Eden Inc.
oder indirekt mit der Sache zu tun.
Der Kaffee kam. Lash nahm ihn dankbar entgegen. Er hatte während der ganzen Nacht kein Auge zugetan.
»Ich glaube«, sagte Lelyveld, »es ist für uns alle besser, wenn wir sofort zu Sache kommen, Dr. Lash. Zwar ist mir bewusst, dass Sie nicht viel Zeit hatten, aber ich frage mich trotzdem, ob Sie uns schnellstens über alles informieren können, was Sie erfahren haben, und ob . « - er hielt inne und schaute in die Tischrunde - »ob es irgendeine Erklärung gibt.«
Lash trank einen Schluck Kaffee. »Ich habe mit dem Gerichtsmediziner und den lokalen Ordnungsbehörden gesprochen. Nach meinen diesbezüglichen Erkenntnissen deutet noch immer alles auf einen Doppelselbstmord hin.«
Lelyveld runzelte die Stirn. Ein mehrere Stühle von ihm entfernt sitzender Mann, der Lash als Geschäftsführender Vizepräsident Gregory Minor vorgestellt worden war, rutschte nervös hin und her. Er war jünger als Lelyveld, schwarzhaarig und hatte einen intelligenten, durchdringenden Blick.
»Was ist mit den Wilners selbst?«, fragte er. »Gibt es irgendwelche Hinweise, die Licht in diese Angelegenheit bringen?«
»Nein. Es ist wie bei den Thorpes. Auch den Wilners ging es ausgesprochen gut. Ich habe in der Notaufnahme mit einem Arzt gesprochen, der das Ehepaar kannte. Sie waren beruflich gut gestellt. John war Börsenmakler, Karen Bibliothekarin an der Universität. Die beiden erwarteten gerade ihr erstes Kind. Es gibt keinerlei Hinweise auf Depressionen oder dergleichen. Keine erkennbaren finanziellen Probleme, keine Familientragödien jedweder Art. Es wird zwar eine gründliche Untersuchung erforderlich sein, um ganz sicher zu gehen, aber es gibt offenbar keinerlei Hinweise auf irgendwelche Neigungen zu Selbstmord.«
»Abgesehen von den Leichen«, sagte Minor.
»Ihr Mitarbeiter, der das Klassentreffen hier ausgewertet hat, hat einen ähnlichen Bericht verfasst. Die Wilners haben einen ebenso glücklichen Eindruck gemacht wie alle anderen Ehepaare.« Lelyveld schaute Lash an. »Sie sagten >nach meinen diesbezüglichen Erkenntnissenc. Können Sie das bitte etwas genauer ausführen?«
Lash trank noch einen Schluck Kaffee. »Die Selbstmorde in Flagstaff und Larchmont haben eindeutig etwas miteinander zu tun. Das hier ist kein Zufall. Deswegen müssen wir diese Zwischenfälle wie das behandeln, was man in Quantico einen fragwürdigen Tod< nennt.«
»Fragwürdiger Tod?« Caroline Long saß rechts von ihm. Ihr blonder Schopf wirkte in der künstlichen Beleuchtung fast farblos. »Erklären Sie das bitte genauer.«
»Es geht um eine Analyserichtlinie, die das FBI vor zwanzig Jahren entwickelt hat: Wir kennen die Opfer, wir wissen, wie sie gestorben sind; aber die Art ihres Todes ist uns unbekannt. In diesem Fall könnte es Doppelselbstmord, Selbstmord-Mord - oder Mord sein.«
»Mord?«, sagte Minor. »Moment mal. Sie haben doch gesagt, die Polizei stuft ihr Ableben als Selbstmord ein.«
»Ich weiß.«
»Und dass alles, was Sie beobachtet haben, mit dieser Erkenntnis übereinstimmt.«
»Stimmt. Ich habe den fragwürdigen Tod angesprochen, weil wir hier vor einem Rätsel stehen. Sämtliche physischen Anzeichen deuten auf Suizid hin. Doch alle psychologischen Anzeichen deuten aufs Gegenteil hin. Deswegen dürfen wir uns geistig keiner Möglichkeit verschließen.«
Lash warf einen Blick in die Tischrunde. Da sich niemand zu Wort meldete, sprach er weiter. »Wie sehen diese Möglichkeiten aus? Wenn wir es mit Mord zu tun haben, muss der Täter jemand gewesen sein, der beide Ehepaare kannte.
Vielleicht ein abgewiesener Freier? Oder jemand, der von Eden als Klient vom Auswahlverfahren ausgeschlossen wurde und nun einen Groll hegt?«
»Unmöglich«, sagte Minor. »Unsere Unterlagen unterliegen strengster Geheimhaltung. Kein abgewiesener Bewerber kennt die Identität oder die Adressen unserer Klienten.«
»Vielleicht sind sie sich ja am Tag ihrer Bewerbung in der Empfangshalle begegnet. Oder ein Ehepaar hat bei der falschen Person mit seinen Erfahrungen in Eden geprahlt.«
Lelyveld schüttelte langsam den Kopf. »Das glaube ich nicht.
Unsere Sicherheits- und Geheimhaltungsmaßnahmen beginnen in dem Moment, wenn jemand das Haus betritt. Sie sind zwar für jeden mehr oder weniger erkennbar, aber so eine beiläufige Interaktion, wie Sie sie beschreiben, würde vereitelt. Außerdem warnen wir unsere Klienten vor Prahlereien. Das ist einer der Faktoren, die wir bei den Klassentreffen überwachen. Was
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