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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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in dem Augenblick, als ein
    großes Kanu das Riff passierte und die Lagune erreichte.

    Ridcully saß nun an seinem Schreibtisch, umgeben von den Schmetter-
    lingen der Fakultät. Sie versuchten, ihm Dinge zu erklären, obgleich sie
    wußten, daß damit erhebliche Risiken verbunden waren. Der Erzkanzler
    neigte dazu, ihm attraktiv erscheinende Fakten auszuwählen und die an-
    deren zu verscheuchen.
    »Also keine Art Käse«, sagte er.
    »Nein, Erzkanzler«, erwiderte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Rincewind ist eine Art Zauberer.«
    »Er war’s«, fügte der Dozent für neue Runen hinzu.
    »Kein Käse«, wiederholte Ridcul y. Es widerstrebte ihm, Fakten loszu-
    lassen.
    »Nein.«
    »Meiner Ansicht nach klingt’s nach einem Namen, den man mit Käse
    in Verbindung bringen könnte. Ich meine, ›ein Pfund reifen Rince-
    wind…‹. Das geht einem glatt über die Zunge.«
    »Rincewind ist kein Käse, verdammt und zugenäht!« rief der Dekan,
    dessen Geduld nun zu Ende ging. »Er ist auch kein Joghurt oder irgend-
    ein anderes Sauermilchderivat! Rincewind ist ein verfluchtes Ärgernis! Es
    gibt keine größere Schande für die Zauberei! Niemand kann inkompe-
    tenter und unfähiger sein! Glücklicherweise hat er uns schon seit Jahren
    nicht mehr mit seiner Präsenz belästigt – seit der unangenehmen Sache
    mit dem Kreativen Magus.«
    »Ach?« entgegnete Ridcul y; in seiner Stimme erklang nun schadenfro-
    hes Interesse. »Damals haben sich einige Zauberer ziemlich schlecht
    benommen, oder?«
    »Und ob.« Der Dozent für neue Runen bedachte den Dekan mit einem
    finsteren Blick.
    »Ich habe damit überhaupt nichts zu tun, Runen. Zu jener Zeit war ich
    nicht einmal Dekan.«
    »Mag sein. Aber du gehörtest zur Fakultät.«
    »Und wennschon! Zu deiner Information: Als es hier drunter und drü-
    ber ging, habe ich meine Tante besucht.«
    »Fast die ganze Stadt flog in die Luft!«
    »Meine Tante wohnt in Quirm.«
    »Und es war auch Quirm betroffen, wenn ich mich recht entsinne.«
    »… in der Nähe von Quirm. In der Nähe. Eigentlich gar nicht so nahe.
    Ein ganzes Stück die Küste hinunter…«
    »Ha!«
    »Nun, du scheinst ja sehr gut informiert zu sein, Runen«, bemerkte der
    Dekan.
    »Ich… was? Ich habe damals… äh… studiert. Wußte überhaupt nicht,
    was um mich herum geschah…«
    »Die halbe Universität wurde in Schutt und Asche gelegt!« Der Dekan
    unterbrach sich, als ihm etwas einfiel. »Davon erfuhr ich später. Nach
    der Rückkehr von meiner Tante.«
    »Ja, aber die Tür meines Zimmers ist sehr dick…«
    »Und zufälligerweise weiß ich, daß der Oberste Hirte zugegen war, denn…«
    »…und man hört kaum was wegen des dicken grünen Teppichs…«
    »Nickerchen mein für Zeit wird es, glaube ich.«
    »Seid still, ihr alle, und zwar sofort!«
    Ridcully starrte die Fakultät mit dem durchdringenden, unschuldigen
    Blick eines Mannes an, der das Glück hatte, völlig ohne Phantasie gebo-
    ren zu sein – und der während einer sehr peinlichen Phase in der Ge-
    schichte der Universität tatsächlich mehrere hundert Kilometer von ihr
    entfernt gewesen war.
    »Na schön«, sagte er, als die Zauberer schwiegen. »Dieser Rincewind.
    Eine Art Idiot, wie? Du gibst Auskunft, Dekan. Alle anderen halten die
    Klappe.«
    Der Dekan wirkte unsicher.
    »Nun… äh… ich meine, es ergibt keinen Sinn, Erzkanzler. Er konnte
    nicht einmal richtig zaubern. Welchen Nutzen hat eine solche Person?
    Wohin auch immer Rincewind ging…« Der Dekan senkte die Stimme.
    »Probleme folgten ihm dichtauf.«
    Ridcully stellte fest, daß die Zauberer etwas enger zusammenrückten.
    »Scheint doch ganz in Ordnung zu sein«, kommentierte er. »Das ist der
    beste Platz für Probleme: hinter einem. Wer möchte sie vor sich haben?«
    »Du verstehst nicht, Erzkanzler«, sagte der Dekan. »Die Probleme folg-
    ten Rincewind auf Hunderten von kleinen Beinen.«
    An Ridcul ys Lächeln änderte sich nichts, doch die Gesichtszüge dar-
    über verhärteten sich.
    »Hast du die Pillen des Quästors probiert, Dekan?«
    »Mustrum, ich versichere dir…«
    »Dann red keinen Unsinn.«
    »Na schön, Erzkanzler. Aber dir ist hoffentlich klar, daß es Jahre dauern kann, Rincewind zu finden.«
    »Äh«, sagte Ponder, »wenn wir seine thaumische Identitätsmatrix he-
    rausfinden könnten, müßte Hex eigentlich in der Lage sein, ihn innerhalb
    eines Tages zu lokalisieren.«
    Der Dekan warf ihm einen wütenden Blick zu.
    »Das ist keine Magie!« entfuhr

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