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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einmal ein richtiger Zauberer! Die Prüfung, die er besteht,
    muß erst noch erfunden werden.«
    »Ich glaube, er ist wach«, sagte jemand.
    Rincewind gab nach und hob die Lider. Mehrere runde, rosarote und
    bärtige Gesichter blickten auf ihn herab.
    »Wie fühlst du dich, alter Knabe?« fragte jemand und streckte die Hand
    aus. »Ich heiße Ridcul y und bin der Erzkanzler. Wie geht’s dir?«
    »Es geht alles schief«, erwiderte Rincewind.
    »Wie meinst du das, Junge?«
    »Ich weiß es. Al es geht schief. Es war zu schön, um auf Dauer so zu
    bleiben. Bestimmt passiert bald etwas Gräßliches.«
    »Na bitte«, brummte der Dekan. »Hunderte von kleinen Beinen. Ich
    hab’s ja gesagt. Und du wol test nicht auf mich hören.«
    Rincewind setzte sich auf. »Fangt bloß nicht an, nett zu mir zu sein.
    Bietet mir keine Weintrauben an. Nie will mich jemand für was Nettes.«
    Verwirrte Erinnerungen an die jüngste Vergangenheit zogen durchs Zen-
    trum seines Selbst, und er brachte flüchtiges Bedauern mit dem Umstand
    in Verbindung, daß die Sehnsucht nach Kartoffeln für die junge Dame
    nicht annähernd so bedeutsam gewesen war wie für ihn. Jetzt wurde ihm
    klar: Wer sich so kleidete, vergeudete kaum Gedanken an irgendwelche
    im Boden wachsende Gemüsesorten.
    Er seufzte. »Na schön. Was geschieht jetzt?«
    »Wie fühlst du dich?«
    Rincewind schüttelte den Kopf. »Es hat keinen Zweck. Ich verab-
    scheue es, wenn die Leute nett zu mir sind. Es bedeutet, daß ich mit
    Entsetzlichem rechnen muß. Wie wär’s, wenn du ein wenig schreist?«
    Ridcully hatte genug. »Raus aus dem Bett, du Faulpelz! Wenn du mir
    nicht sofort folgst, wirst du es bitter bereuen!«
    »Ah, das ist schon besser«, sagte Rincewind verdrießlich. »Jetzt weiß
    ich, daß ich daheim bin. Eine so freundliche Atmosphäre herrscht nur zu
    Hause.« Er schwang die Beine über den Rand des Bettes und stand vor-
    sichtig auf.
    Ridcully verharrte auf halbem Wege zur Tür und sah die anderen Zau-
    berer an.
    »Runen?«
    »Ja, Erzkanzler?« entgegnete der Dozent für neue Runen unschuldig.
    »Was versteckst du da hinter dem Rücken?«
    »Ich verstehe nicht, Erzkanzler…«
    »Sieht nach einem Werkzeug aus«, meinte Ridcully.
    »Ach, das hier«, staunte der Dozent für neue Runen und gab vor, den vier Kilo schweren Hammer erst jetzt zu bemerken. »Na, so was… Das
    ist ein Hammer, nicht wahr? Potzblitz. Ein Hammer. Äh… ich nehme
    an, ich habe ihn irgendwo aufgelesen. Um… äh… Ordnung zu schaf-
    fen.«
    »Außerdem ist es meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, daß der
    Dekan versucht, eine Streitaxt zu verbergen«, sagte Ridcully.
    Dicht hinter dem Obersten Hirten machte etwas Boing.
    »Und das klang nach einer Säge«, fuhr Ridcul y fort. »Gibt es hier je-
    manden, der nicht mit irgendwelchen Werkzeugen bewaffnet ist? Na
    schön. Würdet ihr mir bitte erklären, was der Unsinn sol ?«
    »Ha, du weißt nicht, wie’s gewesen ist.« Der Dekan mied den Blick des
    Erzkanzlers. »Dauernd mußten wir das Schlimmste befürchten. Immer
    wieder hörten wir das Trippeln der vielen Füße und…«
    Ridcully schenkte ihm keine Beachtung. Er legte Rincewind den Arm
    um die knochigen Schultern und führte ihn zum Großen Saal.
    »Nun, Rincewind…«, sagte er. »Es heißt, du bist nicht besonders gut in
    der Magie.«
    »Stimmt.«
    »Du hast nie eine Prüfung bestanden oder so?«
    »Nein, nie.«
    »Und doch nennen dich al e Rincewind den Zauberer.«
    Rincewind sah zu Boden. »Nun, ich habe hier als stellvertretender Bi-
    bliothekar gearbeitet…«
    »… als Gehilfe eines Affen…«, warf der Dekan ein.
    »… erledigte praktisch alles, was so an Arbeit anfiel…«
    »Habt ihr nicht gehört? ›Gehilfe eines Af en‹? Klingt doch nicht schlecht, oder?«
    »Aber du hast nie das Recht erworben, dich Zauberer nennen zu dür-
    fen?« fragte Ridcul y.
    »Äh, nicht in dem Sinne.«
    »Ich verstehe. Das ist ein Problem.«
    »Ich habe einen Hut, auf dem ›Zaubberer‹ steht«, sagte Rincewind
    hoffnungsvol .
    »Ich fürchte, das ist keine große Hilfe. Hmm. Diese Sache bringt uns in
    eine unangenehme Situation. Mal sehen… Wie lange kannst du den
    Atem anhalten?«
    »Keine Ahnung. Zwei Minuten oder so. Ist das wichtig?«
    »Diese Fähigkeit gewinnt eine gewisse Bedeutung, wenn man mit den
    Füßen nach oben an einen Pfeiler der Messingbrücke gebunden wird
    und zwei Fluten überstehen muß, um anschließend enthauptet zu wer-
    den. Das ist die gesetzlich vorgeschriebene

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