschiebung
    Ort: 2544 Paralleluniversen rechts von unserem
    Janeway lehnte sich im Sessel zurück und ihre Hände
    schlossen sich fest um die Armlehnen.
    Milliarden von Personen tot.
    Und es starben weitere.
    Ihr Vorstellungsvermögen versagte

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