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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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vor einem Jahrzehnt in Afrika kennengelernt hatte.
    »Ich habe seit Jahren nichts von ihm gehört«, sagte Hawker.
    Keegan zog die Augenbrauen in die Höhe. »Und von Sonia?«
    Aus für Hawker unerfindlichen Gründen war Rangas zwanzig Jahre alte, in Amerika geborene Tochter Sonia damals dabei gewesen. Sie war selbst angehende Wissenschaftlerin, aber die Republik Kongo war ein gefährliches Land, kein Ort für hübsche junge Mädchen. Andererseits war die ganze Situation ein bisschen merkwürdig gewesen.
    Ranga und seine Tochter sollten an genetisch verändertem Getreide arbeiten, aber die Zahlmeister waren Militärs. Wie immer die ursprüngliche Abmachung ausgesehen hatte, sie schien sich im Laufe der Zeit verändert zu haben. Aus versteckten Drohungen wurden regelrechte Forderungen. Die Generäle wollten eine Biowaffe haben.
    Während Ranga versuchte, die Militärs hinzuhalten, machte Hawker Fluchtpläne und beschützte Sonia. Er und Ranga wussten, wenn die Generäle noch mehr Druck ausüben wollten, würde sie zur Zielscheibe werden. Die beiden kamen sich in dieser Zeit näher, und das Mädchen redete sich ein, dass es ihn liebte.
    Hawker erinnerte sich, wie er sie von dieser Idee abbringen wollte, er war sich allerdings nicht sicher, ob er es wirklich energisch genug versucht hatte. Wie auch immer, als sie schließlich aus dem Land geflohen waren, hatte Sonia Hawker angefleht, mit ihnen nach Europa zu kommen oder sie mitzunehmen, wohin immer er ging. Hawker hatte sie mit Keegan in ein Flugzeug gesetzt und nie wieder etwas von ihr gehört oder gesehen.
    »Sie war in dich verliebt, Kumpel«, sagte Keegan. »Willst du mir erzählen, du hast nicht mit ihr gesprochen?«
    »Nicht seit ihr drei Algier verlassen habt.«
    »Zu schade«, sagte Keegan und grinste. »Ich dachte, du hast sie bestimmt gesucht und bist mit ihr durchgebrannt, und ihr habt inzwischen eine Schar Kinder.«
    »Ich denke, sie hat etwas Besseres verdient.«
    Keegan nickte. »Da hast du wahrscheinlich recht.«
    »Ist sie zu dir gekommen?«, fragte Hawker.
    »Nein, Ranga, er hat mich in Athen aufgestöbert. Frag mich nicht, wie. Er wollte, dass ich dich suche. Er sagte, er sei verzweifelt. Jemand wolle ihm eine Kugel in den Kopf schießen.«
    »Warum hast du ihm nicht geholfen?«
    Keegan sah gekränkt aus. »Ich habe es ihm angeboten«, sagte er. »Ich habe ihm sogar Geld angeboten, falls er welches brauchte. Er sagte, Geld würde nichts nützen. Und er hat mir nicht so vertraut, wie er dir vertraut hat.«
    Hawker erinnerte sich, dass Ranga auf seine Weise ein schwieriger Mensch war. Er brütete in seiner Geisteswelt vor sich hin, düstere Phasen wechselten mit manischer Euphorie, während er hinter etwas herjagte, von dem er besessen zu sein schien. Wie ein so brillanter Kopf zugleich so vollkommen ahnungslos sein konnte, war Hawker ein Rätsel. Aber Ranga hatte es fertiggebracht.
    Er wäre fast daran zerbrochen, als er erkennen musste, worauf das Ganze im Kongo hinauslief; es schien ihn in den Wahnsinn zu treiben, dass er seine Arbeit aufgeben musste. Danach hauptsächlich Schweigen und dann ein schlichtes »Danke«, als er begriff, wovor Hawker ihn und seine Tochter gerettet hatte.
    Offenbar war Ranga nicht schlauer geworden, was die Wahl seiner Partner anging.
    »In was zum Teufel ist er jetzt wieder geraten?«, fragte Hawker.
    »Keine Ahnung«, sagte Keegan. »Einfach wirklichkeitsfremd, der Typ. Aber er hat schlimm ausgesehen, als ich ihn traf. Als würde er es nicht mehr lange machen. Hat geschworen, dass Teufel hinter ihm her seien. Und dass er etwas getan habe …« Keegan schien mit sich zu kämpfen. »Er hat das Wort unverzeihlich benutzt.«
    »Hat er gesagt, wo ich ihn finden kann?«
    »Er sagte, du sollst nach Paris fahren. Dich dort im Trianon Palace Hotel einquartieren. Dort würde er dich finden.« Keegan griff in seine Tasche und zog einen Speicherstick heraus.
    »Er hat mir das gegeben«, sagte er und reichte ihn an Hawker weiter. »Er meinte, du würdest verstehen.«
    Verstehen. Im Augenblick verstand Hawker gar nichts. Er hatte das grässliche Gefühl, dass ihm etwas zu entgleiten drohte.
    In vielerlei Hinsicht hätte Keegan Zeit und Ort, um ihn aufzuspüren, nicht schlechter wählen und ihm keine schlechtere Nachricht überbringen können. Doch obwohl ihm hundert Fragen durch den Kopf schwirrten, wusste Hawker, es war Zeit zu gehen.
    Er stand auf. »War sie bei ihm?«
    »Nein. Ich denke, sie hat seinen verrückten kleinen Zirkus bei

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