Eden

auf den Asphalt spritzte. »Zweitens«, fuhr er ruhig, beinahe unbeteiligt fort. »Wir können ihn töten. Die Sache gleich hier zu Ende bringen.«
    Ein paar mehr Leute murmelten Zustimmung, aber es erhoben sich auch skeptische Stimmen.
    »Oder drittens«, vervollständigte Harris die Aufzählung, »wir können diese Diskussion fortsetzen. Wir müssen das nicht jetzt sofort entscheiden. Wir können ihn erst einmal fesseln.«
    »Stimmen wir ab«, schlug Panas vor.
    »Ja, stimmen wir gleich hier und jetzt ab«, nickte Fred Turner.
    »Okay.« Buddy sah dem Mann ins Gesicht, den er mit ausgestrecktem Arm an den Haaren hielt. »Per Handzeichen. Wer ist dafür, Graham gehen zu lassen?«
    Mehrere Hände hoben sich sofort, darunter die Siobhan McAllisters. In den nächsten Sekunden kamen noch ein, zwei hinzu. Fred Turner war der Letzte, der die Hand hob, mit einem Blick hinüber zu seinem Sohn John.
    »Zweitens. Wir beenden diese Scheiße hier und jetzt.« Buddy ließ keinen Zweifel daran, was er damit meinte. »Wir bringen diesen Mann jetzt um.«
    Die Mehrheit der Hände zuckte hoch. Auch John Turner streckte den Arm hoch.
    »Du siehst es, Graham«, bemerkte Buddy nüchtern.
    »He, Moment mal«, rief jemand. »Hier haben ein paar zweimal abgestimmt.«
    »Jammerlappen und Schwanzlutscher«, zischte Graham. »Alle, wie ihr da seid.«
    »Drei!«, rief Harris schnell. »Wir sperren ihn ein und diskutieren weiter.«
    Harris hob die Hand, genau wie mehrere andere. Ein paar ließen ihre bereits erhobene Hand oben.
    »Schon wieder, verdammt!«, rief dieselbe Stimme wie vorher. »Ihr müsst euch für eine Möglichkeit entscheiden! Eine Stimme, begreift ihr das nicht?«
    »Immer noch eine Mehrheit für Lösung Nummer zwei, Graham.« Buddy ließ den Kopf des Mannes los, streckte den Arm aus, schützte sich mit der Handfläche gegen den Rückschlag, hielt die Mündung der.38er fünf Zentimeter vor Grahams blutenden Kopf und drückte ab. Graham brach zusammen. An seinem Hinterkopf leuchtete ein Stück weißen Schädelknochens.
    »Herr im Himmel«, flüsterte Al Gold.
    Die Leute starrten Buddy an. Überrascht. Ängstlich.
    »Wie war das mit der verdammten dritten Lösung?«, fragte Davon. »Du weißt schon, das ›Lasst uns noch eine Weile darüber reden‹? Ich habe eine verdammte Menge Hände dafür oben gesehen.«
    Buddy wischte sich an Grahams Hemd das Blut von der Hand.
    »Ist das zu fassen, Mann«, stieß Brenner aus. »Eben noch hast du gebrüllt, bring das Schwein um, und jetzt kommst du plötzlich mit der dritten Lösung.«
    »Genau«, bestätigte Panas. »Du hast für die Todesstrafe die Hand gehoben, Mann.«
    »Ja, hab ich«, gab Davon zu. »Aber ich hab sie auch für die dritte Lösung gehoben, verdammt.«
    »Jeder hat eine Stimme«, stellte jemand fest.
    Siobhan McAllister sah Buddy an. Sie sagte nichts, aber ihr Schweigen sprach Bände. Buddy begegnete ihrem Blick und hielt ihm stand.
    Harris kam zu dem Schluss, dass es früher oder später dazu hätte kommen müssen. Jemand wie Graham verschwand nicht einfach. Was Buddy getan hatte, würde manchen hier sauer aufstoßen, und unter anderen Umständen wäre er selbst einer von ihnen gewesen, aber … Die Menschen respektierten Taten, und dies war der Zeitpunkt dafür.
    »Schön, hört zu«, rief er. »Ich weiß, einige von euch werden nicht einverstanden sein damit, was gerade geschehen ist, aber das ist in Ordnung. Wenn ihr nichts mit uns zu tun haben wollt, wird euch das niemand übelnehmen. Ihr könnt gehen, wann immer ihr wollt. Das Einzige, was ihr nicht dürft, ist euch aufspielen und versuchen, den anderen hier in Eden euren Willen aufzuzwingen, wie Graham es getan hat.«
    »Was ist mit Camille und Bobby?«, fragte jemand. »Die konnten nicht abstimmen.«
    »Es gibt reichlich zu tun, Leute.« Bear schob sich auf die Straße.
    »Zum Beispiel?«, fragte Henderson.
    »Zum Beispiel müssen wir jemanden nach Jericho schicken, um sie wissen zu lassen, dass sich die Dinge hier geändert haben«, stellte Harris fest. »Dass unsere Beziehungen von jetzt an erheblich freundschaftlicher sein werden.«
    »Wir halten hier draußen zusammen«, erklärte Buddy. »Oder wir sind verloren.« Er schaute hinüber zu der Mauer, die sie vor den Zombies schützte.
    »Was machen wir mit Grahams Leiche?«, fragte Larry Chen.
    »Meldet sich jemand freiwillig, ihn nach hinten zu schaffen und zu verbrennen?«, fragte Buddy.
    »Werft das fette Schwein über die Mauer, damit sie ihn auffressen«,