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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Abonnentenetiketten mit seinem Namen und seiner Adresse. Zwischen den Umschlägen lagen zudem ein Dutzend Bestätigungen über abgeschlossene Abonnements und Zahlungsaufforderungen.
    Irgendjemand abonnierte unter seinem Namen Zeitschriften.
    Lash ging zu seinem Haus. Er blieb nur kurz stehen, um bis auf eine Handwerkerrechnung alles in die Mülltonne zu werfen. Mary English hatte offenbar eine andere Taktik entwickelt. Es war zwar bedauerlich, aber vermutlich doch nötig, die Polizei von Westport anzurufen.
    Als Lash vor der Haustür stand und den Schlüssel ins Schloss steckte, hielt er inne. Ein Kurierdienst hatte ein Päckchen mit der Aufschrift PER EILBOTEN - PERSÖNLICH ABZULIEFERN vor die Tür gelegt. Es trug das Eden-Logo. Vermutlich noch ein paar Formulare, die mich zum Schweigen verpflichten, dachte Lash finster. Er bückte sich, nahm das Päckchen an sich und riss es an einem Ende auf. Der Mondschein enthüllte ein einzelnes Blatt Papier, an dem ein kleiner Anstecker befestigt war. Er zog es heraus.
     
    Christopher Lash
    17 Ship Bottom Road Westport,
    Connecticut 06.880
     
    Lieber Dr. Lash,
     
    wir bei Eden sind in einer Branche tätig, die Wunder bewirken kann. Trotzdem werde ich der Ehre nie müde, jedes einzelne Wunder persönlich zu verkünden. Es ist mir eine große Freude, Sie informieren zu dürfen, dass die Selektionspause, die ihrer erfolgreichen Bewerbung und dem Prüfverfahren folgte, zu einem Treffer geführt hat. Der Name der Dame ist Diana Mirren. Es obliegt Ihnen persönlich, mehr über sie zu erfahren. Und dazu werden Sie bald Gelegenheit haben. Auf Ihrer beider Namen wurde in der Tavern on the Green für kommenden Samstagabend um 20.00 Uhr eine Tischreservierung fürs Abendessen vorgenommen. Sie werden einander am beiliegenden Anstecker erkennen. Tragen Sie ihn bitte beim Betreten des Restaurants am Revers. Danach können Sie ihn abnehmen, obwohl die meisten unserer Klienten ihn als Andenken behalten.
    Nehmen Sie noch einmal unsere Glückwünsche zur Vollendung dieses Abschnitts entgegen und unsere besten Wünsche, wenn Sie den nächsten in Angriff nehmen.
    Eines ist mir gewiss: In den anstehenden Monaten und Jahren werden Sie erkennen, dass diese Zusammenfüh-
    rung der Beginn und nicht das Ende unserer Dienstleistung sein wird.
     
    Mit freundlichen Grüßen
     
    John Lelyveld
        Aufsichtsratsvorsitzender, Eden Inc.
     

28
    Als die Aufzugtür sich am nächsten Morgen oben auf dem inneren Turm im Penthouse öffnete, wartete Richard Silver schon auf ihn.
    »Hallo, Christopher«, sagte er. »Wie geht’s denn so?«
    »Danke, dass Sie mich so kurzfristig empfangen.« Lash schüttelte die ihm angebotene Hand.
    »War kein Problem. Ich wollte sowieso mit Ihnen sprechen.«
    Silver geleitete Lash zu einer Sitzgelegenheit. Sonnenschein strömte durch die Fenster, hüllte die unbewegliche Parade antiker Denkmaschinen in scharfe Reliefs und vergoldete die glänzenden Oberflächen des riesigen Raumes.
    »Außerdem bin ich froh, dass ich mich persönlich bei Ihnen entschuldigen kann«, sagte Silver, als sie sich setzten.
    »Mauchly hat mir von dem Brief erzählt. Ein solcher Fehler ist noch nie passiert. Wir bemühen uns noch immer herauszukriegen, was genau schief gelaufen ist. Nicht dass eine Erklärung die Sache für Sie weniger entwürdigend machen würde. Und für uns auch nicht.«
    Da Silver schwieg, schaute Lash ihn an. Silvers unumwundene Art erstaunte ihn wie immer. Er schien sich wirklich um seine Gefühle zu sorgen: Da hatte man ihn als Bewerber abgelehnt, und nun erfuhr er, dass man versehentlich die ideale Partnerin für ihn gefunden hatte. Vielleicht war der hier oben in seinem Horst mit seiner Forschung beschäftigte Silver ja von den entmenschlichenden Auswirkungen des Geschäftslebens verschont geblieben.
    Silver schaute auf und registrierte Lashs Blick. »Ich habe Mauchly natürlich angewiesen, das Rendezvous abzusagen.
    Er soll mit der Frau, deren Namen ich leider nicht kenne, Kontakt aufnehmen, um ihr zu verdeutlichen, dass wir einen anderen Partner für sie finden werden.«
    »Sie heißt Diana Mirren«, sagte Lash. »Aber deswegen bin ich nicht hier.«
    Silver wirkte überrascht. »Wirklich nicht? Dann verzeihen Sie mir meine falsche Annahme. Erzählen Sie mir, warum Sie gekommen sind.«
    Lash verharrte. Die am vergangenen Abend empfundene Überzeugung erschien ihm nun aufgrund seiner Müdigkeit und der Nachwirkungen des Seconals in seinem Blut irgendwie verwaschen. »Ich

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