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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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einwählte, dachte er über seine Befunde nach.
    Die Kupferschriftrolle war eine elegante Lösung für ein antikes Problem: Dinge auf eine sichere und transportierbare Weise aufzuzeichnen. Rindenpapier und Papyrus waren empfindlich, Steintafeln waren schwer – aus irgendeinem Grund fielen ihm die Feuersteins ein –, aber Kupfer war weich und formbar. Es war relativ leicht, vor allem, wenn man es zu dünnen Blechen presste. Es wurde seit zehntausend Jahren abgebaut. Es würde einen Reisenden nicht übermäßig beschweren, und es würde nicht brechen, wenn man es fallen ließ, es würde nicht ausbleichen, verbrennen oder von Motten zerfressen werden.
    Es gab Angehörige der archäologischen Gemeinde, die damit rechneten, überall Kupferschriftrollen zu finden, auf denen herausragende Ereignisse oder sogar Geschäfte von Reisenden verzeichnet waren, aber das war nicht der Fall. An verschiedenen Orten hatte man Kupferplatten gefunden (auch Zinn war benutzt worden), und natürlich gab es die Kupferschriftrollen vom Toten Meer, aber sonst kaum etwas.
    Es sagte viel aus, dass die Schriftrollen vom Toten Meer, einschließlich der aus Kupfer, von einer Gruppe Ausgestoßener stammte. Und dass die Informationen darauf nicht der biblische Inhalt waren, den man auf den Pergament- und Papyrusrollen gefunden hatte, sondern Wegbeschreibungen zu Schätzen, die den Verfassern der Rolle angeblich gehörten. Dies war etwas, das sie geheim halten und nach der Niederschrift nicht mehr verlieren wollten. Etwas, das sie möglicherweise mitnehmen mussten, wenn sie wegzogen, das aber weder durch Feuer noch durch Motten oder Alter zerstört werden durfte.
    Dies traf auch auf die Rolle zu, die Danielles Fotos zeigten. Sie enthielt etwas, das der Verfasser nicht hatte verlieren wollen, Wegweisungen zu etwas, das geheim und von unschätzbarem Wert war, schon für Menschen, die vor siebentausend Jahren gelebt hatten. Und aufgrund der Geschichte, die auf der Rolle erzählt wurde, brauchte der Verfasser die Information in tragbarer Form, da er auf der Flucht war.
    Es war nicht leicht gewesen herauszufinden, worum es sich bei dieser Information handelte.
    Der erste Abschnitt der Rolle war in einer als Elamisch bekannten Schrift verfasst. Sie erschien hier in einer leicht abgeänderten Form als in den Beispielen, die er finden konnte, aber das spielte eigentlich keine große Rolle, denn Elamisch war, egal, in welcher Form es auftauchte, eine tote Sprache. Niemand wusste, was ihre seltsamen Symbole repräsentierten.
    McCarter befürchtete schon, die Sache habe sich damit erledigt, ehe er richtig angefangen hatte, doch dann entdeckte er zu seiner großen Freude bei der weiteren Prüfung der Rolle Text in zwei Sprachen, die bekannt waren.
    Die eine war ein bestimmter Typus von Keilschrift, nämlich die sumerische Form, die sich um 3000 v. Chr. im südlichen Irak entwickelt hatte.
    Sumerisch war umfassend übersetzt worden, und es war eine der bekanntesten Schriften der antiken Welt. McCarter war nun überzeugt, dass sich das Glück gewendet hatte.
    Auf dem letzten Abschnitt der Rolle entdeckte er Zeichen, die als Akkadisch oder Ostsemitisch bekannt waren. Diese Sprache war ebenfalls bekannt. Sie war hauptsächlich um 2500 v. Chr. im zentralen und nördlichen Irak und dem heutigen Syrien benutzt worden. Akkadisch sah größtenteils aus wie unterschiedliche Arten seltsam geformter Pfeile, die in verschiedene Richtungen zeigten.
    Diese Anordnung hatte eine Euphorie bei McCarter ausgelöst, die bis jetzt nicht abgeklungen war.
    Die Kupferschriftrolle war dreisprachig, und dafür konnte es nur einen Grund geben: Übersetzung. Sie wäre damit das Äquivalent des bekannten Steins von Rosette.
    1799 in Alexandria von einem Soldaten Napoleons entdeckt und 1801 dann in britische Hände gefallen, enthielt der Rosette-Stein ein im Jahr 179 v. Chr. von einem ägyptischen König erlassenes Dekret.
    Die Befehle waren in drei verschiedenen Sprachen in seine Granitoberfläche gemeißelt worden: Altägyptische Hieroglyphen, Demotisch oder Schriftägyptisch und Altgriechisch. Durch Vergleich der drei Schriften war es den Gelehrten möglich gewesen, zum ersten Mal ägyptische Hieroglyphen richtig zu lesen, und sie konnten beginnen, die Geheimnisse der Pharaonen zu entschlüsseln.
    Mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen ließen sich die meisten toten oder verschollenen Sprachen nur auf diese Weise wieder ins Leben rufen und übersetzen.
    McCarter hatte damit die Chance vor

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