Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
den Haustürschlüssel aus ihrer Tasche ziehen und abschließen konnte. Remy sah auf die Uhr im Auto; es war kurz nach fünf. Warum war Alex um diese Zeit schon auf? Während sie die erstbeste Parklücke ansteuerte, bog ein Taxi um die Ecke.
    »Mach dir keine Sorgen, Fraze, ich komme schon allein klar, bis sie Ersatz für dich schicken … Hey, wenn ich mittlerweile nicht auch ein paar Fotos schießen kann, was kann ich dann… Nein, ich behaupte definitiv nicht, dass ich generell ohne dich klarkomme, du bist unentbehrlich, aber ich werde irgendwie zurechtkommen müssen, bis jemand anders auftaucht, da du ja nun mal unpässlich bist … Sieh zu, dass es dir bald wieder besser geht, okay?«
    Und dann sah Alex auf und ließ abrupt das Handy sinken, als sie Remy erblickte, die gerade aus ihrem Auto stieg.
    »Ich hätte vielleicht vorher anrufen sollen«, sagte Remy unsicher.
    Doch Alex ließ nun auch ihre übrigen Taschen fallen, stürmte die Treppe hinunter und schloss Remy in die Arme.
    »Rem! Was, um Himmels willen, machst du denn hier?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Oje … eine lange Geschichte verlangt normalerweise nach einem Longdrink, aber wie du siehst …« Alex deutete hektisch in Richtung ihres Gepäcks und dann auf das Taxi, das ungeachtet der frühen Stunde und obwohl offensichtlich war, dass Alex es sehen konnte, ungeduldig hupte.

    »Wo willst du denn hin?«, fragte Remy, bemüht, nicht allzu enttäuscht zu klingen.
    »Nach Jersey. Dienstlich. Via Heathrow.«
    »Und wo ist Jake?«
    »In Hongkong. Ebenfalls dienstlich«, antwortete Alex und verzog leicht den Mund. »Er ist am Freitag geflogen.«
    »Er ist wieder in Hongkong!«
    »Ja. Irgendeine internationale Krise oder so was. Jedenfalls ist er für zwei Wochen zurück in sein altes Revier gejettet, und ich bin auf dem Weg auf die Kanalinseln … Jersey ist zwar nicht annähernd so glamourös wie Hongkong, aber was soll’s, ich wollte schon immer mal da hin, also beklage ich mich nicht … Aber was machst du in London? Ich dachte, du wolltest eine Weile zu deinen Eltern?«
    »Das hatte ich auch vor… aber ich musste weg…« Remy wurde rot. Und auch wenn sie sich ein Lächeln abrang, flehte ihr Gesicht, dass man sie im Augenblick nicht mit weiteren Fragen behelligen möge.
    »Okay.« Alex überreichte ihr ohne weitere Vorrede ihren Haustürschlüssel. »Nimm den und bleib hier, solange du willst. Ich fürchte, der Kühlschrank ist fast leer, aber das Gästezimmer ist hergerichtet, und die Weinregale sind auch ganz gut bestückt.«
    »Bist du sicher?«
    »Na klar. Fühl dich wie zu Hause.«
    »Vielen, vielen Dank, Alex.« Remy nahm den Schlüssel, doch sie sah auf einmal so verzweifelt aus, dass Alex ihre Taschen noch einmal abstellte und sie erneut in die Arme schloss.
    »Du bist nicht den weiten Weg hierhergefahren, um allein zu sein, hab ich recht?«
    »Macht nichts.«
    Alex dachte kurz nach. »Sind deine Taschen im Auto?«
    Remy nickte.

    »Dann sind deine Sachen also gepackt?«
    »Ja«, entgegnete Remy, unsicher, worauf Alex hinauswollte.
    »Dann begleite mich, Rem.«
    »Dich begleiten? Nach Jersey?«
    Alex nickte. »Ja, nach Jersey.«
    Obwohl Remy den Vorschlag instinktiv ablehnen wollte, fiel ihr kein Grund ein, warum sie nicht mitfliegen sollte, also fragte sie stattdessen: »Geht das denn?«
    Alex nickte entschieden. »Du kannst als meine Fotografin mitkommen. Mein eigentlicher Fotograf hat plötzlich abgesagt; er hat die Männergrippe. Es gibt also einen freien Platz im Flugzeug und ein reserviertes Hotelzimmer. Glaubst du, du könntest als ein Mann namens Frazer McDonald durchgehen?«
    »Wenn das alles ist«, entgegnete Remy und brachte ein Lachen zustande. »Da habe ich in letzter Zeit Schwereres durchgemacht.«
    »Das ist also ein definitives Ja. Du musst mir unbedingt alles erzählen.«
    »Bist du sicher, dass ich das kann?«
    »Nein, aber wir können es ja mal versuchen. Na los, hol deine Taschen. Wir fahren zum Flughafen!«
     
    Die hübsche, absolut adrett zurechtgestylte junge Frau hinter dem Check-in-Schalter musste um die zwanzig sein, aber sie erinnerte Alex an ein kleines Mädchen, das mit der zauberhaften Schleifenbluse und dem schicken Hosenanzug seiner Mutter und einem ganzen Koffer voller Make-up Verkleiden gespielt hatte.
    Im Augenblick starrte sie verwirrt auf die Bildschirmanzeige mit den gebuchten Passagieren, dann sah sie die beiden Frauen vor sich an.
    »Sie heißen Frazer?«

    »Ihre Eltern wollten eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher