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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Cohen?« warf Herr Zervelatwurst ein.
    »Ich meine, seht mich an. Mein ganzes Leben lang habe ich irgendwel-
    chen Leuten den Kopf abgeschlagen, und mit welchem Ergebnis?«
    »Cohen…«
    Die Gesichter der Wächter verwandelten sich in Fratzen der Furcht.
    »Cohen?«
    »Ja?«
    »Ich glaube, du sol test dich umdrehen.«
    Cohen drehte sich um.
    Sechs rote Krieger stapften über die Straße. Die Menge wich etwas
    weiter zurück, und ihr Entsetzen wurde… zu noch mehr Entsetzen.
    Dann rief jemand: »Existenzverlängerung für die Rote Armee!«
    Andere Stimmen ertönten. Eine junge Frau hob die Hand und ballte
    sie zur Faust.
    »Notwendiger Fortschritt Für Das Volk Bei Gleichzeitiger Beachtung
    Der Alten Traditionen!«
    »Verdiente Strafe Dem Feind Aber Ohne Grausamkeit!«
    »Ich habe mein Plüschkaninchen verloren!«
    Die roten Riesen blieben stehen.
    »Seht sie euch nur an!« entfuhr es Herrn Zervelatwurst. »Es sind keine
    Trolle! Sie bewegen sich wie… wie Maschinen! Findet ihr das nicht in-
    teressant?«
    »Nein«, sagte Cohen geistesabwesend. »Abstraktes Denken ist kein
    zentraler Aspekt der Hirntätigkeit von Barbaren. Nun, wo bin ich ste-
    hengeblieben?« Er seufzte. »Ah, ja. Ihr beiden, ihr würdet lieber sterben,
    als euren Kaiser zu verraten, stimmt’s?«
    Furcht lähmte die Wächter.
    Cohen hob sein Schwert.
    Herr Zervelatwurst holte tief Luft, griff nach Cohens Schwertarm und
    rief:
    »Dann öffnet das Tor und laßt ihn passieren!«
    Die ganze Welt schien den Atem anzuhalten.
    Herr Zervelatwurst stieß Cohen an.
    »Na los«, hauchte er. »Benimm dich wie ein Kaiser!«
    »Wie bitte? Willst du, daß ich kichere und Leute foltern lasse? Ausge-
    schlossen!«
    »Nein! Du sol st dich wie ein richtiger Kaiser verhalten!«
    Cohen musterte den früheren Lehrer und wandte sich dann wieder an
    die beiden Wächter.
    »Gut gemacht«, sagte er. »Eure Loyalität ist sehr… Dingsbums… lo-
    benswert. Nur weiter so. Dann ist vielleicht eine Beförderung für euch
    drin. Laßt uns jetzt durchs Tor gehen, andernfalls müßte ich meinen
    Blumentopfmännern befehlen, euch die Füße abzuhacken – dann müßt
    ihr im Rinnstein knien, während ihr nach eurem Kopf sucht.«
    Die beiden Wächter wechselten einen kurzen Blick, zogen ihre Schwer-
    ter und versuchten, einen Kotau zu machen.
    »Steht auf, ihr braucht euch nicht so zu verrenken«, sagte Cohen in et-
    was freundlicherem Tonfal . »Herr Zervelatwurst?«
    »Ja?«
    »Ich bin der Kaiser, nicht wahr?«
    »Die… roten Soldaten sind offenbar auf unserer Seite. Die Leute glauben, daß du den Sieg errungen hast. Wir leben. Ja, ich würde sagen, wir
    haben gewonnen.«
    »Wenn ich der Kaiser bin… Es bedeutet, daß ich bestimmen kann, was
    zu geschehen hat, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Mit allem Drum und Dran. Du weißt schon. Mit Schriftrollen und so.
    Uniformierte, die in Trompeten blasen und rufen: ›So will er es.‹«
    »Ich nehme an, du meinst eine Proklamation.«
    »Ja. Ich will, daß der Kotau-Unsinn aufhört. Mir wird ganz übel davon.
    Klar? Von jetzt ab will ich keinen Kotau mehr sehen. Wenn die Leute
    mir begegnen, können sie salutieren oder mir ein wenig Geld geben,
    wenn sie möchten. Niemand sol die Stirn auf den Boden rammen.
    Klingt gräßlich. So, nun kleide das in ein angemessenes rhetorisches Ge-
    wand.«
    »Sofort. Und…«
    »Warte, ich bin noch nicht fertig.« Cohen biß sich auf die Lippe, als er
    über ungewohnte Dinge nachdachte. Die roten Krieger verharrten eben-
    fal s. »Ja… du kannst darauf hinweisen, daß ich al e politischen Gefange-
    nen freilasse, es sei denn, sie haben etwas wirklich Schlimmes angestel t.
    Damit meine ich zum Beispiel Giftmord. Die Einzelheiten überlasse ich
    dir. Allen Folterern soll der Kopf abgehackt werden. Und jeder Bauer
    bekommt ein Gratisschwein. So was in der Art. Füg an den geeigneten
    Stel en den offiziellen Kram wie ›auf Befehl von‹ und so weiter hinzu.«

    Cohen blickte auf die beiden Wächter hinab.
    »Ihr sollt aufstehen. Ich schwöre: Wer als nächster vor mir den Boden küßt, den trete ich in die Ei… der bekommt einen Tritt, jawohl! Und
    jetzt öffnet endlich das verdammte Tor.«
    Jubel erklang. Als Cohen und seine Gefährten die Verbotene Stadt
    betraten, folgte die Menge, teils revolutionär voranstürmend, teils re-
    spektvoll wandernd.
    Die roten Krieger blieben draußen. Einer von ihnen hob den dumpf
    knirschenden Terrakottafuß, wankte zur Mauer und stieß dagegen.
    Einige Sekunden

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