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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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betraf, tat er keinen Handschlag mehr, als man ihm sagte. Es war schon lange offensichtlich, dass er wegwollte. Seit Markowski und Buddy in die Kanalisation gestiegen waren und Buddy allein zurückgekehrt war, herrschte bei ihm tote Hose.
    Bei Siobhan McAllister war es etwas völlig anderes. Die Frau hatte keine Chance, außerhalb von Edens Mauern zu überleben. Sie weigerte sich, eine Waffe auch nur zu tragen, und beharrte darauf, dass der liebe Gott sich schon um sie kümmern würde, falls sie in Gefahr geriet. Buddy hatte da seine Zweifel. Er hatte schon zu viele Leute gesehen, die bei lebendigem Leib zerfetzt wurden, während sie Gott um Hilfe anflehten.
    In gewissem Sinne war es bereits eine Art Wunder, dass Siobhan es überhaupt bis nach Eden geschafft hatte. Es gab nicht viele Junge oder Alte hier. Die Schwächsten waren die ersten Opfer gewesen.
    »Gibt es nichts, was ich sagen könnte, um Sie umzustimmen?« Er kannte die Antwort.
    »Gott segne dich, Buddy, ich bin sicher, tief drinnen bemühst du dich, ein guter Mensch zu sein. Du musst verstehen, dass alles so ist, wie der Herr es will.«
    Was auch immer , dachte er. Er gab es auf, mit ihr zu debattieren.
    »Okay, ihr seid fertig«, erklärte Paul. Bert stieg auf den Fahrersitz. Panas und Al Gold befestigten Metallplatten vor den Fenstern und schweißten sie an der Karosserie fest.
    Siobhan sah die Besorgnis in Buddys Gesicht. Sie packte seine Hand und drückte sie. Ihr Griff war fest wie eine Schraubzwinge. Buddy erwiderte ihn.
    »Pass auf dich auf, Buddy«, sagte die Frau, die ihn an seine Großmutter erinnerte. »Und auf die anderen hier auch.«
    Buddy nickte. »Mach ich.« Dann trat er zurück. Harris und Brenner machten sich auf der Beifahrerseite des Geländewagens an die Arbeit. Die Schneidbrenner zischten laut, während sie den Wagen panzerten.
    Auf der Südwand stand Bobby Evers mit seinem Gewehr, und ein paar andere eröffneten das Feuer auf die Untoten. Das Knallen der Schüsse hallte durch Eden, und der Lärm lockte die Zombies an.
    Der Geländewagen war komplett zugeschweißt, die Fenster mit Metallplatten geschützt, um zu verhindern, dass sich irgendetwas den Weg ins Innere freibrach. Eine große Platte mit verstärkten Sichtschlitzen ersetzte die Windschutzscheibe. Sie hatten genug Nahrungsmittel, Wasser und sogar Benzin für fünf bis sieben Tage dabei.
    Solange Bert es schaffte, den Wagen auf den Rädern zu halten, sollten sie in der Lage sein, einen Weg um alle Hindernisse auf der Straße zu finden, und wenn kein Reifen platzte, hatten sie eine Chance.
    John Turner stand in der Türöffnung der Hütte auf der Nordwand und hob den Daumen.
    »Und los.« Harris schlug auf die Seite des Hyundai.
    Das Nordtor rollte auf. Auf der Straße davor war nur ein einzelner Zombie in einem Rollstuhl. Ein Querschnittsgelähmter, das halbe Gesicht und der größte Teil von Hals und Brustkorb abgefressen, aber es war genug von ihm übrig geblieben, dass er zurückkehren konnte. Den Rollstuhl bedienen konnte er nicht mehr. Er saß schon seit Wochen da draußen.
    Buddy hatte keine Ahnung, wie er dorthin gekommen war.
    Der Santa Fe rollte durch das Tor, machte einen Bogen um den Rollstuhl. Der Zombie stöhnte und drehte den Kopf, so weit er konnte. Zu mehr war er nicht in der Lage.
    »Was für eine verrückte Bande von Arschlöchern.« Diaz stieß eine Wolke Marihuanaqualm aus. Gras und noch irgendetwas anderes. Die anderen warfen ihm angewiderte Blicke zu.
    Das Tor schloss sich wieder und wurde verriegelt. Auf der Südwand brüllte Evers die Zombies an wie ein Cowboy, der sein Pferd antrieb. »Yiiii-haaa!«, schallte es zwischen den Gewehrschüssen.
    Buddy schaute hinüber und dachte an Siobhan McAllister, die bereits außer Hörweite war.
    »Da fahren sie«, sagte er. »Verlorene Seelen.«
    »Ihre Seelen sind nicht verloren«, stellte Bear mit gelassener Selbstsicherheit fest.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Harris.
    »Ja, klar. Alles bestens. Was hat den Iren gebissen?«
    »Weiß der Teufel«, grinste Harris. »Hält sich wohl für John Wayne.«

7
     
    »Shannon«, winselte Diaz erstickt, als keine Tränen mehr kamen.
    »Es ist vorbei.« Julie sah sich nervös um.
    In der vorigen Nacht hatte es Shannon erwischt. Die Zombies hatten ihr die Kehle regelrecht zerfetzt. Sie hatten sich zu ihr durchgeschlagen, so schnell es ging, hatten die Untoten zurückgeschlagen. Sie hatten die Blutung gestillt und die Wunden verbunden, sie zurück in Diaz’ Haus

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