Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
unglaublich fitten Männern wimmelt?«
»Von beidem.«
»Glaub mir, normalerweise bekomme ich auf meinen Dienstreisen weder das eine noch das andere geboten.«
»Dann danke ich meinen Glückssternen, dass du ausgerechnet diesmal hier gelandet bist. Vielen, vielen Dank, dass du mich eingeladen hast mitzukommen …« Mit diesen Worten wandte Remy ihrer Freundin das Gesicht zu, und die Traurigkeit wurde jetzt von purem Staunen überlagert, und dies ließ den Kummer verdunsten wie Nebel im Sonnenschein.
»Kein Problem.« Alex nahm ihre Hand und drückte sie kräftig. »Komm, wir holen uns die Schlüssel und sehen uns unsere Zimmer an. Eine halbe Stunde Schlaf im Taxi reicht definitiv nicht aus, junge Lady.«
Als sie die Schlüssel für zwei nebeneinanderliegende Zimmer in Empfang genommen hatten, war Remy viel zu aufgeregt, um sich ein paar Stunden aufs Ohr zu hauen, wie Alex vorgeschlagen hatte.
»Wir haben eine Verbindungstür!«, rief sie lauthals lachend und steckte den Kopf durch die Tür, während Alex auspackte. »Ich muss unbedingt daran denken abzuschließen, wenn ich jemanden abschleppe.«
»Hast du das vor?«, fragte Alex und versuchte, ihre Überraschung zu überspielen.
»Vielleicht«, erwiderte Remy und lächelte geheimnistuerisch. »Vielleicht könnte ich Gefallen an der einen oder anderen gefährlichen Liaison finden.«
»Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist, Rem?«
»Eigentlich war es Dads Idee. Er meinte, ich solle am besten wieder aufs Pferd steigen, bevor ich die Nerven verliere oder so ähnlich; du kennst ja meinen Vater und seine Vorliebe für derartige Vergleiche.«
Alex grinste. Sie mochte Jakes und Remys Vater, wie eigentlich jeder, der ihn kennenlernte.
»Wie ich deinen Vater kenne, hat er bestimmt etwas in dieser Richtung gesagt, aber wahrscheinlich wollte er damit nicht sagen, dass du wegen dem, was mit Simon passiert ist, alle zukünftigen Beziehungen von vornherein abschreiben sollst. Ich bin sicher, dass er dir nicht raten wollte, dich Hals über Kopf in eine kurzfristige Verführungsmission mit sofortiger Abstoßung des von dir beglückten Opfers zu stürzen.«
»Vielleicht nicht, aber hast du nicht selber genau das getan,
als du dich von dem Typen getrennt hast, mit dem du vor Jake zusammen warst?« Remy grinste spitzbübisch.
»Du weißt genau, was ich getan habe, als es mit Max vorbei war.«
Wie Remy auf nicht gerade besonders subtile Weise herausgestellt hatte, war Alex mal in einer ähnlichen Situation gewesen.
Der Ego-Verstärker, der einen beinahe überzeugte, dass man noch immer begehrenswert war, obwohl der letzte Mann, mit dem man liiert gewesen war, offensichtlich anders darüber dachte.
Die Affäre zum Wieder-auf-die-Füße-Kommen.
Na ja, in Alex’ Fall wohl eher der Versuch , durch eine Affäre wieder auf die Füße zu kommen. Bis zu Jake war sie jedes Mal, wenn sie versucht hatte, mit jemand anderem im Bett zu landen, so schnell es nur ging wieder bei sich zu Hause gelandet.
Remy wusste, dass es gefährliches Terrain war.
Ein Terrain, auf dem man sich sein Ego geringstenfalls noch mehr anknacksen konnte, und schlimmstenfalls - na, darüber dachte man lieber gar nicht erst nach.
»Und du weißt sehr wohl, wie es bei mir geendet hat«, fuhr Alex fort.
»Ja, du hast Jake kennengelernt.«
»Aber das war trotz dem, was ich getrieben habe, und nicht infolgedessen.«
»Kann ja sein.«
»Hör mal, ich will dir nicht vorschreiben, was du tun oder lassen sollst. Ich weiß nur, in was für einem elenden Zustand dich so etwas dastehen lassen kann, und deshalb behaupte ich, dass es im Augenblick das Beste für dich ist, über dich selber nachzudenken und nicht darüber, wie du jemanden aufreißen kannst.«
»Kann ja sein«, entgegnete Remy erneut, diesmal jedoch
weniger zögerlich. »Du meinst also, ich sollte mich mit Liebeleien zurückhalten?«
»Eher ja. Wobei ich nicht sagen will, dass du die Augen verschließen musst«, fügte Alex lächelnd hinzu.
»Ich darf also Ausschau halten?«
»Klar. Gucken kann nicht schaden. Erst recht wenn der Ausblick so umwerfend ist wie der, der uns hier geboten wird… Und ich rede nicht nur von unserem Meerblick aus dem Fenster.«
»Ah, wir haben Meerblick?«
Alex nickte, woraufhin Remy strahlend zu ihr stürmte.
»Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, mein Zimmer zu bestaunen, als dass ich auch nur aus dem Fenster gesehen hätte … Oh Mann, das ist ja der Wahnsinn!«
Alex stellte sich neben Remy an die
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