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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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vertraulich. Durch die heimliche Manipulation unserer Datenbanken haben Sie etwas begangen, das als Landesverrat einzustufen ist.«
    »Landesverrat?« Handerlings Stimme klang belegt.
    »Man könnte Sie vor ein Bundesgericht stellen, um uns und unseren Klienten peinliche Publicity ersparen. Für den Fall, dass Sie es nicht wissen, Mr. Handerling: Bundesgefängnisse kennen keine Bewährung.«
    Handerlings umherschweifender Blick richtete sich wieder auf Mauchly: Er wirkte verstohlen und gehetzt.
    »Na schön«, sagte er. »In Ordnung. Es ist, wie Sie’s gesagt haben. Ich habe mich mit diesen Frauen getroffen. Aber ich habe ihnen nichts getan.«
    »Und was haben Sie Sarah Hunt getan, als wir auftauchten?«
    »Ich wollte nur, dass sie aufhört zu schreien. Ich hätte ihr doch nichts getan. Ich habe nichts Unrechtes getan!«
    »Sie haben nichts Unrechtes getan? Sie haben sich diesen Frauen aufgedrängt. Sie haben vertrauliche und geheime Brancheninformationen missbraucht und falsche Darstellungen geliefert. Das soll kein Unrecht sein?«
    »Es hat ganz anders angefangen!« Handerlings Augen schweiften hektisch durch den Raum, als suche er den Blick eines Menschen, der ihm Sympathie entgegenbrachte. »Hören Sie, es fing ganz zufällig an. Mir wurde klar, dass ich die Systemlücke, auf die ich gestoßen war, als Chefschrubber ausnutzen, über die Datenstückelung hinausschauen und so viele Fragmente zusammenbauen konnte, um die gesamten Informationen über unsere Klienten zu kriegen. Es war Neugier, einfach nur Neugier .«
    Ein Damm schien gebrochen zu sein. Handerling plauderte alles aus: Er sprach über die zufällige Entdeckung des Schlupflochs, die erste zaghafte Sondierung, die Methoden, die er angewandt hatte, um einer Entdeckung zu entgehen, seine ersten Begegnungen mit den Frauen. Er sprach über alles. Mauchly handhabte die Sache wunderbar. Mit einigen Köderfragen über geringfügigere Vergehen hatte er Handerling zum Anbeißen verführt. Und nun redete der Mann, dass man ihn kaum noch aufhalten konnte. Mauchly hatte sein Opfer aus dem Gleichgewicht gebracht. Nun konnte er ihm den Todesstoß versetzen.
    Doch genau jetzt hob Mauchly befehlend eine Hand. Handerling hielt mitten in seinem Wortschwall inne; sein unbeendeter Satz hing in der Luft.
    »Das ist ja alles sehr interessant«, sagte Mauchly ruhig. »Und wir werden es uns bei Gelegenheit anhören. Wir wollen nun aber zum wahren Grund Ihres Hierseins kommen.«
    Handerling fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Zum wahren Grund?«
    »Zu Ihren ernsthafteren Straftaten.«
    Handerling wirkte verdutzt. Er erwiderte nichts.
    »Würden Sie uns bitte sagen, wo Sie am Morgen des 17. September waren?«
    »Am 17. September?«
    »Oder am Spätnachmittag des 24. September?«
    »Ich ... weiß es nicht mehr.«
    »Dann werde ich Sie daran erinnern. Am 17. September waren
    Sie in Flagstaff, Arizona. Am 24. September waren Sie in Larchmont, New York. Für morgen Abend haben sie ein Hotelzimmer in Burlington, Massachusetts, reserviert. Ist Ihnen bekannt, was diese drei Adressen gemeinsam haben, Mr. Handerling?«
    Handerlings Finger umklammerten die Tischplatte. Seine Knöchel traten weiß hervor. »Die Superpaare.«
    »Sehr gut. In diesen Orten wohnt jeweils eines unserer einzigartig vollkommenen Ehepaare. Oder, was die ersten beiden Fälle angeht, sie haben dort gewohnt.«
    »Haben?«
    »Ja. Denn jetzt sind die Thorpes und die Wilners tot.«
    »Die Thorpes?«, sagte Handerling. Seine Stimme war nun kaum mehr als ein Krächzen. »Die Wilners? Sie sind tot?«
    »Also, bitte, Mr. Handerling. Sie vergeuden nur unsere Zeit.
    Was hatten Sie am kommenden Wochenende vor?«
    Doch Handerling antwortete nicht. Er verdrehte die Augen, die im hellen Licht des Raumes erschreckend weiß wurden.
    Lash fragte sich, ob er die Besinnung verlieren würde.
    »Falls Sie es nicht erzählen wollen, sage ich Ihnen, was Sie vorhatten. Sie hatten das vor, was Sie bereits zweimal getan haben: Sie wollten die Connellys töten. Aber sehr vorsichtig, wie zuvor. Damit es wie ein Doppelselbstmord aussieht.«
    Im Raum war es still. Das einzige Geräusch war Handerlings angestrengtes Atmen.
    »Sie haben die ersten beiden Superpaare umgebracht, in Ordnung«, sagte Mauchly. »Und nun hatten Sie vor, sich an die Fersen des dritten zu heften, um es ebenfalls zu töten.«
    Handerling sagte noch immer nichts.
    »Wir werden Sie natürlich erneut eingehend psychologisch prüfen lassen. Aber wir haben schon ein

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