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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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als würde er arbeiten, war es Zeit zu gehen, ehe alle an ihm bemerkten, was er so verzweifelt zu verbergen versuchte: Angst.
    Sein kugelsicherer Lincoln Town Car hielt neben ihm. Einer von Cassels Leibwächtern stieg ein. Cassel folgte.
    Der Wagen fuhr aus der Tiefgarage auf die Hauptstraße. Cassel griff nach der Karaffe in der Mittelkonsole und hoffte, der fünfte doppelte Glenfiddich würde vielleicht schaffen, was die anderen vier nicht vermocht hatten.
    Er hatte entgegen den Wünschen seines psychopathischen und jetzt unerbetenen Partners gehandelt – des Mannes, der sich Draco nannte. Er hatte versucht, Sonia Milan während des einen Moments zu packen, in dem sie den Kopf herausgestreckt hatte, bei ihrer Fundraising-Veranstaltung in Dubai. Und er war gescheitert.
    Es war alles schiefgelaufen. Und auch wenn noch niemand die Einzelheiten zusammengesetzt hatte, lief das CNN -Material endlos über die Monitore: die Bilder von einem brennenden Hubschrauber am Fuß des Turms, Sicherheitskräfte, die mit Maschinenpistolen und Funkgeräten umherrannten, und dann die Leichen, darunter eine, die mit einem Einschussloch im Kopf vom Turm gefallen war.
    Cassel goss sich den Whiskey ein. Bei 2600 Dollar pro Flasche sollte man ihn eigentlich in kleinen Schlucken genießen, ihn atmen und sich entwickeln lassen wie einen Wein. Cassel kippte ihn hinunter und rief sich in Erinnerung, wie sorgfältig er die Verbindung zwischen ihm und den Männern, die das Hotel überfallen hatten, verschleiert hatte.
    Seine Kontaktperson arbeitete mit einem Mittelsmann, und dieser Mittelsmann hatte den Anführer der Gruppe angeheuert. Der Anführer wiederum hatte den Rest der Männer engagiert.
    Wenn der Anführer der Gruppe unter den Toten war, konnte dies die Spur gleich zu Beginn verwischen. Aber wenn er überlebt und den Weg zu dem Mittelsmann gewiesen hatte … Er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis der Ärger bei ihm ankam.
    Die Tatsache, dass sein Kontakt nicht erreichbar war, machte ihm eine Heidenangst. Aus welchem anderen Grund sollte er sich nicht mehr melden?
    Cassel sah aus dem Fenster und hoffte, dass der Leiter des Kommandos tot war. Das käme ihm gerade recht, wenn der Schweinehund tot wäre.
    Ein weiterer Schluck von dem Glenfiddich und einige tiefe Atemzüge beruhigten ihn. Alles würde gut werden, sagte er sich. Jemand weit unter ihm in der Hackordnung würde geopfert werden, und die steigende Flut würde ihn nie erreichen.
    Die steigende Flut.
    Er konnte das Meer sehen. Das war nicht der Weg zu ihm nach Hause. Es war die Küstenstraße, die an den Klippen entlang nach Osten führte.
    »Fahrer!«, rief er. »Wohin zum Teufel fahren wir?«
    Der Fahrer drehte sich um, und Cassel hörte ein zweifaches Zischen.
    Der Leibwächter neben ihm sank nach vorn. Blut spritzte auf Cassel. Er ließ das Glas fallen.
    »Was zum …?«
    Der Wagen machte einen Satz nach vorn, sodass Cassels Kopf nach hinten gerissen wurde und er das Gleichgewicht verlor.
    Furcht durchflutete Cassel. Er tastete nach dem Türgriff, um zu springen, aber inzwischen fuhren sie fast hundert, und draußen warteten eine dünne Leitplanke, die ihn in zwei Teile schneiden konnte, wenn er auf sie traf, und ein Dreißig-Meter-Sturz auf einen Kiesstrand, falls er sie verfehlte.
    »Nur zu«, knurrte der Fahrer. »Spring.«
    Der Lincoln raste durch eine Kurve, und Cassel wurde auf die andere Seite des Wagens geworfen. Er landete auf seinem Leibwächter, der noch lebte, aber Blut spuckte.
    Er stieß sich ab. Als der Wagen eine Gerade erreichte, gewann er das Gleichgewicht wieder.
    »Spring!«, rief der Fahrer wieder. »Spring, verdammt noch mal!«
    Diesmal erkannte Cassel die unheilvolle Stimme.
    Er blickte nach vorn und entdeckte die Tätowierung am Hals des Fahrers. »Draco!«, rief er. »Bist du verrückt?«
    »Deine Worte«, sagte Draco. Er drückte einen Knopf, und aus den Lausprechern des Wagens drang Cassels eigene Stimme.
    » … ich höre nicht mehr auf diesen Psychopathen. Suchen Sie sich ein paar Leute, schnappen Sie sich Milans Töchterchen und bringen Sie sie uns.«
    Eine andere Stimme antwortete; sie war auf technischem Weg verzerrt worden. » Das wird nicht so einfach werden. Sie bleibt die meiste Zeit im Untergrund wie ihr Vater.«
    »Sie wird in Dubai sein«, hörte Cassel seine eigene Stimme sagen.
    »Das ist hoch riskant.«
    »Tun Sie es einfach! Es ist mir egal, was es kostet.«
    »Was ist mit Draco?«, fragte die verzerrte Stimme.
    » Ich will,

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