Edens brisantes Geheimnis
bald wie möglich heiraten, hielten den richtigen Zeitpunkt aber noch nicht für gekommen. Das Verhältnis zwischen Josh und Payne war noch immer ein wenig schwierig, aber Eden war zuversichtlich, dass Josh seinen Vater eines Tages akzeptierte.
Payne griff nach ihrer linken Hand und strich mit dem Daumen über den Ring. „Wann darf ich dir auch den Ehering anstecken?"
„Bald", erwiderte sie.
„Das ist nicht bald genug", ertönte eine kräftige Frauenstimme von der Tür her. Schwester Maxine betrat die Küche. Seit einer Woche nahm sie an einem Seminar des Botanischen Gartens von Denver teil und wohnte in dieser Zeit bei ihnen. „Ihr müsst endlich heiraten."
„Ja, Schwester."
Eden nahm einen der vorgewärmten Teller und wollte die Tortillas darauflegen, aber Schwester Maxine hielt sie zurück. „Danke, für mich nur ein Brötchen. Ich habe vor Seminarbeginn noch etwas vor."
„Was denn?" fragte Eden.
„Sie nimmt eine Flugstunde." Cody schlenderte herein. „Ich werde der guten Schwester heute beibringen, wie man ein Flugzeug steuert."
„Dem Himmel so nah", schwärmte Schwester Maxine.
„Sie werden es nicht glauben", legte Cody los, „aber vor ein paar Jahren habe ich tatsächlich einen echten Engel dort oben gesehen. Mit gigantischen Flügeln, die eine Spannweite von mindestens vier Metern hatten."
„Sie sind der unverfrorenste Lügner, den ich kenne", schimpfte Schwester Maxine, aber ihre Augen funkelten belustigt.
„Was für eine Nonne sind Sie eigentlich - glauben noch nicht einmal an Engel?" brummte Cody.
„Natürlich glaube ich daran. Aber ich habe noch nie welche gesehen."
Im munteren Streitgespräch verließen die beiden die Küche durch die Hintertür.
Im nächsten Moment kam Josh hereingestürzt. „Hab keine Zeit zum Essen. Ich treffe mich mit meinen Schulkameraden. Wir wollen zu Fuß zur Schule gehen."
„Kommt nicht in Frage", erklärte Eden entschieden. „Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des ganzen Tages."
Mit einem entnervten Stöhnen ließ sich Josh auf einen der Stühle am Küchentisch sinken. „Ich will aber nicht zu spät kommen."
Eden stellte ihm einen Teller hin. „In fünf Minuten hast du das hier verputzt."
Und sie hatte Recht. Innerhalb weniger Minuten war die Portion vertilgt.
Payne saß neben Josh und las Zeitung. „Ich habe über das Grundstück in den Bergen nachgedacht", meinte er schließlich. „Über diese Ferienhütte."
„Ich bin dafür", meldete sich Josh mit noch vollem Mund. „Von da aus kommt man schneller zum Snowboarden."
„Beim Bau brauche ich aber deine Hilfe", sagte Payne.
„Kann ich einen Freund mitbringen?"
„Je mehr, umso besser. Solange sie einen Hammer halten können."
Josh schluckte den letzten Bissen hinunter und sprang auf. Er gab Eden einen Kuss auf die Wange und rannte zur Tür. Wie gewöhnlich gab es kein Abschiedswort für Payne.
Unerwartet drehte er sich noch einmal um. Zuerst lächelte er Eden an, anschließend seinen Vater.
„Viel Glück bei deinem neuen Job, Dad.".
Dann war er verschwunden.
Erstaunt starrte Eden auf die Tür. „Er hat dich Dad genannt."
„Das hat er", sagte Payne.
„Und er war höflich. Sogar aufmerksam."
„Langsam gewöhnt er sich an mich." Payne stand auf und kam auf sie zu. „Also, wann heiraten wir?"
„Ich kann es kaum erwarten, Mrs. Magnuson zu werden."
Glücklich küsste sie ihn und schmiegte sich in seine Arme. Sie liebte ihre Familie und ihre Freunde.
Aber mehr als alles andere liebte sie Payne. Bei ihm war sie zu Hause.
-ENDE-
Weitere Kostenlose Bücher