Eden Inc.
einweisen, Dr. Lash.«
Lash stand auf.
Doch Lelyveld war noch nicht fertig. »Sie erhalten, was bisher noch nie vorgekommen ist, Zugang zu Edens internen Funktionen. Sie haben um die - Ihnen nun eingeräumte - Möglichkeit gebeten, etwas zu tun, das niemand Ihres Wissensstands bisher getan hat: Sie werden unser Prüfverfahren als Bewerber erleben. Es wäre gut, wenn Sie einen alten Spruch beherzigen: Wenn du dir etwas wünschst, sei vorsichtig - es könnte in Erfüllung gehen.«
Lash nickte, dann wandte er sich ab.
»Ach, Dr. Lash?«, meldete Lelyveld sich noch einmal.
Lash drehte sich um und schaute ihn an.
»Arbeiten Sie schnell. Sehr schnell.«
Als Mauchly die Tür öffnete, hörte Lash, wie Lelyveld sagte:
»Jetzt können Sie weiter stenografieren, Ms. French.«
11
Kevin Connelly ging über den großen asphaltierten Parkplatz des Stoneham Corporate Center zu seinem Wagen. Es war ein tiefgelegter silberner Mercedes der S-Klasse, und Connelly war darauf bedacht gewesen, ihn von den anderen Fahrzeugen entfernt zu parken: Es war den weiten Weg wert, denn so vermied er Beulen und Kratzer.
Er schloss die Tür auf, öffnete sie und rutschte auf den schwarzen Lederbezug. Connelly mochte schöne Autos.
Alles an seinem Mercedes - das feste Einrasten der Tür, das Wiegengefühl des Sitzes und das langsame Pochen des Motors - erfüllte ihn mit Freude. Die Extras waren jeden Penny der zwanzig zum Grundpreis hinzugekommenen Riesen wert. Früher - es war noch nicht lange her - war für ihn schon die Heimfahrt das Glanzlicht des Abends gewesen.
Doch diese Zeiten waren vorbei.
Connelly fuhr quer über den Parkplatz auf den Zubringer zur Route 128 und plante im Geiste die Heimfahrt. Er wollte bei Burlingtons Weinhandel anhalten, eine Flasche Perrier-Jouet kaufen und dann nebenan den Blumenladen aufsuchen, um ein Bouquet zu erstehen. Diese Woche, nahm er sich vor, sollten es Fuchsien sein. Blumen und Champagner waren, seit er Lynn kannte, zu einem festen Bestandteil eines jeden Freitagabends geworden: Das einzige Geheimnis, witzelte sie gern, war die Farbe der Rosen, die er mitbrachte.
Hätte ihm vor ein paar Jahren jemand erzählt, wie Lynn sein Leben verändern würde, hätte er nur gespottet. Als Chefingenieur eines Software-Entwicklers hatte Connelly einen aufregenden und anspruchsvollen Beruf. Er hatte viele Freunde und mehr Interessen als Freizeit. Er verdiente eine Menge Geld und hatte nie Probleme gehabt, Frauen kennen zu lernen. Und doch hatte er auf irgendeiner unbewussten Ebene gespürt, dass ihm etwas fehlte. Sonst wäre er ja überhaupt nie zu Eden gegangen. Doch auch nach der zermürbenden Prüfung und dem Blechen der 25.000-Dollar-Gebühr hatte er noch keinen Schimmer gehabt, inwiefern Lynn sein Leben vervollkommnen würde. Ihm war, als wäre er sein Leben lang blind gewesen, als hätte er nie gewusst, was ihm fehlte - bis ihm urplötzlich die Gabe der Einsicht zuteil geworden war.
Connelly bog auf den Freeway ab, fädelte sich in den Abendverkehr ein und erfreute sich an der mühelosen Beschleunigung des starken Motors. Das Eigenartige, fiel ihm ein, war sein Gefühl bei ihrer ersten Begegnung gewesen. In der ersten Viertelstunde, vielleicht auch etwas länger, hatte er geglaubt, alles sei ein Riesenirrtum; dass man bei Eden etwas versiebt, seinen Namen möglicherweise mit dem eines anderen verwechselt hatte. Man hatte ihn beim letzten Gespräch vorgewarnt - das sei eine typische Anfangsreaktion, die keine Rolle spiele: Er hatte den ersten Teil des Rendezvous damit zugebracht, eine Frau über den Restauranttisch hinweg anzuschauen, die nicht im Geringsten so aussah, wie er es erwartet hatte. Außerdem hatte er sich gefragt, wie schnell er die fünfundzwanzig Riesen wohl zurückkriegte, die er für diesen Blödsinn hingeblättert hatte.
Doch dann war etwas passiert. Nicht einmal heute konnte er artikulieren, was genau es gewesen war; Lynn und er hatten oft über die ersten Monate nach ihrer Begegnung gewitzelt.
Etwas hatte sich an ihn herangepirscht. Beim Essen hatte er - oft auf eine Weise, die er nie erwartet hätte - Interessen, Geschmäcker, Vorlieben und Abneigungen entdeckt, die ihnen gemeinsam waren. Und noch verblüffender waren die Gebiete, auf denen sie sich unterschieden. Irgendwie schien es, als würde der eine den andern ergänzen. Connelly war immer schwach in Fremdsprachen gewesen. Lynn sprach fließend Spanisch und Französisch und hatte ihm erklärt, wieso das Eintauchen in eine
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