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Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk

Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk

Titel: Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Allan Poe
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aufwärts an Säulenhallen
    Und an gigantischen Kathedralen

    Mit steinernem Zierat von grotesken
    Blumengewinden und Arabesken,
    An vielen wundersamen Kapellen –
    Und gleitet zurück in die kalten Wellen,
    Die melancholischen, schweigenden Wellen.

    Von einem stolzen Turm übersieht
    Der finstere König sein Gebiet.

    Tempel und Gräber öffnen sich weit –
    Da erglänzt eine seltsame Herrlichkeit.
    Doch weder die Gräber mit ihren Schätzen,
    Noch die demantenen Augen der Götzen
    Locken die Wogen aus ihrem Bette.
    Gläsern bleibt die schaurige Glätte;
    Kein Hauch, kein noch so leises Säuseln,
    Erhebt sich, diese Fläche zu kräuseln.
    Kein Schwellen erzählt von glücklichen Seen,
    Worüber heitere Lüfte wehen.
    Kein Wallen erzählt, daß es Meere gibt,
    Weniger grauenhaft ungetrübt.
    Da regt sich etwas im trägen Meere,
    Als wären die Türme plötzlich versunken
    Und hätten die Flut auseinandergeschoben;
    Die Woge färbt sich, als ob ein Funken,
    Ein wärmender Sonnenfunken von oben,
    Auf sie herniedergeglitten wäre.
    Und wenn nun durch den geöffneten Spalt
    Der trägen, melancholischen Flut
    Die seltsame Stadt versinkt – dann zahlt
    Ihr die Hölle selber Tribut.

An F ... S.

    Geliebte! In dem Ungemach,
    Das sich in meinen Pfad gedrängt,
    (Ein rauher Pfad, steinicht und brach,
    Von allen Seiten eingeengt), –
    Kennt meine Seele einen Ort,
    Dessen sie freudevoll gedenkt,
    Ein unberührter Zauberhort
    In einem weiten Meer versenkt.

    Ja, dein geliebtes Bildnis ruht
    In meiner Brust als süßer Trost,
    Ein Eiland in bewegter Flut,
    Von frostigem Gewog umtost,
    Und doch so wundersam gefeit,
    Daß mitten in dem Wellenfrost
    Und Sturmesbrausen jederzeit
    Die liebe Sonne mit ihm kost.

An den Fluss

    Du schöner Fluß mit deiner Flut,
    Die niemals stille hält.
    Du bist ein Bild von Jugendmut,
    Von einem Herzen unverstellt.

    Doch wenn in dein kristallnes Blau,
    Das trübe Augen scheuen,
    Die Liebste blickt, gleichst du genau
    Mir selbst, ihrem Getreuen.
    Denn dies Herz birgt wie du so rein
    Ihr Bild und strahlt bewegt,
    Wenn es den teuren Widerschein
    In seinen Tiefen hegt.

Ein Traum

    Oft fand ich mein entschwundnes Glück
    In einem nächtlichen Gesicht,
    Doch ließ mich hoffnungslos zurück
    Ein wacher Traum im Tageslicht.

    Ach, was ist nicht ein solcher Traum
    Für ihn, der mitten in der Flucht
    Der Dinge über Zeit und Raum
    Der Seele einen Stützpunkt sucht!

    O dieser Traum – dieweil in Qual
    Und Wirrnis um mich lag die Welt –
    Hat wie ein Schutzgeist manches Mal
    Sich zu mir Einsamen gesellt.

    Was durch der Täuschung Dämmerlicht
    So tröstend schimmerte von fern –
    War es dem Herzen teurer nicht,
    Als selbst der Wahrheit Tagesstern?

Romanze

    Romanze, die am Nachmittag
    Gern traumhaft nickt und singt im Hag,
    Wo überm schattendunklen Teich
    Die Zweige säuseln sacht und weich –
    Einst warst du, da ich wild und frei,
    Ein Kind, doch wissend, Tag für Tag
    Dir lauschend unterm Baume lag,
    Ein seltner bunter Papagei
    Aus einem fremden Wunderland,
    Den ich doch Laut für Laut verstand.
    Doch nun umkreist den Weltenbau
    Der Kondorflug der Zeit so rauh,
    Daß in der tosenden Gefahr
    Ich aller seligen Muße bar.
    Und wenn mit sanfterem Flügelschlag
    Den unruhvollen Geist ein Tag
    Auch wohl entführt in Träumerei‘n –
    Dann litte meine Seele Pein,
    Wenn sie bei Leier und Gesang
    Nicht bebte mit dem Saitenstrang.

An M.L.S.

    Von allen, die dich preisen wie den Morgen,
    Die, wenn du fern bist, wähnen, es sei Nacht,
    Am Himmel erloschen sei die Sonne –
    Von allen, die dich unter Tränen segnen,
    Daß du die Hoffnung ihnen wiedergabst,
    Ja, mehr noch, ihren tief begrabenen Glauben
    An Wahrheit – Tugend – Menschlichkeit;
    Von allen, die vom Bette der Verzweiflung,
    Wo hingestreckt sie lagen, sich erhoben
    Bei deinem sanftgesprochnen Wort: »Es werde Licht!«
    Dem sanftgesproch‘nen Wort, das sich erfüllte
    Im engelreinen Schimmer deiner Augen;
    Von allen, die dir danken, deren Dank
    Anbetung gleichkommt – o gedenke
    Des Wahrsten, innigst dir Ergebenen,
    Der, während er dies niederschreibt, erbebt zu denken,
    Daß er mit einem Engel Zwiesprach halte.

Annabel Lee

    It was many and many a year ago,
    In a kingdom by the sea,
    That a maiden there lived whom you may know
    By the name of Annabel Lee;
    And this maiden she lived with no other thought
    Than to love and be loved by me.

    I was a child and she was a child,
    In this kingdom by the sea,
    But we loved with a love that was

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