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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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und zog daran. Da die Bettstelle an der Wand in der Nähe des Fensters mit eisernen Haken befestigt war, war es unnötig, nach einer anderen, besseren Befestigung Umschau zu halten. Er nahm den andern Anzug und ein paar weiche Filzschuhe heraus. Die Natur draußen lag im tiefsten Frieden, der Halbmond übergoß die Landschaft mit seinem silbernen Licht und ließ den ganzen Park in sanften Umrißlinien erscheinen.
    Der Hausmeister drehte das Licht ab und ging in die Halle.
    Es war zehn Minuten nach zwölf, und er hörte, wie Smiths Auto eben abfuhr. Abel Bellamy kam von dem Hundekäfig, die vier Tiere kamen hinter ihm her.
    Der Hausmeister war der einzige Angestellte, der noch auf war. Julius hatte ihm das Aufschließen der Türen morgens übertragen, denn er liebte die Hunde nicht.
    »Ist Savini schon zu Bett?« fragte Bellamy, als er die Tür von innen verriegelte.
    »Jawohl, mein Herr« erwiderte der Hausmeister. Die Hunde beschnüffelten seine Schuhe, und der wildeste knurrte bedenklich.
    »Sie fürchten sich wohl nicht vor Hunden? Nun ja, es liegt auch kein Grund dazu vor, wenn ich dabei bin. Aber lassen Sie sich bloß nicht verleiten, über Nacht einmal durch das Haus zu gehen, mein junger Freund.«
    Als ob er die Warnung seines Herrn bekräftigen wollte, hob der eine Hund, der wie ein Wolf aussah, seinen Kopf zu dem Hausmeister und bellte laut.
    »Willst du wohl ruhig sein?« fuhr ihn Abel an, aber im geheimen war er sehr zufrieden mit ihm. »Sie können jetzt zu Bett gehen.«
    Der Hausmeister ging die Treppe hinauf und drehte sich nicht um, obwohl einer der Hunde hinter ihm herlief und ihn beschnüffelte.
    Sobald er in seinem Zimmer angekommen war, schloß er die Tür und zog sich um. Drei Minuten später ließ er sich Hand über Hand an dem Strick hinunter, nachdem er die ganzen anderen Instrumente schon vorher vorsichtig auf den Boden hinabgelassen hatte.
    Unten knüpfte er den Bindfaden auf, der sie zusammenhielt und begann seine merkwürdige Arbeit. Dicht unter der Burgkapelle klopfte er einen der eisernen Bolzen in den Boden. Der Gummischlegel verursachte fast gar keinen Lärm. Nachdem er damit fertig war, ging er im Schatten der Mauer weiter, hielt nach ein paar Schritten wieder an und schlug ein zweites Eisen ein. Der Hausmeister hatte den eisernen Stab soweit in den weichen Boden getrieben, daß er vollständig darin verschwunden war. Plötzlich fiel ihm ein, daß es schwer sein würde, den Bolzen wieder zu finden. Er suchte schnell ein paar Steine und drückte sie an der betreffenden Stelle in den Boden.
    So kreiste er die ganze Burg ein, bis er zu dem Platz zurückkam, wo er den ersten eisernen Stab eingeschlagen hatte. Nach einer Weile zog er ihn heraus und betrachtete das Thermometer im Lichte seiner Taschenlampe. Es zeigte sechs Grad, also eine normale Bodentemperatur. Er ging weiter und zog die langen Bolzen nacheinander heraus. Alle Thermometer zeigten ungefähr denselben Stand. Bis auf einen hatte er alle Stäbe wiedergefunden. Er hielt nach den Steinen Umschau, die er an die Stelle gelegt hatte, aber in der Dunkelheit verfehlte er sie und suchte lange ohne Erfolg.
    Er war noch damit beschäftigt, als er plötzlich hörte, daß ein Fenster über ihm aufgemacht wurde. Er drückte sich ganz dicht an die Mauer und sah jetzt erst, daß er sich unmittelbar unter Bellamys Schlafzimmer befand.
    »Dort ist er!« brüllte Bellamy mit rauher Stimme.
    Einen Augenblick dachte der Hausmeister, er sei entdeckt, aber als er quer über den Rasen schaute, vergaß er sofort die gefährliche Lage, in der er sich selbst befand.
    Aus dem schützenden Schatten der nördlichen Umfassungsmauer hatte sich eine Gestalt gelöst und bewegte sich jetzt auf eine Gruppe von Sträuchern zu, die sich quer in den Rasen hineinschoben und bis zur Ostmauer verliefen.
    Es war eine Frau, und er vermutete sofort, wer es war. Ohne Rücksicht auf seine Umgebung eilte er zu ihr hin.
    Bellamy war nicht sogleich ins Bett gegangen, die Entdeckungen des heutigen Tages hatten ihn doch zu sehr aufgeregt, er mußte noch nachdenken. Er stellte einen Stuhl an das offene Fenster, setzte sich nieder, legte die Ellenbogen auf die Fensterbank und schaute in den schweigenden Park hinaus, der vom Mondlicht überstrahlt war. Bellamy konnte alles genau überschauen bis zu der Umfassungsmauer. Aber weder die Schönheit der Natur noch die Geheimnisse der Mondnacht machten irgendwelchen Eindruck auf ihn. Seine Gedanken waren fern. Er dachte an die Zeit vor

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