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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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weil die
    Wiederaufbereitungsprozessoren der Luftumwälzungsanlage nicht mehr richtig funktionierten. Die
    Lebenserhaltungssysteme hatten ihre Belastungsgrenze
    erreicht.
    Die energetischen Reserven des Schiffes gingen allmählich zur Neige, doch Captain Janeway wollte ein weiteres
    Isolierfeld schaffen. So etwas war einfach unmöglich.
    Und selbst wenn es doch gelang, ein zweites Isolierfeld entstehen zu lassen – einige Stunden später würde noch eins erforderlich werden. Und dann noch eins. Und so ging es weiter, bis sich die Energievorräte der Voyager erschöpften, bis das Schiff zu einem toten Wrack wurde, das antriebslos und ohne funktionierende Lebenserhaltungssysteme im All schwebte.
    Captain Janeway würde sie alle bei dem Versuch töten, einen winzigen Prozentsatz der Milliarden von Humanoiden zu
    retten, die in dieses Universum transferiert wurden.
    Und das Seltsame war: Torres konnte ihr deshalb keinen
    Vorwurf machen.
    Nicht den geringsten.
    Torres Zwei sah von den Anzeigen auf. »Inzwischen sind die Ressourcen dieses Schiffes gefährlich knapp.«
    Torres runzelte die Stirn. Waren ihrem alternativen Selbst gerade die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen? Eine gespenstische Angelegenheit. Erst recht dann, wenn man sich selbst immer für einzigartig gehalten hatte.
    Torres schluckte. »Ich weiß«, sagte sie und versuchte, ihre Betroffenheit zu verbergen. »Selbst wenn wir eine Möglichkeit finden, das erste Isolierfeld zu transferieren – ich bezweifle, ob wir genug Energie und Luft für ein zweites haben.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung«, erwiderte Torres Zwei, während ihre Finger auch weiterhin die Schaltflächen der Konsole betätigten. Ganz offensichtlich war sie wie Torres imstande, sich mit zwei Dingen gleichzeitig zu befassen.
    »Vielleicht gehen wir falsch an diese Sache heran«, meinte Torres Zwei.
    »Wie kann in diesem Zusammenhang irgendetwas falsch
    oder richtig sein?«, fragte Torres mit scharfer Stimme. »Nie zuvor hat jemand so etwas fertig gebracht oder auch nur versucht…«
    »Ich wollte dich nicht kritisieren«, entgegnete Torres Zwei mit dem gleichen entschlossenen Nachdruck. Torres erkannte den Tonfall, denn gelegentlich benutzte sie ihn selbst. Er bedeutete: Sei nicht dumm, wenn ich versuche, hier etwas zustande zu bringen. »Ich glaube nur, dass es vielleicht eine effizientere Methode gibt, die keine so große Belastung für die Energiereserven des Schiffes darstellt.«
    Torres hob die rechte Hand zum Gesicht. Die Wangen
    fühlten sich heiß und feucht vor Schweiß an. Sie war erschöpft.
    Seit vielen Stunden arbeitete sie, konfrontiert mit einer enormen Anzahl von Sterbenden und der Erkenntnis, dass ihre Bemühungen kaum einen Unterschied bewirkten. Doch Torres Zwei teilte ihre Müdigkeit nicht und steckte noch immer voller Ideen.
    So sehr es Torres auch widerstrebte, es zuzugeben: Ihr
    Ebenbild hatte einen klareren Kopf.
    »Na schön«, sagte sie. »Wie lautet dein überaus kreativer Vorschlag?«
    Torres Zwei überhörte den Sarkasmus. »Es befinden sich
    mindestens zweieinhalb Millionen lebende Personen in dem Isolierfeld, soweit ich weiß.«
    »Und?«, hakte Torres ungeduldig nach. Sie wollte, dass ihr alternatives Selbst unverzüglich auf den Kern der Sache kam.
    Torres Zwei antwortete nicht – ihre Überlegungen schienen dem Gespräch bereits Lichtjahre voraus zu sein. Torres kannte diesen Vorgang. Sie selbst verhielt sich praktisch jeden Tag auf diese Weise, sehr zum Verdruss der Techniker und
    Ingenieure.
    Torres Zwei beugte sich erneut zur Konsole vor, die eine Hand auf den Mund gepresst, während sie mit der anderen Berechnungen durchführte. Torres verzichtete auf
    irgendwelche Fragen, trat an ihre Seite und sah auf die Displays.
    Die Finger der alternativen Torres tanzten über die
    Kontrollen. So sah es also aus, wenn sie mit maximaler
    Geschwindigkeit arbeitete. Kein Wunder, dass sich andere Leute dann von ihr fernhielten.
    Dann sah Torres, welche Analysen Torres Zwei vornahm.
    »Was soll uns der Transporter nützen?«, erkundigte sie sich.
    »Es gibt keinen Ort, wohin wir die Humanoiden beamen
    könnten. Es befindet sich kein Planet in der Nähe und dieses Schiff kann nicht noch mehr Personen aufnehmen.«
    »Diese Voyager bietet mehr als genug Platz«, sagte Torres Zwei und deutete auf die Anzeigen. »Wenn wir die
    Transferierten im Strukturspeicher des Transporters lassen.«
    Ein oder zwei Sekunden lang wollte die müde Torres
    aufgeben und erwidern,

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