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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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dass dieser Irre rund um die Uhr beobachtet wird«, sagte Cassels Stimme. » Wenn er noch einmal in die Nähe dieses Gebäudes kommt, töten Sie ihn.«
    Draco raste durch eine weitere Kurve. Und dann warf er etwas zu Cassel auf den Rücksitz. Es landete neben ihm, und Cassel sah reflexartig hin.
    Aus einem blutigen weißen Stofffetzen ragten menschliche Finger.
    »Er hat Hand an mich gelegt«, sagte Draco. »Das war ein großer Fehler.«
    Cassel hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen. Er stieß das Tuch auf den Boden, wo er es nicht mehr sehen konnte, während der Lincoln noch weiter beschleunigte.
    »Was willst du?«
    »Ich will, dass du springst.«
    »Fahr zur Hölle!«
    Draco trat abrupt auf die Bremse. Cassel war nicht darauf gefasst. Er prallte gegen die Rückenlehne des Vordersitzes. Ein Zahn flog heraus, seine Lippe platzte auf; dann trat Draco das Gaspedal durch, und Cassel wurde nach hinten geschleudert.
    »Denk das nächste Mal an deinen Sicherheitsgurt«, sagte Draco; er lachte wie verrückt und hielt das Gaspedal durchgedrückt.
    Benommen, erschöpft und zu Tode erschrocken nahm Cassel zu der einzigen Sache Zuflucht, die ihm geblieben war. »Ich bezahle dich. Zwei Millionen, wie du verlangt hast.«
    »Zu spät.«
    »Fünf Millionen, zehn Millionen«, rief er. »Was du willst!«
    Draco trat wieder auf die Bremse und riss das Lenkrad herum. Der Lincoln schlitterte dreißig Meter weit, ehe er direkt vor einer Klippe zum Stehen kam.
    Cassel streckte die Hand zum Türgriff aus, aber Draco drehte sich um und feuerte.
    Schmerz durchzuckte Cassel, und er legte die Hände an den Bauch. Aus einer kleinen Wunde sickerte Blut zwischen seinen Fingern hindurch.
    Draco sah ihn über den Lauf der Pistole hinweg an, die durch den langen Schalldämpfer noch bedrohlicher wirkte.
    »Ruf an«, sagte er. »Mach die Überweisung.«
    Cassel griff in die Tasche seines Sakkos und zog sein Handy heraus. Er wählte mit zittriger Hand. Er nannte einen Code.
    »Wie viel?«
    »Zehn Millionen sollten genügen.«
    Cassel nannte einen anderen Code. »Überweisen Sie zehn Millionen«, fügte er an. »Ja. Zehn Millionen. Sofort.« Ein dritter Code bestätigte seine Identität.
    Draco schaute auf sein eigenes Handy und grinste, als die Summe auf seinem Konto erschien.
    Er öffnete die Tür und stieg aus, ohne den Blick von Cassel zu nehmen.
    »Mach nie Geschäfte, wenn du das Steuer nicht selbst in der Hand hast«, sagte er. »Ich habe diese Lektion auf die harte Tour gelernt. Jetzt gebe ich sie weiter.«
    Er entfernte sich noch einen Schritt, und Cassel begann die Notrufnummer zu wählen. Im selben Moment warf Draco etwas in den Wagen. Cassel sah es und hoffte, dass es keine weiteren Körperteile waren. Es war eine graue Dose mit einer Art Fortsatz an einem Ende.
    Eine Brandgranate.
    Cassel stieß die Wagentür auf, und im selben Augenblick schoss die Explosion durch das Fahrzeug.
    Er wurde über den Rand der Klippe geschleudert und stürzte in Flammen und Rauch gehüllt in die Tiefe. Der steinige Untergrund raste auf ihn zu. Er traf mit einem grauenhaften Knirschen auf, überschlug sich einmal und wurde von den Flammen umschlossen.

33
    Im Haus seines Sohns in Carlsbad hatte Professor McCarter siebzehn Stunden lang über den Fotos gebrütet, die ihm Danielle geschickt hatte. Er hatte Verweise und Querverweise angebracht und alles doppelt überprüft. Und immer noch fühlte er sich von einer nervösen Energie durchströmt, die es ihm schwermachte, still zu sitzen.
    Da er über eine sichere Leitung mit Danielle kommunizieren musste, war er mitten in der Nacht in einem blassroten Mustang über die I-5 in die Stadt gefahren, durch eine Ecke des Balboa Parks und ein gutes Stück des eigentlichen San Diego, ehe er auf die Coronado Bridge bog, die ihn hinaus auf das im Mondlicht glänzende Wasser der Bucht führte.
    Bei der Ankunft auf dem Marinestützpunkt zeigte McCarter seinen Führerschein. Die Wache stellte rasch fest, dass sein Name auf der Liste stand, und schon ging das Tor auf.
    McCarter salutierte dem Wachsoldaten, der die Geste nicht erwiderte, sondern sich zu McCarters offenem Fenster herunterbeugte. »Sie sind Zivilist, Sir«, sagte er. »Salutieren Sie nicht.«
    »Gut«, sagte McCarter. »Verstanden. Roger.«
    Zehn Minuten später saß McCarter in einem sicheren Raum mit einem Scanner, einem Computer und einem Flachbildschirm für Telekonferenzen. Während er darauf wartete, dass sich Danielle von woher auch immer

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